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Weiterer Wandel angekündigt

Musikmesse und Prolight + Sound 2018: Skip track and fast forward 2019.

Review von Markus Biedermann
veröffentlicht am 16.04.2018

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Musikmesse und Prolight + Sound 2018: Skip track and fast forward 2019.

Die Festival Arena der Musikmesse und Prolight + Sound 2018 in Frankfurt. © MKB 2018

Prolight + Sound und Musikmesse 2018 sind erst wenige Stunden beendet, da macht die Messeleitung klar: In dieser Form werden die beiden Messen nicht noch einmal stattfinden. Das aktuelle Konzept soll weiterentwickelt werden. Wir blicken zurück auf das Messeduo Prolight + Sound und Musikmesse 2018 und darauf, was sich 2019 ändern wird.

Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, äußert sich in der Abschluss-Pressemeldung zur kommenden Weichenstellung: Man wolle nun "die Wünsche unserer Kunden nach einem internationalen Place-to-be der Musik- und Eventtechnologiebranchen noch stärker in den Mittelpunkt stellen und Synergien zwischen den Veranstaltungen optimal nutzen."

Messe will sich weiter wandeln

So will die Messe Frankfurt ab dem kommenden Jahr auf eine vollständige Überschneidung der Tagesfolge beider Messen setzen. Sie sollen auch räumlich näher zusammenrücken, nachdem vor einigen Jahren schon die Hallen getauscht und die Agora Stage aufgegeben wurde.

Sowohl die Internationalität – Besucher aus 152 Ländern kamen nach Frankfurt – als auch die Ausstellerzufriedenheit befinden sich im Aufwärtstrend. Doch das erst 2016 neu angelegte Konzept für die Messen soll nochmal aufgerollt werden. Zählte die Messe beim ersten Versuch 110.000 Besucher, waren es dieses Jahr nur noch 90.000. Unglücklicherweise machten die Streiks im öffentlichen Dienst vielen Interessenten ihre Anreise komplett unmöglich.

Die allgemeine Stimmung auf der Musikmesse 2018 wirkte etwas eingetrübt

Die allgemeine Stimmung auf der Musikmesse 2018 wirkte etwas eingetrübt, © MKB 2018

Das Fernbleiben vieler nationaler Händler trübe ein wenig das Gesamtbild, wird Marcel Messner in der Messe-Meldung zitiert. Er ist Head of Marketing der GEWA music GmbH, die dieses Jahr mit Premium-Marken aus dem Drum-Segment auf die Musikmesse zurückgekehrt war und damit ein positives Ausrufezeichen gesetzt hatte.

Daniel Knöll (SOMM e. V.; hier im Interview) sieht den eingeschlagenen Weg der Erneuerung und Weiterentwicklung als grundsätzlich richtig an und bekräftigt: "Für uns steht fest, dass vieles, das mittlerweile auf den Weg gebracht wurde, im nächsten Jahr seine perfekte Form finden wird".

Positive Entwicklungen

Insbesondere der gesamte Live-Event- und Entertainment-Bereich ist durch das wachsende Musikmesse Festival gestärkt worden. Zu den herausragenden Shows zählte das Abschlusskonzert mit Legende Dionne Warwick (Fotos). Direkt auf dem Außengelände stand mit der "Festival Arena" diesmal wieder eine zentrale Zeltbühne, die an die Agora erinnerte und die letztjährige Freiluft-Center-Stage ablöste.

Die Integration der MerchDays in die Messe sorgte dafür, dass Merchandise zum ersten Mal spürbar eins der präsenteren Themen war.

Tanz-Performance am Stand von ROBE auf der PLS (Foto: Torsten Reitz)

Tanz-Performance am Stand von ROBE auf der PLS (Foto: Torsten Reitz)

Was die allgemeine Atmosphäre in den Hallen angeht, setzten allen voran die Aussteller der Prolight + Sound ihre Duftmarken. Einzelne Stände boten toll inszenierte Performances.

Eine schöne Idee bleibt, dass es auf der Messe einen eigenen Bereich für Kinder und Heranwachsende gibt. Dieser "Discover Music" genannte Bereich ist eine spannende und positive Entwicklung.

"Discover Music" (Foto: Rudi Brand)

Zwar gab es bereits früher eine Music4Kidz-Halle, in der sich die kleinen Besucher ausprobieren und -toben konnten, doch im letzten Jahr hatte man dies noch auf eine kleine, abseits aufgebaute Fertighalle ausgelagert.

Vielleicht zeigte sich hier diesmal sogar am ehesten, dass tatsächlich schon eifrig an einer Zukunft für die Musikmesse und Prolight + Sound in Frankfurt gearbeitet wird.

Unsere Highlights

An den insgesamt fünf Messetagen gab es auch für uns wieder viele tolle Momente zu erleben.

Checkt dazu unsere ► Fotogalerie zu Musikmesse und Prolight + Sound 2018 Frankfurt. Wir haben zahlreiche Eindrücke für euch zusammengestellt.

Wer's bis dato verpasst hat, sollte sich unbedingt auch zum Artikel über die Verleihung des zweiten BACKSTAGE Clubawards klicken, den wir gemeinsam mit der Livekomm, dem Musikmesse Festival und Clubs am Main zum Auftakt des Geschehens in der hessischen Metropole veranstaltet haben.

Robert Graefe (Foto: MKB)

Robert Graefe (Foto: MKB), © Backstage PRO

Viele Live-Acts lockten zu den Ständen der Aussteller und vor die Messe-Bühnen. Für uns sind natürlich die Live-Auftritte jener Acts besonders erfreulich, die über Backstage PRO-Kooperationen zu solchen Chancen kommen.

Southern Caravan Breath (Foto: Torsten Reitz)

Southern Caravan Breath (Foto: Torsten Reitz)

Diesmal waren das u.a. Robert Graefe am Stand von Elite Acoustics (als Gewinner des Awesome Acoustic Contests), die Band Southern Caravan Breath in der Festival Arena (Fotogalerie der Show) und JURI beim Clubaward im Nachtleben.

Schlummerndes Potenzial

Die Ursachen, dass sich das Gesamtbild der Messe trotz der guten Ansätze und Ideen am Ende ein wenig eintrübt, sind nicht allein im Verantwortungsbereich der Organisatoren zu suchen. Ein genereller Trend greift um sich, der an der Attraktivität und Relevanz solch groß angelegter Branchenmessen nagt.

In diesem Klima entschieden sich im Laufe der Jahre immer mehr zugkräftige Markenhersteller gegen einen Auftritt in Frankfurt. So kommt eins zum anderen, sind zum Beispiel kaum Wunschaussteller der Musiker-Community vor Ort, verlagern sich manche Markttätigkeiten in den Januar nach Kalifornien zur NAMM…

Dennoch wünschen sich viele Messebesucher, dass manche Versäumnisse seitens der Messeveranstalter künftig nicht wiederholt werden.

So sind die prall gefüllten Hallen mit E-Gitarren/Bässen und Drums als wesentliches Herzstück der Messe ja nun schon länger passé, aber die neu geschaffenen Attraktionen "Guitar Camp" und "Drum Camp" wurden diesmal mehr oder weniger eins zu eins wiederholt, ohne dass eine Weiterentwicklung erkennbar gewesen wäre. Da im Wesentlichen die gleichen Aussteller zugegen waren und ihre Endorser in die Booths entsandten, konnte an dieser Stelle leider kein neuer positiver Aspekt eingebracht werden.

Streckenweise lieblos gestaltete Hallen, insbesondere bei den Gitarren und Drums, fallen in der Beurteilung der Messe 2018 negativ ins Gewicht (Foto: MKB)

Streckenweise lieblos gestaltete Hallen, insbesondere bei den Gitarren und Drums, fallen in der Beurteilung der Messe 2018 negativ ins Gewicht (Foto: MKB), © Backstage PRO

Über weite Flächen blieb die für ihren Zweck zu große Halle 9 ganz einfach ungeschickt gestaltet. Das kann man "Mut zur Lücke" nennen, wirkte jedoch wenig einladend.

Jetzt darf man auf die kommenden Veränderungen gespannt sein, die nicht nur diesen Teil der Musikmesse wieder aufwerten, sondern die insgesamte Aufwärtsentwicklung befördern sollen.

Fotogalerie zu Musikmesse und Prolight + Sound 2018

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Messe Frankfurt

Messe Frankfurt

messe, 60327 Frankfurt am Main

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