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Klassenkampf und -bewußtsein, sozialistische Gerechtigkeit, ein Faible für qualitativ hochwertige Ex-
„DDR“-Produkte, nachdenklich-melancholische Lyrik, suchterzeugende elektronische Popmelodien und
charismatischer, warm-dunkler Womanizer-Gesang - wer glaubt, diese vermeintliche Antipoden passen
nicht zusammen, hat sich gründlich geirrt. Denn das in „Karl-Marx-Stadt“ beheimatete Elektro-Pop-
Kombinat NEW CONCEPT beweist mit ihrem derzeitigem Debütalbum "Wheel of Love“ nonchalant
das pure Gegenteil! „Wheel of Love“ vereint im „Zeichen der Liebe“ (zumeist) synthetisch erzeugte Pop-
Hooks mit songschreiberischer Finesse und einem berührenden Ausnahmesänger, der sowohl in den „alten“
wie „neuen“ Bundesländern seinesgleichen sucht.
Die hier akustisch zu bestaunende Melange aus zitatfreudigem 80s influenced Pop und zeitgemässen Dancegrooves im Spannungsfeld zwischen Kraftwerk, frühen Human League, Erasure, heutigen De/Vision
und Faithless sollte einhellig für Furore sorgen. Besten Geschmack neben den stilistisch vielseitigen Eigen-
kompositionen beweist das Trio zudem mit der Cover-Hommage an Vince Clarke and The Assembly mit
dem legendären und wunderschönem „Never, Never". So ist „Wheel of Love" von NEW CONCEPTnicht
nur für „Gute Geschmacks-Fetischisten" mit einem Faible für f6, Karo und Vita Cola stringentes Muß, son-
dern auch alle Freunde betörend groovender, intelligent-elektronisch erzeugter Pophymnen kommen hier voll auf ihre Kosten.
(Atomaro)