aufgelegt: A Hurricane's Revenge. Partially ordered relations

"Partially ordered relations" heißt das Debütalbum von A Hurricane's Revenge. Label: Kidnap Music/Disentertainment.

Es ist nicht das erste Mal, dass A Hurricane's Revenge ihre Stücke auf einer CD unterbringen, denn sie waren in den vergangenen fünf Jahren seit ihrer Bandgründung schon auf diversen Platten vertreten. Doch mit "Partially ordered relations" erschien nun ihr richtiges, eigenes Debüt. Diesmal handelt es sich nämlich weder um eine geteilte Platte mit einer anderen Band, noch um eine EP, sondern um ein Album in voller Länge, das bei Kidnap Music (Cargo Records) erschienen ist.

{image}Thomas (Bass), Johannes (Gitarre, Gesang) und Martin (Gitarre, Gesang) spielen seit der Gründung von A Hurricane's Revenge zusammen, Jojo (Schlagzeug) kam 2010 als Ersatz für den ehemaligen Drummer Flo neu hinzu. Seit 2008 ist die Band immer wieder live in Clubs um Trier, Köln aber auch bis hin nach Freiburg zu sehen und vor allem zu hören. Jetzt haben A Hurricane's Revenge ihr Debütalbum Partially ordered relations in Eigenregie aufgenommen, gemischt und auf CD veröffentlicht. Das Ergebnis lässt sich sehen und steht einer ausschließlich von Profis durchgeführten Produktion in nichts nach. Aber es ist auch nicht das erste Mal, dass sich die Band an einer CD-Produktion beteiligt. Bereits im Jahr 2010 spielten sie mit Broken Few eine 4-Track Vinyl mit dem Titel Boatrace ein.

Auch diesmal haben die Vier einiges auf die Beine gestellt: Gleich 11 englischsprachige Nummern beherbergt Partially ordered relations. Der Opener des Albums, The Ocean, spiegelt ganz gut die Gesamtheit der Stücke und legt krachend vor. Die Einflüsse der Bandmitglieder, in der Hauptsache geprägt von Punkrock, Alternative und Metal, von Hot Water Music über Rise Against zurückreichend bis zu Klassikern wie Thin Lizzy lassen sich in ihrer Musik sofort identifizieren, ohne dass A Hurricane's Revenge dabei ihre eigenständigen Pfade aus dem Blick verlieren würden oder hilflos nach einem eigenen Sound suchen müssten. Im Gegenteil: Verzerrte Gitarren und rasende Drumbeats unterlegen die Songs mit einem fulminanten Klangteppich und sorgen für deren Pogo-Potenzial. Mit dabei dürfen auch immer ein Schuss amerikanischer Südstaatensound und eingängige Hooks sein.

{image}Viele der gesellschaftskritischen Texte beschäftigen sich mit den Problemen der Moderne und ganz aktuellen Ereignissen. So zum Beispiel Not armed not dangerous, das von absurden Kriegszenarien berichtet. Kratzbürstig verzerrt und vom zeitlosen Riff geprägt wirft Where's your god now? Fragen an die Religion auf, während Friend or Liars vor Lügenfreundschaften warnt. Vielleicht liegt hier die größte Stärke von A Hurricane's Revenge: Sie heben sich wohltuend von all den Selbstbefindlichkeitslyrikern ab, die schon seit einigen Jahren die Charts blockieren. Kunst ohne Standpunkt und Meinung ist seichtes Entertainment. Diese Band aus Trier tritt jedoch mit einer ganz anderen, einer wohltuenden Maßgabe an.

Das Album gibt es als CD (in streng limiterter Auflage auch als Tape) u.a. bei Amazon oder direkt bei der Band per Mail an hurricanes-revenge[at]web.de zu kaufen.

Wertung: ++++ (von +++++)