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Offener Brief an den Ältestenrat gestartet

Deutscher Musikrat, Politiker und Kulturschaffende wollen AfD-Vorsitz des Kulturausschusses verhindern

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 29.09.2017

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Deutscher Musikrat, Politiker und Kulturschaffende wollen AfD-Vorsitz des Kulturausschusses verhindern

Kulturschaffende und Politiker aller Parteien sprechen sich gegen einen Vorsitz der AfD des Ausschusses für Kultur und Medien aus. © Norbert Bleck auf Flickr (https://flic.kr/p/HqmV1) / Lizenz: CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Nach der Bundestagswahl 2017 wird u.a. der Ausschuss für Kultur und Medien neu besetzt. Offenbar wird diskutiert, den Vorsitz an die AfD zu vergeben. Kulturschaffende und Politiker, darunter auch der DMR, wehren sich.

Laut dem Deutschen Musikrat (DMR) zeige das Wahlprogramm der AfD, dass öffentliche Kunst- und Kulturförderung durch diese Partei nur gewährt würde, wenn eine Übereinstimmung mit der eigenen Ideologie festgestellt werden könne. Multikulturalismus wiederum werde von der AfD als Ideologie bezeichnet, welche die kulturellen Errungenschaften in Deutschland gefährde.

Der Präsident des DMR, Prof. Martin Maria Krüger, bezeichnet den Einzug der AfD als drittgrößte Partei in den Deutschen Bundestag als "eine Herausforderung für die Zivilgesellschaft". Eine Partei, die das Holocaust-Mahnmal als "Mahnmal der Schande" bezeichne, dürfe "unter keinen Umständen den Vorsitz des Ausschusses für Kultur und Medien innehaben."

Offener Brief an den Ältestenrat

Auch eine parteiübergreifende Initiative, die sich aus Politikern und Kulturschaffenden zusammensetzt, drückt in einem offenen Brief an den Altestenrat des Deutschen Bundestages Zweifel an der Eignung der AfD für den Vorsitz des Kulturausschusses aus.

Die Unterzeichnenden bezeichnen die AfD darin als eine "rechtsradikale Partei [...], die unverhohlen die Grundsätze unseres Miteinanders in diesem Land gefährdet". Der Vorsitz der AfD müsse verhindert werden, um zu verhindern, dass diese die "Bemühungen um interkulturelle Brücken in Kultur und Medien für ein gutes Zusammeleben in Deutschland konterkariert" und "mit ihren relativierenden Ansichten zur Erinnerungskultur [...] die Gräueltaten der NS-Zeit verharmlost". 

Der offene Brief kann hier unterzeichnet werden.

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