Unterfinanzierter Kulturbereich
Forderung der Deutschen Orchestervereingung: Rekordüberschuss im Staatshaushalt für die Kultur einsetzen
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© University of Minnesota Duluth auf Flickr / Lizenz: CC BY-ND 2.0
Der Staatshaushalt ist 2017 mit 384 Milliarden Euro zum vierten Mal in Folge im Plus. Wie die Tagesschau berichtet, ist dies der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.
Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) appeliert als Reaktion darauf an die Politiker in Bund, Ländern und Kommunen, den Kulturbereich – insbesondere Orchester, Chöre und Theater – stärker zu fördern: "Angesichts übervoller Staatskassen muss nun endlich auch mehr Geld im Kulturbereich sowie bei den Berufsorchestern und -chören ankommen", so Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV.
Besondere Verantwortung der Länder und Kommunen
Weiterhin gibt Mertens an, dass insbesondere Länder und Kommunen ein starkes Haushaltsplus vorweisen können. Dies ist insofern von Bedeutung, als Kulturförderung vor allen Dingen in deren Verantwortung liegt. Laut Mertens haben "Landes- und Lokalpolitiker endlich auch den notwendigen Spielraum, um mehr für die Kultur zu tun."
Hintergrund der Forderungen ist, dass Orchester, Chöre und Theater seit Jahren unterfinanziert sind. Gerade in den östlichen Bundesländern liegt die Vergütung vieler Profimusiker nach Mertens 30 Prozent unter dem Tariflohn. "Das ist kaum mehr als der Mindestlohn, und das muss sich endlich ändern."
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