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Silbermond (live in Mannheim, 2012) © Rudi Brand

Aus Bautzen kommt nicht nur guter Senf, sondern auch gute Musik. Das beweisen Silbermond immer wieder aufs Neue. Derzeit tourt die vierköpfige Band mit ihrem vierten Studioalbum "Himmel auf" durch die großen Arenen Deutschlands. Am 11.12.2012 machten sie Halt in der Mannheimer SAP Arena.

Den Anfang des Abends machten die Newcomer von Split. Die Band aus dem Stuttgarter Raum wurde aus über 1000 Bewerbern als Tour-Support für Mannheim ausgewählt. Mit englischen Pop/Rock-Songs aus ihrem ersten Album Love, Luck & Alliterations versuchten sie das noch etwas verhaltene Publikum auf Touren zu bringen und schafften es tatsächlich, die nur 6.500 Zuschauer zum Mitklatschen und Jubeln zu bringen.

Tom Lüneburger betrat als zweiter Support-Act die Bühne. Er begleitet die Band auf der kompletten Tour, während der erste Act in jeder Stadt wechselt. Durch seinen Song We are one, den er zusammen mit Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß im Duett aufgenommen hat, war er den Fans bereits ein Begriff und begeisterte mit lässigem Singer/Songwriter-Pop. Natürlich durfte das Duett mit Steffi nicht fehlen und wie von den Fans erhofft, erschien die Sängerin bei ihrem Einsatz auf der Bühne und sorgte für Gänsehautstimmung.

Das graue Flimmern eines kaputten Fernsehbildschirms kündigte den Auftritt von Silbermond an. Die vier Bautzener standen hinter einem weißen Vorhang, als sie mit dem Song Unter der Oberfläche ihr Konzert eröffneten. Mit ihrem Mikroständer schlug Frontfrau Steffi bildlich die "Scheibe" ein, die wie gefroren auf den Vorhang projiziert war, der danach fiel und die Bühne freigab.

Vom ersten Song an gaben Silbermond volle Power. Auf der Setlist des Abends befanden sich Songs von allen vier bisher veröffentlichten Alben. So ging es weiter mit Meer sein aus dem 2006 erschienenen Album Laut gedacht und Durch die Nacht aus dem Jahr 2004.

Die Band ist dafür bekannt, dass sie in ihren Songs politische Botschaften versteckt. So finden sich auch auf dem aktuellen Album unter anderem zwei Anti-Kriegs-Songs. In der rockigen Hymne Waffen verurteilen Silbermond den Kriegsgedanken. "Man zeigt nicht mit Waffen auf andere Leute" heißt es da.

Der zweite Anti-Kriegs-Song überzeugt durch ruhige Töne. In akustischer Version spielten sie Weiße Fahnen. In dem Lied geht es um einen kleinen Jungen, der in einem Kriegsgebiet aufwächst. Wenn er schläft träumt er von Frieden und weißen Fahnen, die wehen.

Bewegt von diesem berührenden Text stimmten die Fans in der SAP Arena den Song noch einmal an. Gitarrist Thomas setzte sofort wieder mit der Melodie ein und zupfte sanft die Saiten seiner Gitarre. Überwältigt und überglücklich von dieser Anteilnahme der Fans und der Wirkung ihres Songs stand Steffi den Tränen nah zwischen ihren Bandkollegen und konnte ihre Freude kaum in Worte fassen. "Ihr seid unglaublich", bedankte sie sich bei den Fans.

Wieder elektrisch verstärkt ging es weiter mit Symphonie, Für dich schlägt mein Herz und Zeit für Optimisten. Das Publikum feierte und sang jede Strophe mit. Nach drei weiteren Songs und einer Laola durch die ganze Halle war das Ende des Konzerts nah. Doch die geforderte Zugabe kam und Silbermond spielten eine weitere halbe Stunde Songs aus allen Alben.

Zum Titelsong des letzten Albums Nichts passiert verteilten sich die Musiker in der ganzen Halle und standen während des gesamten Songs zwischen den Fans. Steffi nutzte die Gelegenheit und nahm ein Bad in der Menge, um sich von den Fans auf Händen von der Hallenmitte zurück zur Bühne tragen zu lassen. Höhepunkt der Zugabe war eine akustische Version von Das Beste. Steffi lies sich nur von Thomas am Klavier begleiten und sorgte mit ihrer hellen und klaren Stimme für Gänsehautfeeling.

Zum Schluss forderte sie für den letzten Song Krieger des Lichts alle Fans auf, ihre Handys zum Leuchten zu bringen. Tausende kleine Lichter erschienen in den Rängen und ließen die Halle wie einen virtuellen Sternenhimmel aussehen. Als Silbermond sich auf der Bühne verabschiedeten ertönte ein lauter Knall und viele kleine Glitzerplättchen taumelten von der Decke zu Boden.

Silbermond versprachen im nächsten Jahr wieder zu kommen. Dann wieder mit neuen Songs im Gepäck und voller Power auf der Bühne.

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