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dr. motte empört sich

DJ Meeting 2012: Emotionale Debatte um neue GEMA-Tarife

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 28.05.2012

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DJ Meeting 2012: Emotionale Debatte um neue GEMA-Tarife

Discothekenbetrieb (hier: Time Warp 2009)

Im Rahmen des DJ Meetings 2012 in Dortmund fand eine emotional geführte Debatte um die neuen GEMA-Tarife für Diskotheken statt. Als Dr. Motte bei diesem GEMA-Talk das Wort ergreift, wird es laut.

Seiten wie www.tarifabzocke.de oder die beinahe 100.000 Unterstützer der bekanntesten Online-Petition zu diesem Thema machen es deutlich: Die geplanten neuen GEMA-Tarife für Diskotheken (siehe hierzu auch unsere detaillierte Berichterstattung) sind Gegenstand immer heftiger geführter Debatten. "Wenn diese neuen Tarife in Kraft treten, dann müssen wir zumachen! Sofort!", gab uns Felix Grädler von der Halle02 in Heidelberg erst kürzlich zu Protokoll.

Beim GEMA-Talk in Dortmund trafen am 23. Mai Vertreter der GEMA (Hans-Werner Sikora, Bezirksdirektor Dortmund und Lorenz Schmid, Bezirksdirektor Hamburg) auf DJs, Producer und Diskothekenbetreiber. Die Diskussion, in der viele komplexe Fragestellungen auf den Tisch kamen, wurde von einzelnen Teilnehmern mit Bild in Teilen (1h) und als Audio-Mitschnitt in Gänze (1.30h) u.a. auf youTube veröffentlicht. Den heftigsten Auftritt lieferte Dr. Motte, der sich u.a. über die ungleiche Behandlung von E- und U-Musik ereiferte:

Um zu vermeiden, dass diese Mitschnitte lediglich als überzogener Auftritt angesehen und als "lächerlich" abgetan werden, veröffentlichte Motte am Pfingstsonntag eine ausführliche Stellungnahme, in der er nochmal einige der wesentlichen Kritikpunkte an der GEMA benennt bzw. auf die Aktionsseite der DEHOGA verweist. Er führt aus, dass seine Emotionalität auch ein Stück weit dem Gefühl von Ohmacht geschuldet sei, da er sich als GEMA-Mitglied nur unzureichend vertreten fühle:

"Ich selbst bin seit vielen Jahren GEMA-Mitglied und kann diese radikale Tarifreform weder nachvollziehen, noch akzeptieren. Jedes zahlende Mitglied sollte sich durch die GEMA gut vertreten fühlen und das Recht haben, bei solch gravierenden Veränderungen mit zu entscheiden. Dazu braucht es einen transparenten Entscheidungsprozess! Bei der Talkrunde zeigte sich jedoch deutlich, dass Kommunikationsstrategien fehlen oder aber von Seiten der GEMA schlicht keine weitere Kommunikation gewünscht, respektive diese als Einmischung verstanden wird. Ich wünsche mir eine selbstkritische GEMA-Reform sowie eine ausgewogene und für alle Seiten vertretbare Tarifstruktur – und zwar unter Beteiligung der GEMA, Künstlern und Musikkonsumenten."

Neben der nach wie vor ebenfalls weiter schwelenden Urheberrechtsdiskussion wird gewiss auch die Debatte um diese Tarifreform, durch die viele eine "Verarmung der Veranstaltungskultur" in Deutschland befürchten, andere sich eine bessere Vergütung der Urheber erhoffen, noch länger im Blick der Öffentlichkeit bleiben.

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