You've got the look!?
3 wichtige Tipps zur Optik: So findest du das richtige Bühnenoutfit für deine Band
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J.B.O. sind ein gutes Beispiel für einen hohen optischen Wiedererkennungswert. © Pressefoto
Typischerweise wird das Thema Bühnenoutfit vom Bandleader an den Rest der Truppe herangetragen. Enthusiastisch versucht der Visionär des Kollektivs die Mitmusiker zu einem Einheitslook zu überreden, was häufig in zähneknirschender Zustimmung endet. Das Ergebnis wirkt vielfach so deplatziert wie eine Clownsnase auf einer Beerdigung.
1. Nur ein Kollektiv kann wie ein Kollektiv aussehen
Wenn Bühnenoutfits nicht funktionieren oder gar nicht erst zur Debatte stehen, offenbart das meist eine tieferliegende Problematik – die Abwesenheit einer gemeinsamen Vision!
Wenn der Gitarrist nur drei Feierabendgigs spielen will, der Sänger hingegen die Welt erobern und der Drummer gar nichts davon weiß, dann wird die Band mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nach außen hin zusammengewürfelt aussehen. Selbstverständlich gilt das umso mehr, wenn man sich stilistisch nicht einigen kann.
Jedem visuellen Konzept liegt deshalb die Kommunikation darüber zugrunde, was man als Band überhaupt repräsentieren möchte. Eine Einigung hierüber ist für nahezu alle Aspekte des Bandlebens unerlässlich.
2. Fixe Outfits oder wechselnde Konzepte?
In zweiter Instanz stellt sich die Frage, ob das Bühnenoutfit fester Bestandteil des Image sein, oder primär das Konzept des aktuellen Releases abbilden soll.
Künstler wie Kiss, J.B.O. oder Udo Lindenberg sind populäre Beispiele für markante optische Trademarks über die gesamte Karriere hinweg. Der Vorteil daran ist der hohe Wiedererkennungswert. Der Nachteil die Schwierigkeit, sich zu einem späteren Zeitpunkt neu zu erfinden.
Sprunghafte und experimentierfreudige Naturen fahren mit wechselnden Bühnenkonzepten in der Regel besser: Ein Teil von Lady Gagas Erfolg ist die enorme Wandlungsfähigkeit und optische Extravaganz. Bei Björk ist das jeweilige visuelle Konzept mit der Musik gar fest verwoben. Wobei auch ein vorgegebener Rahmen immer Raum anbietet, um neues auszuprobieren. Alice Cooper ist als Person unverwechselbar, jedoch gleicht kein Bühnenbild einer Tour dem anderen.
Musiker aus Subkulturen, in denen Wert auf Authentizität und Unterstatement gelegt wird, fallen naturgemäß besser nicht aus dem Rahmen. Jedoch können hier kleine Details den Wiedererkennungswert steigern. So ist Fred Durst von Limp Bizkit bspw. selten ohne seine rote Kappe auf die Bühne gegangen und Billy Corgan von den Smashing Pumpkins wurde der Legende nach seit gut zwei Jahrzehnten nicht mehr ohne "Meister Propper"-Glatze gesichtet.
3. Von der Stange oder eigens angefertigt?
Hand aufs Herz – als Musiker gehört man meist zum weniger gut betuchten Teil der Bevölkerung. Wenn Budget eine Rolle spielt, stellt sich die Frage nach einer individuellen Anfertigung im Grunde nicht.
Allerdings spricht nichts gegen DIY: Habt ihr vielleicht jemanden der Cosplay-Outfits schneidert im Bekanntenkreis? Oder ist der Oma eines Mitmusikers der Rentner-Alltag zu langweilig? Sich in dieser Hinsicht zu helfen zu wissen gehört mittlerweile zu den Basis-Skills eines Musikers. Es zahlt sich außerdem in aller Regel aus, andere Personen in das Bandgeschehen zu involvieren.
Die Sammelbestellung beim einschlägig bekannten Szene-Mailorder ist für Bühnenoutfits jedenfalls nicht zu empfehlen. Zu leicht tappt man in die Falle als Karikatur zu enden. Keine Verkleidung sieht so verkleidet aus wie zu dick aufgetragener Szenelook. Vor allem wenn ihr sonst eher casual unterwegs seid. Karnevals-Läden sind selbstredend tabu! Für Rock- & Metal Bands sind Steampunk-Shops eine mögliche Alternative zum o.g. Mailorder. Wer eher modisch unterwegs ist, sollte sich als Trendsetter verstehen und international über den Tellerrand gucken.
Die Macht der Bilder: Optik ist nicht zweitrangig!
Das hier duerfte nicht das richtige Buehnenoutfit fuer jede Band sein. Was habt ihr? (Foto: MakyFoto, pixabay)
Was ihr euren Fans optisch anbietet ist letztlich euch überlassen. Pauschale Empfehlungen sind in diesem Punkt kaum möglich. Wichtig ist jedoch, dass ihr ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass Optik nicht zweitrangig ist!
Ihr habt sicher auch schon mit dem verblüffenden Umstand Bekanntschaft gemacht, dass ein Foto aus dem Proberaum mehr Buzz in den sozialen Medien erzeugt als der Kern eure Musik. Ob ihr es wollt oder nicht – Menschen springen primär auf Bilder an und erzeugen unterbewusst allerlei Assoziationen im Bruchteil einer Sekunde.
Ihr könnt das nicht ändern, aber steuern. Und wenn ihr mit T-Shirt, Jeans und Turnschuhen auf die Bühne geht, dann aber bitte mit voller Absicht.
Oder wie seht ihr das? Wir freuen uns wie immer über Feedback in den Kommentaren!
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