Mitgliederversammlung in Hamburg
LiveKomm verabschiedet neues "Positionspapier GEMA"
LiveKomm-Mitgliederversammlung 2015. © Quelle: LiveKomm Handyfoto
Am 25. September startete die LiveKomm erfolgreich ihre Herbsttagung mit ihrem erstmals durchgeführten International Venue Breakfast. Neben den Mitgliedsnetzwerken kamen auch Clubbetreiber und Festivalveranstalter aus Finnland, Belgien und Großbritannien zum frühen Networking-Event.
Zentrale Forderung betrifft Kulturrabatt
Während der danach durchgeführten Mitgliederversammlung der LiveKomm wurden die Mitglieder gebeten, das auf Grundlage des Leipziger Papiers überarbeitete LiveKomm-Positionspapier zu besprechen und gemeinsam zu verabschieden. Folgende Forderungen werden darin u.a. gestellt:
- Kulturrabatt: Die LiveKomm fordert eine Relativierung und Erweiterung des GEMA-Kulturrabattes.
Dieser müsse grundsätzlich auch für Spielstätten mit nicht gemeinnützigen Trägerschaftsmodellen zugänglich sein, wenn diese nachweislich kulturelle Aufbauarbeit leisten. Ein Anhaltspunkt für die Gewährung eines zusätzlichen Kulturrabattes sollten die Definitionen der LiveKomm sowie die über Jahre akzeptierte und praktizierten Kapazitätsgrenzen sein.
- Änderung des Verfahrens bei neuen Tarifen unter Berücksichtigung der faktischen Monopolstellung der GEMA: Es muss so lange der alte Tarif gelten, bis ein neuer Tarif per Schiedsstelle oder Gericht endgültig ausgefochten ist, durch Änderungen im Urheberrecht.
- Bei umsatzbezogenen Tarifen: Berechnungsbasis sollte stets der real erzielte Eintrittserlös sein. Die Mehrwertsteuer darf nicht Bestandteil einer Bemessungsgrundlage sein.
- Ausweitung der Mengenrabatte sowie realistische Anpassung von Rahmenbedingungen in allen GEMA-Tarifen.
- Zu den politischen Forderungen zählt eine Grundsatz-Diskussion über die Angemessenheit der GEMA-Tarife, insbesondere auch die GEMA-Forderung nach 10% der Brutto-Türeinnahmen einer Veranstaltung.
Einen weiteren Teil der Mitgliederversammlung bildete der Bericht des Vorstands, in dem über die aktuellen Ergebnisse der Arbeitsgruppen sowie über die zukünftigen Projekte in den Netzwerken gesprochen wurde.
Zur anschließenden Diskussion standen neben dem LiveKomm-Positionspapier auch die große "Musikwirtschaftstudie" zum Status Quo der Livebrache (Backstage PRO berichtet) sowie Überlegungen, die Beitragsordnung zu reformieren und sich auch Spartenverbänden zu öffnen.
Insgesamt nahmen mehr als 35 Mitglieder, Netzwerkvertreter und Delegierte an der Jahresmitgliederversammlung teil.
Unternehmen
Live Musik Kommission (LiveKomm)
Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.
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