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CD- und Downloadgeschäft weiter auf absteigendem Ast

"Mid-Year Report 2015": Streaming legt in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 92,4% zu

News von Markus Biedermann
veröffentlicht am 09.07.2015

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"Mid-Year Report 2015": Streaming legt in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 92,4% zu

Der Musikmarkt bleibt in Bewegung. Neue Zahlen aus den USA zeigen: Vor allem Streaming legt weiter zu. © stylephotographs / 123RF Stockfoto

Alle Monate wieder geben Markforschungsunternehmen oder andere Branchenplayer Einblicke in aktuelle Marktzahlen, obwohl sich ganz plötzliche Überraschungen kaum noch ergeben. Auch die neusten Zahlen von Nielsen aus den USA zeigen: Streaming bleibt auf dem Vormarsch, während das CD- und Downloadgeschäft weiter nachlässt.

Selbst wenn der Vergleich zum Vorjahr ziemlich erwartungsgemäß ausfällt, so darf man sich doch ab und an mit nüchternem Blick die Entwicklungen anschauen. Nielsen macht das regelmäßig und stellt diesmal in seinem "2015 Nielsen Music U.S. Mid-Year Report" fest (hier ein PDF):

  • Das Streaming durch Dienste wie Spotify oder den jüngsten Akteur Apple Music steigt um 92,4% im Vergleich zum Vorjahr! Über 135 Milliarden Songs wurden 2015 bisher gestreamt.
  • Der Umsatz mit Vinyl hat sich ebenfalls nochmal um 38% vergrößert. Bei Alben macht Vinyl damit schon fast 9% aller Verkäufe aus!
  • Die Downloads einzelner Tracks nehmen um 10,4% ab, während die Downloads ganzer Alben ungefähr auf dem Vorjahresniveau verharren.
  • CD-Verkäufe sinken um 10% und damit etwas langsamer als in den vergangenen Jahren. Interessant ist, dass die Verkaufszahlen physischer Tonträger vor allem im traditionellen Einzelhandel (größere Ketten und Warenhäuser) abnehmen, aber um 0,6% bei unabhängigen Shops und gar um 18% in den Bereichen Online, Merchandise und Direktverkauf zunehmen.

Unterschiedliche Interpretationen

Für die Debatte um die Zukunft der Musikbranche und das Musikereinkommen tragen diese neuen Zahlen aus den USA wenig bei. Eine vernunftorientierte Mitte empfiehlt alles in Richtung Direktkontakt und -verkauf zum Fan, ohne alle anderen Chancen und Möglichkeiten zu ignorieren…

Weiterhin gibt es die eine Fraktion, die angesichts der Steigerungsraten voll auf Streaming setzt und die andere Fraktion, die aufgrund der geringen Auszahlungen an Rechteinhaber und Musiker hierbei kein zukunftsweisendes Modell sieht.

Nur eine Blase?

So äußerte sich jüngst zum Beispiel der Journalist und Branchenkenner Anil Prasad sehr pessimistisch. Der Gründer des bereits 1994 gestarteten Online-Musikmagazins innerviews.org erwartet sogar das Platzen der Streaming-Blase.

Die Anbieter wüssten um die fehlende Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle, schreibt er in seinem lesenswerten Artikel, und suchten kurfristig nur den bestmöglichen und gewinnbringenden Ausstieg für sich selbst. Er fragt: "The big question musicians and independent labels need to ask themselves is why allow these companies to determine the value of your music?"

Euer Feedback

Beobachtest du ebenfalls alles rund um das kontroverse Thema Streaming? Was sind deine Eindrücke und Erwartungen, insbesondere jetzt, da mit Apple noch ein großer Player für für grundsätzliches Aufsehen rund um das Thema gesorgt hat?

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