Futile bei Das Fest 2008
Fotograf: Marcel Benoit

Futile bei Das Fest 2008 Fotograf: Marcel Benoit © regioactive.de

Im Substage in Karlsruhe durfte eine kleine, dem Schneechaos auf den Straßen trotzende Menschenmenge das neueste Schaffenswerk "7 Nightmares" der Pfälzer Progressive-Rock-Band Futile live hören. Die Qualität des Materials war mehr als überzeugend und so konnten auch zwei kleine Patzer den Gesamtgenuss nicht trüben.

{image}Ein hervorragender Support-Act für die CD-Release-Show konnte mit Everblame gewonnen werden. Eine große Ehre, schließlich haben Everblame, Gewinner des Heidelberger Newcomerfestivals 2007, schon Deutschlandtourneen und Auftritte bei großen Festivals wie etwa Rock am Ring hinter sich, während Futile doch eher in der Region verortet sind. Die drei Jungs trumpften mit krachenden Rhythmen auf und versetzten die überschaubare Menschenansammlung vor der Bühne in Wallung. Mit "maximaler Publikumsinteraktion" gaben sie ihre Songpalette feinsten Alternative-Rocks zum Besten – mit viel Energie, manchmal brachial, aber immer melodiös. So etwa die 2009 erschienene Single Flowers und die Songs Hype, Brain Death, sowie Call Me Your Hell, bei dem der angekündigte "Pogo-Teil" jedoch leider nur spärlich genutzt wurde. Zur verdienten Ehre kam Schlagzeuger Heidi jedoch nur bedingt, da Sänger Raphael ihm die Pointe nahm. Dieser erwarb sich aber in jedem Fall eine Auszeichnung für engagiertes headbangen und so konnte man von guter Musik beschwingt den Dingen harren, die noch kommen sollten.

{image}Wenig später kamen dann auch die Hauptprotagonisten des Abends auf die Bühne: Futile. Gleich zu Beginn gab es den neuen Song An Ocean Without Surface zu hören, der dank seiner mitreißenden Melodie echten Ohrwurmcharakter vorweisen kann. Mit Marking The Few zeigte sich eindrücklich die schon fast philosophische Tiefe des Liedguts der Pfälzer. Eine Keyboard-Sondervorstellung gab es mit Sirens, wie immer mit stimmgewaltiger Unterstützung des Sängers Olli. Doch dies sollte nicht sein bester Tag werden, denn es folgte ein CD-Sample-Intro für Voices bei dem er falsch einsetzte und lachend anmerkte: "ich glaube die CD verarscht uns gerade". Als Entschädigung bekamen die Zuschauer jedoch ihr eingefordertes Schlagzeugsolo von Drummer Patrick und ein Meisterstück: The Masterpiece of the Innocent Poet rief mit den treibenden Rhythmen zum pogen auf, was nur durch eine kleine Textschwäche des Sängers getrübt wurde. Oliver behielt allerdings die Fassung und lächelte den Lapsus charmant hinweg.

{image}Das angekündigte letzte Lied sollte Breathing Fire sein, das mit seinem mitreißenden Refrain glänzte. Angesichts des drohenden Endes boten sich jedoch heftige "Futile"-Rufe im immer noch überschaubaren Publikum auf. Mit Hinweis auf das offizielle Musikvideo wurde dann mit Dance Of The Scarecrow der Song mit der größten Ohrwurmfaktor des neuen Albums vorgetragen. Erwartungsgemäß fand dies auch regen Anklang und so sollte es nicht wundern, dass viele auch beim Futile-Klassiker A Liar's Confession, dem wirklich letzten Lied des Abends, mitsangen.

Das neue Album das ab dem 7. Februar auf der Futile-Homepage kostenlos heruntergeladen werden kann, hat sicherlich einige Glanzstücke zu bieten. Das sollte zum anhören ermuntern. Alles in allem alles andere als "nutzlos".

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