Die Namenspatin der drei Berliner löst mysteriöse Fälle auf dem KiKa, die Band selbst eher sämtliche Hemmungen beim Tanzverhalten. Fetziger Rock mit Chansonanleihen aus der Hauptstadt.

Die Namenspatin der drei Berliner löst mysteriöse Fälle auf dem KiKa, die Band selbst eher sämtliche Hemmungen beim Tanzverhalten. Fetziger Rock mit Chansonanleihen aus der Hauptstadt. © Swen Rudolph

Die Namenspatin der drei Berliner löst mysteriöse Fälle auf dem KiKa, die Band selbst eher sämtliche Hemmungen beim Tanzverhalten. Fetziger Rock mit Chansonanleihen aus der Hauptstadt.

{image}Mit Chanson verbindet man vor allem Serge Gainsbourg. Dass es bei aller Lieblichkeit der Musik auch damals ganz schön heavy zuging, macht der wunderschöne Skandal um France Galls Les sucettes deutlich. Weniger zweideutig, dafür direkter geht es beim Debüt Heavy Chanson der Berliner Shirley Holmes zu. Gitarre und Gesang springen zwischen sägend, kreischend und treibend hin und her und auch der Bass schafft es, sich in Songs wie Floor The Gas oder Ride On Me prominent durchzusetzen. Die Drums sind solide, glänzen aber nicht mit Extravaganz, erwartet bei Rock dieser Bauart aber auch keiner. Textlich wagen die beiden Sängerinnen den Spagat zwischen deutschen und englischen Lyrics, was die Frage nach dem Warum aufwirft. Die Muttersprache der Berliner ist zweifellos schwerer in Rock zu pressen als das Englische, warum also nicht damit glänzen, wenn man es kann? Inhaltlich wartet das Album nicht direkt mit tiefster Gesellschaftskritik auf, aber die schwang beim Chanson auch nur mit einem Augenzwinkern mit. One Moment schlägt kurz nochmal sanftere Töne an, bevor Heavy Chanson dann fertig rockt.
Wertung: +++ (von +++++)

Und so werten wir:

+

da lohnt noch nicht mal Piraterie

++

hier mangelt es an einigen Ecken und Enden

+++

solides Album mit Tendenz nach oben

++++

in allen Punkten bestanden

+++++

diese Platte könnte den Durchbruch bedeuten

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shirley holmes aufgelegt