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Schritt für Schritt zur wachsenden Fanbase

Fünf einfache Möglichkeiten, um bestehende Fans zu halten und neue zu gewinnen

Tipps für Musiker und Bands von Axel W.
veröffentlicht am 08.07.2015

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Fünf einfache Möglichkeiten, um bestehende Fans zu halten und neue zu gewinnen

Bestehende Fans halten, neue dazugewinnen - das Ziel aller Musiker!. © Axel Winkler

Sobald man als Solo-Act oder Band etwas Fuß gefasst hat, stellt sich für den weiteren Erfolg immer eine kleine, doch nicht unbedeutende Frage: Wie erweitern wir unsere Fan-Base?

Das erste Album ist im Kasten, die Social Media Kanäle sind ständig aktuell und der Content stimmt. Im lokalen Kreis hat man sich schon durch kleinere Gigs einen positiven Ruf, Freunde und Fans geschaffen. Auch das Bandklima passt bestens und die kreative Phase scheint im Moment keinen Halt zu nehmen. Folgende Tipps könnten euch jetzt beim Fanwachstum weiterhelfen!

I. Fans zu loyalen Konzertbesuchern verwandeln

Nichts ist wertvoller als Fans, die einen wirklich wegen der Musik mögen, regelmäßig zu Shows kommen und fleißig Merchandise kaufen – das weiß jeder Musiker. Daher ist es durchweg wichtig, dass man Neugewonnene auch bei sich behält.

Jungs und Mädels, die beispielsweise zum ersten Mal bei euch eine CD im Pre-Order bestellen könnt ihr mal auf eine besondere Weise überraschen. Legt jeder Bestellung mal ein besonderes Extra bei. Dies kann in vielen mögliche Formen sein. Irgend ein lustiges Sprüchlein, ein Bezug zum Wohnort der Person, die bei euch bestellt oder etwas persönliches. „Hey, ganz bei dir in der Nähe gibt es doch Ort Xy! Da war ich mal vor paar Jahren im Urlaub! Schön da! Und danke für deine Bestellung! Grüße, Max“ findet dann eure Besteller zusätzlich im Packet der CD auf einem handgeschriebenen Zettelchen. Sowas macht Eindruck!

Zeigt den Neuen, dass ihr euch für Sie interessiert und ihr es schätzt, dass sie sich auch für eure Sache Zeit nehmen und ein Ohr und Auge leihen. Auch in der Produktion eurer nächsten CD oder Musikvideo könnt ihr die bereits vorhandenen Fans mit einzuspannen. Ruft über eure Social Media und Pressekanäle dazu auf, dass alle die, die Zeit und Lust haben an der Produktion zu einem gewissen Part mitzuwirken (Beispiel: Darsteller, Chor). Das lockert die undurchschaubare Instanz der Medienproduktion auf und schafft Vertrauen zwischen euch und euren Fans.

II. Promotion in Eigenregie

Um euren Hörer- und Besucherkreis zu erweitern reicht es oft leider nicht aus, wenn man wie verrückt Flyer verteilt oder all seine Bekannten auf Facebook dazu aufruft, Werbung zu machen. In diesem Falle benötigt ihr Partner, die euch bei dieser Sache unter die Arme greifen. Das ist in unserer heutigen Zeit zum Glück dank des Internets um einiges einfacher geworden. Die Rede ist von Medien- und Pressepartnern.

Um solche Kooperationen herzustellen bedarf es sehr viel mehr an Zeitinvestition, aber wenn ihr Glück habt, profitiert ihr im Nachhinein davon. Im Klartext heißt das: Promotions-Materialien in Form von CDs an Labels, Musikmagazine und Radios schicken. Wie bereits erwähnt, ist das Internet sehr hilfreich, weil es euch den Gang zur Post ersparen kann.

Was ist der Output? Auf der negativen Seite landet eure CD oder eure Email irgendwo im Archiv oder im schlimmsten Falle sogar im Müll. Warum? Es gibt leider noch geschätzt 100.000 andere Bands die dasselbe versuchen wie ihr: Aufmerksamkeit bei einem Verlag und Co. zu erhaschen. Darum ist es umso wichtiger, dass der Pressetext, -Fotos und das Ton-Material qualitativ passt und sofort ins Auge sticht.

Ob es der Person musikalisch gefällt, bei der es auf dem Tisch landet, steht auf einem anderen Blatt. Doch auf der positiven Seite: Wenn ihr es geschafft habt, springt für euch eventuell eine CD-Rezension, ein Band-Portrait oder sogar eine Kooperation mit einem Magazin oder Webzine raus. Ganz cool natürlich, wenn dazu noch eine Interview-Anfrage kommt.

Egal was dann kommt: Es lesen und hören Menschen, die euch noch nicht kannten an einem ganz anderen Ort, als eine Nachbarschaft weiter. Ohne Budget für eine Promo-Agentur durchaus eine Option, welche nicht außer Acht gelassen werden sollte, nur eben mit einem eventuell gedrosseltem Erfolg.

III. Das nachhaltige Kontakte-Schmieden im Netzwerk

Von Gig zu Gig lernt ihr nicht nur Fans, sondern auch andere Bands kennen, klar. Dadurch baut ihr Verbindungen zu Musikern auf, mit denen ihr potentiell touren könnt. Qualitativ in selber Form, Genre passt und los geht's!

Dazu gesagt sei: Von Austauschgigs ist hier in keiner Weise die Rede! Ihr spielt mit den Leuten, auf die ihr Bock habt und nicht mit irgendwelchen Leuten, mit denen ihr rein formal eine Absprache gehalten habt, nur „dass man mal wieder spielen kann“. Spielt dann, wenn es auch Sinn macht. Es bringt tendenziell wenig, wenn man eine Singer-Songwriter-Truppe vor dem Gig einer Hardcore Band spielen lässt. Logisch. Exkurs ende.

Ein großes Plus im Band-Package von sagen wir einmal drei Bands: Die Werbefähigkeit. Auf einmal bewerbt ihr euch nicht mehr alleine, sondern habt noch zwei weitere Zugpferde am Start. Dann spielt ihr im Beispiel prompt zu insgesamt neun Gigs, anstelle von euren drei selbst besorgten. Dank den beiden anderen Truppen hat man noch sechs weitere organisiert – gerne auch direkt über Backstage PRO. Umgebung Berlin/Brandenburg, München und der eigene Kreis um Stuttgart haben auf einmal eine kleine Tour eröffnet. Ob es finanziell lohnenswert ist sei einmal dahin gestellt, aber wenn Location und das potenzielle Publikum vorhanden ist, könnt ihr an 6 von 9 Terminen absolut neues und frisches Publikum erreichen.

IV. Band-Wettbewerbe als Sprungbretter

„Contests sind den Bands gegenüber immer absolut unfair, da gewinnen eh immer nur so Popsachen!“ – Quatsch! Kommt schließlich immer auf das Genre des Wettbewerbs an. Außerdem muss man sich eventuell auch mal als Ziel setzen, nicht immer „gewinnen“ zu wollen. Was nützt es, wenn ihr durch mehrere Vorrunden im Finale das Herz der Jury erobert, sich das Publikum aber an die Stirn fasst und es nicht glauben kann, mal frech ausgedrückt, warum gerade ihr gewonnen habt.

Erobert die Herzen des Publikums, nicht primär der Jury! Zudem könnt ihr getrost an so vielen Contests teilnehmen, wie ihr wollt. Wenn es eure Absicht ist, Gigs zu bekommen oder Publikum zu erreichen, seit ihr damit auf der sicheren Seite. Seid euch zudem sicher, dass ab und an auch mal Pressevertreter anwesend sind, die euch geil finden und euch im Nachhinein kontaktieren. Auch wenn der erste Platz eine Contests zum Beispiel ein Eröffnungskonzert auf einem Festival verspricht, kann es durchaus auch passieren, dass ihr dennoch vom Veranstalter angeschrieben werdet, der nicht nur den Gewinner, sonder auch euch toll fand.

Einfach mal machen. Was könnt ihr dem Fall (außer vielleicht Zeit und ab und an etwas Nerven) verlieren?

V. Show mit Herz

Man kann es einfach nicht genug betonen: Das Auge hört mit! Auch bei manchen professionellen Bands muss man vereinzelt mit den Augen rollen, wenn etwas nachlässig gearbeitet wurde. Die kreative Ausstrahlung einer Band kommt nicht nur durch die Musik, sondern auch mit dem Bühnenkonzept. Mit ein paar optischen Ideen und einem Storytelling macht es die ganze Sache schlichtweg runder.

Als Liveband soll man audiovisuell im Kopf des Publikums bleiben. Der Spagat zwischen Show und musikalischer Qualität ist teils nicht immer so einfach, mit etwas Übung kommt ihr mit der Zeit dennoch auf einen gemeinsamen Nenner. Wichtig ist nur, dass ihr nicht kopiert, was funktioniert. Das fällt auf. Wenn ihr eigenständig sein wollt, dann lasst euch inspirieren und kocht euer eigenes Süppchen. Andernfalls seid ihr „eine Band von vielen, die funktioniert“. Wäre schade darum.

Euer Feedback

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