Stereotype

Bei Rockbands denkt man schnell an das Klischee der vier bieraffinen Spaßvögel mit Künstlerambitionen, die aber weder tanzen noch malen können. Klischee erfüllt: Seit 2007 spielt die Münchner Band Stereotype daher erdig-groben Stonedelic Rock. Statt Tanzbein oder Pinsel schwingen bleischwere Akkorde im Bierdunst der Otterfinger Songschmiede und bilden das harmonische Fundament für den leicht kehligen Gesang des Bandleaders Stefan Killer.

Mit ihm musizieren sein Bruder Thomas Killer (Bass) und Benjamin Eglseder (Schlagzeug) sowie dessen Bruder Maximilian, der die Leadgitarre schindet, als wolle er mit seinen wilden Blues-Soli die Band in eine vergangene Rock-Ära spielen. Über den Auftritt von Stereotype auf dem Festival „Der Süden bebt“ 2012 schreibt der Tölzer Kurier: „Lieder wie ‚In The (...) Mehr anzeigenMoonlight‘ oder ‚Carousel Dress‘ erinnerten phasenweise an 70er-Größen wie Led Zeppelin oder The Who.“ Ein paar Jahre nach Gründung blickt die Band auf zahlreiche Konzerte in ihrer oberbayerischen Heimat: beispielsweise Blizzard Festival (München), Kulturspektakel Gauting, Kuahgartn Open Air (Chiemgau), Arche Festival (Otterfing).

Neben den Auftritten feilt die Gruppe weiter an ihrem Sound und nimmt die EP „Quarto“ auf. Florian Bätz, seines Zeichens Mastermind der Band Lee Harvey & the Oswalds, produziert das Erstlingswerk und unterstützt Stereotype mit einem Auftritt seiner Heavy-Jazz-Rocker auf dem Release-Konzert in der Münchner Kranhalle (Feierwerk). Die CD umfasst vier druckvolle Songs und ist auf 1000 Exemplare limitiert.

Manchem Klischee mag die Rockband entsprechen; die Musik von Stereotype ist allerdings angenehm originell: Da walzen ein Berserker-Schlagzeug und bebende Basslinien einen soliden Rhythmusboden für den experimentell-eingängigen Klangteppich aus Gitarren und Gesangsmelodien. Ganz nach dem Motto „Was live nicht geht, wird nicht gespielt“ treffen im Studio wie auf der Bühne moderne Sounds auf eine traditionelle Besetzung. Das Tanzen übernimmt das Publikum. Weniger anzeigen