Stereoswitch aus Worms überzeugten und stehen beim Finale am 17. März in der Halle02 auf der Bühne.

Stereoswitch aus Worms überzeugten und stehen beim Finale am 17. März in der Halle02 auf der Bühne. © Simon Fessler

Auch wenn das Publikum etwas kleiner war als beim zuschauerstarken Auftakt in der ersten Vorrunde, konnte dies der allgemeinen Stimmung am Abend der dritten Vorrunde des Newcomerfestivals Rhein-Neckar nichts anhaben. Durch einen bunten Reigen aus HipHop, Hardcore, Pop und Rock von Leuchtturm am Ende der Welt, dieZwei und FlashingLights wurden die Zuschauer immer weiter angeheizt. Doch am Ende waren es Stereoswitch, die vor allem das Publikum für sich gewinnen konnten.

{image}Den Anfang des Abends machten dieZwei aus Mannheim, die in diesem Jahr die Ausnahmeerscheinung des Newcomerfestivals Rhein-Neckar darstellten: Sie sind die einzige Truppe, die aus dem HipHop-Genre an den Start ging. Dabei ist es kaum zu glauben, dass MP und B!Smoke erst seit 2010 zusammen Musik machen, denn was die Jungs ablieferten war vor allem eins: auf den Punkt. dieZwei tanzten locker über die Bühne der Alten Feuerwache, während sie mit sauberem Flow ihre meist humorvollen Tracks präsentierten. Ihre Musik erinnert an eine Mischung aus Dendemann und Seeed, ist definitiv tanzbar und brachte nach einiger Zeit sogar den ein oder anderen Metalhead zum Nicken. Das Einzige, was den Jungs noch fehlte – und diese Meinung tat auch die Jury am Ende des Abends kund – war definitiv eine kleine Liveband, die den Sound der HipHoper noch verfeinern würde.

{image}Kontrastreicher hätte der Bandwechsel danach nicht sein können, denn mit Leuchtturm am Ende der Welt betraten vier Musiker die Bühne, die sich dem Posthardcore verschrieben haben. Die Darmstädter mischen ihre traditionellen Hardcore-Elemente, die vor allem durch Schlagzeuger Johannes getragen werden, mit kurzen Electronicpassagen. Seine deutschen Texte präsentierte Sänger Robin, indem er in gewohnter Hardcoremanier über die Bühne turnte, doch leider ließ sich das Publikum dadurch nicht animieren und blieb weitestgehend unbewegt. Potenzial sah die Jury vor allem in den musikalischen Arrangements von Leuchtturm am Ende der Welt und riet der Band, weiter an ihren Melodien zu feilen, um einen Stil zu kreieren, mit dem sie sich aus der Masse hervorheben können.

{image}Mit dem Trio FlashingLights ging kurze Zeit später wieder eine Mannheimer Band an den Start und lieferte eine professionelle Show ab. Ihre Musik, die sie als  Electro/Powerpop bezeichnen, boten sie mit großer Spielfreude dar – man merkte ihnen an, dass sie sich auf der Bühne der Feuerwache mehr als wohl fühlten und die Aufmerksamkeit genossen. Die Bandmitglieder lernen ihr Handwerk zur Zeit an der Mannheimer Popakademie und sind schon jetzt talentierte Musiker, die perfekt miteinander harmonieren. Um den Sound reicher und runder zu gestalten bedienten sich FlashingLights viel an Vocals und Teilplayback vom Band. Das Publikum belohnte die Band mit Gesang und Tanzeinlagen, nur leider nicht mit ausreichend Stimmen, sodass es für die Mannheimer an diesem Abend für einen Sieg nicht reichte.

{image}Danach betraten mit Stereoswitch die zukünftigen Gewinner des Abends die Bühne und hatten das Publikum innerhalb weniger Minuten in der Hand, was vielleicht auch daran lag, dass die Wormser viele ihrer Fans von zu Hause mitgebracht hatten. Zum Progressive Rock des Quartetts, der teilweise sehr stark an Creed erinnert, wurde getanzt, sich hingesetzt, mitgeklatscht und eigentlich all das getan, was die Band im Zuge ihrer Publikumsanimation sonst noch von ihren Zuschauern verlangte. Sogar der Pogo, der bei Leuchtturm am Ende der Welt gefehlt hatte, wurde hier zaghaft nachgeholt und am Ende der Performance wurde zum ersten Mal an diesem Abend lautstark nach einer Zugabe verlangt. So ist es kaum verwunderlich, dass das Publikum sich am Ende eindeutig für Stereoswitch als Gewinner der dritten Vorrunde des Newcomer Festivals aussprach.

Sie werden also am 17. März beim Finale zusammen mit Jasber, Francis Farewell und den Gewinnern der letzten Vorrunde, die am 11. Februar stattfindet, auf der Bühne stehen und erneut versuchen, Publikum und Jury für sich zu gewinnen.