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Checkliste zur idealen Vorbereitung eures Recordings

6 Tipps für erfolgreiche Studioaufnahmen von Newcomern

Tipps für Musiker und Bands von Daniel Nagel
veröffentlicht am 07.07.2016

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6 Tipps für erfolgreiche Studioaufnahmen von Newcomern

Wir geben euch einige Tipps zur Vorbereitung eures Recordings. © Chris Marchant - er fotografierte die Band The Half Light im Studio (flickr / CC BY 2.0).

Was solltet ihr bedenken, bevor ihr im Studio loslegt? Wir sprachen darüber mit Jan Kalt, dem Betreiber des Tonstudios "Schraubfabrik" in Mannheim.

Ihr habt massenhaft Songs geschrieben, die Lieder stundenlang im Proberaum rauf- und runtergespielt und seid bereit, endlich ins Studio zu gehen, um eine Single, eine EP oder ein ganzes Album aufzunehmen. Soweit, so gut? Prüft besser nochmal die Punkte dieser Checkliste, die Jan Kalt von der Schraubfabrik für die Vorbereitungen eurer Studioaufnahmen empfiehlt.

1. Songs vorher selbst aufnehmen

(+) Heutzutage lassen sich selbst mit günstigem Equipment gute Ergebnisse erzielen. Eine kleine Soundkarte/Audio-Interface und ein Mono-Mikrofon sind ausreichend, um die eigenen Songs aufzunehmen und dem Studiobetreiber eine erste Vorstellung davon zu verschaffen, wie ihr als Band klingt.

(–) Handys sind hingegen für Musikaufnahmen ungeeignet, weil sie nicht in der Lage sind, die Lautstärke einer Band vernünftig einzufangen.

2. Beratungsgespräch vereinbaren

(+) Ein Beratungsgespräch ist unerlässlich, um die Vorgehensweise bei Aufnahmen zu besprechen. Soll die Band gemeinsam aufgenommen werden oder getrennt? Abhängig vom technischen Wissen und Interesse kann das Gespräch dazu genutzt werden, das Equipment des Studios und auch dessen Ausstattung an Instrumenten näher kennenzulernen.

(+) Ein engagierter Studiobetreiber wird auch im Proberaum der Band vorbeischauen, um zu hören, wie sie klingt und ihnen entsprechend Tipps geben bzw. Vorschläge machen. Am Ende sollte ein genauer Aufnahmeplan stehen, der dann im Studio Stück für Stück abgearbeitet wird.

3. Beispielaufnahmen vorspielen lassen

(+) Es ist sinnvoll, den Studiobetreiber zu bitten, Aufnahmen vorzuspielen, die er mit Bands oder Musikern desselben Genres gemacht hat.

(–) Wenn diese Aufnahmen nicht existieren, ist das Studio möglicherweise für den Musikstil der Band ungeeignet, weil der Betreiber über keine Erfahrung in diesem Genre verfügt.

4. Probestunde vereinbaren

(+) Eine Probestunde ist notwendig, um festzustellen, ob die Chemie zwischen Studiobetreiber und Band stimmt. Man kann vor Ort einfach am besten herausfinden, ob man sich mit dem Betreiber versteht und in seinem Studio wohlfühlt.

(–) Es gibt Studiobetreiber, die erwarten, dass Bands oder Musiker im Studio direkt loslegen und sind nicht bereit, Hilfestellung zu leisten. Das kann manche Bands motivieren, aber die meisten Newcomer werden dadurch aus dem Konzept gebracht. Dadurch verlängert sich die Studiozeit, mit dem Ergebnis, dass die Aufnahmen viel teurer werden als ursprünglich gedacht.

(+) Im Rahmen einer Probestunde erhält man ein gutes Gespür für die zu erwartenden Bedingungen. Einen Song einzusingen oder eine Gitarre auf Klick aufzunehmen, kann die Entscheidung für oder gegen das Studio erleichtern. Das betrifft auch die räumlichen Verhältnisse. Manche Sänger sind es gewohnt, in einem großen Proberaum aufzunehmen. Sie sollten herausfinden, ob sie in einer kleinen Kabine die gleiche Leistung erbringen können.

5. Texte ausgedruckt mitbringen

(+) Das Ausdrucken und Mitbringen von gut leserlichen Songtexten ermöglicht es dem Tontechniker, den Text bei der Performance mitzulesen und ggf. Tipps zu geben, auch was Aussprache und Grammatik angeht. Das bezieht sich auch, aber nicht ausschließlich, auf englischsprachige Texte.

6. Finanzierung besprechen

(+) Studiobetreiber wissen, dass Newcomerbands wenig Geld haben. Man sollte mit ihnen darüber sprechen, was mit dem vorhandenen Budget realistisch zu erreichen ist.

(+) Auch die Kosten sind möglicherweise verhandelbar: Wenn dem Studiobetreiber die Musik gefällt, geht er vielleicht mit dem Preis nach unten oder lässt sich darauf ein, an den Verkaufserlösen der Tonträger beteiligt zu werden. Ebenfalls möglich ist eine Teil-Finanzierung in Form von Ratenzahlungen.

Du willst das Thema vertiefen? Dann findest du hier noch ein Interview mit Jan und über das Schlagwort Recording zahlreiche weitere Artikel mit Tipps zum Aufnehmen. Deine Tipps und Ergänzungen lesen wir gerne in den Kommentaren!

Unternehmen

Tonstudio Schraubfabrik

www.tonstudio-mannheim.de

Tonstudio und Recording, Label, Musikproduktion, Musikunterricht und Ausbildung in 68159 Mannheim

Personen

Jan Kalt

Produzent, Dj, Mixing-Engineer, Mastering-Engineer aus Mannheim Songwriter, Schlagzeuger, Keyboarder bei Braincurry, Toningenieur/Produzent bei Tonstudio Schraubfabrik

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