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Zehntes Jubiläum der Auszeichnung für Komponisten und Textdichter

Die Nominierten für den Musikautorenpreis 2018 stehen fest - Männerdominanz in der Kritik

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 15.02.2018

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Die Nominierten für den Musikautorenpreis 2018 stehen fest - Männerdominanz in der Kritik

Die Nominierten des Musikautorenpreises 2018. © Deutscher Musikautorenpreis

Die Nominierten für die Verleihung des 10. Deutschen Musikautorenpreises stehen fest. Für den Preis, mit dem jedes Jahr herausragende Komponisten und Textdichter ausgezeichnet werden, sind 2018 u.a. Prinz Pi, Balbina und Rammstein vorgeschlagen. Kritiker bemängeln die Männerdominanz in der Jury und unter den Nominierten.

Die für den Deutschen Musikautorenpreis 2018 nominierten Komponisten und Textdichter wurden aus Einreichungen von GEMA-Mitgliedern und Berufsverbänden sowie eigenen Vorschlägen der Jury ausgewählt.

Respekt aus den eigenen Reihen

Der von der GEMA initiierte Preis, der in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen wird, ehrt herausragendes musikalisches Schaffen. Er soll insbesondere diejenigen Akteure ins Rampenlicht rücken, die sonst eher im Hintergrund arbeiten.

"Beim Deutschen Musikautorenpreis geht es um das Werk an sich. Nicht um die Form, nicht um einen Wirtschaftsfaktor. Was zählt, ist die Arbeit des Komponisten, des Textdichters. Der Respekt aus den eigenen Reihen wird durch den Preis ausgedrückt – etwas Wertvolleres gibt es kaum,“ unterstreicht Simon Müller-Lerch (aka Sera Finale) die Bedeutung des Preises.

Berechtigte Kritik?

Doch der Musikautorenpreis erhält nicht nur Zuspruch. So wird u.a. die rein männliche Besetzung der Jury und die geringe Zahl der nominierten Künstlerinnen bemängelt.

Die GEMA betonte gegenüber dem Stern, dass man sich des Problems bewusst sei. Eine Debatte zu diesem Thema sei notwendig, da die Männerdominanz auf "strukturelle Branchenprobleme" zurückzuführen sei. 

Auch auf der Facebook-Seite der GEMA wurde ein Post als Reaktion auf die Kritik verfasst. Darin betont Jurysprecher Sera Finale, dass Gleichberechtigung ein wichtiges Thema sei. Man müsse es in diesem Fall jedoch "von der richtigen Seite beleuchten".

Ein Problem sei, dass es in Sera Finales Kategorie Hip-Hop/Rap in Deutschland sehr wenige Musikerinnen gebe; somit wurden auch nahezu keine Songwriterinnen in diesem Bereich nominiert.

Die Nominierten

  • Komposition Audiovisuelle Medien: Lorenz Dangel, Enis Rotthoff, Andreas Weidinger
  • Komposition Dance/Elektro: Christian Löffler, Alva Noto (Carsten Nicolai), Martin Stimming
  • Komposition Experiment Stimme: Claus-Steffen Mahnkopf, David Moss, Sergej Newski
  • Komposition Rock/Metal: Chris Harms (Lord Of The Lost), Kreator (Christian Giesler, Miland Petrozza, Jürgen Reil, Sami Yli-Sirniö), Rammstein (Richard Kruspe, Paul Landers, Till Lindemann, Christian Lorenz, Oliver Riedel, Christoph Schneider)
  • Komposition Solokonzert: Sven-Ingo Koch, Philipp Maintz, Michael Pelzel
  • Text Hip-Hop: Prinz Pi (Friedrich Kautz), Kool Savas (Savaş Yurderi), Ufo 361 (Ufuk Bayraktar)
  • Text Pop: Balbina Jagielska, Gisbert zu Knyphausen, Marcus Wiebusch

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