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Über 200 Musiker/innen ohne Zuhause

Mannheimer Proberaum "Powertower" muss wegen Nichteinhaltung der Brandschutzauflagen schließen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 08.02.2023

proberaum

Mannheimer Proberaum "Powertower" muss wegen Nichteinhaltung der Brandschutzauflagen schließen

© Harrison Haines via Pexels

Aufgrund unzureichenden Brandschutzes muss der Mannheimer Proberaumkomplex Powertower auf der Friesenheimer Insel schließen. Damit fehlt über 200 Musikerinnen und Musikern in der "UNESCO City of Music" mit einem Mal der so wichtige Platz zum Proben.

Für zahlreiche Musikerinnen und Musiker in Mannheim und Umgebung endete das Jahr 2022 mit einer Hiobsbotschaft, als bekannt wurde, dass der Proberaumkomplex Powertower auf der Friesenheimer Insel im Stadteil Neckarstadt West schließen muss. 

Bislang stellte der Powertower insgesamt 48 Räume für Musikschaffende zur Verfügung – und das seit 35 Jahren. Doch da die Brandschutzbestimmungen in dem Gebäude nicht erfüllt werden, müssen die Musiker/innen und Bands, die hier beheimatet sind, sich nun nach Alternativen umschauen. 

Das sagen die Betroffenen

Der Mannheimer Morgen lässt in einem Videobeitrag Mieterinnen und Mieter des Powertower zu Wort kommen, darunter auch Sönke Laudemann, der hier mit seiner Band Hausnummer Sieben probt und den Proberaum-Mangel in Mannheim beklagt.

Vor diesem Hintergrund drückt Laudemann sein Unverständnis darüber aus, dass der derzeitige Eigentümer des Powertowers die bauliche Mängel jahrzehntelang hingenommen hat. Bei dem Proberaumkomplex handele es sich um ein Objekt, in das auch hätte investiert werden müssen, um den Betrieb zu gewährleisten.  

UNESCO City of ...?

Doch herrscht unter den Mietern, die der Reportage zu Wort kommen auch Einigkeit darüber, dass das Problem nicht einzig bei dem Betreiber des Powertower zu verorten ist.

Die Proberaumknappheit in Mannheim sei seit Jahren bekannt und habe sich in der Vergangenheit eher verbessert als verschlechtert. Nicht zuletzt als UNESCO City of Music, als die Mannheim sich seit 2014 bezeichnen darf, trüge auch die Stadt eine gewisse Verantwortung, gegen die Proberaumknappheit vorzugehen.

Kein Einzelfall

Ob Musikstadt oder nicht: Die Verfügbarkeit von Proberäumen ist gerade in Städten vielerorts ein Problem für junge und aufstrebende Musikerinnen und Musiker. 2017 wurde mit dem Übehaus in Stuttgart beispielsweise eine Aktion gestartet, um öffentlichkeitswirksam auf diesen Missstand hinzuweisen. 

Die Frage ist, ob eine städtische Kulturförderung nicht auch diesen Misstand ins Auge fassen und entsprechende Förderungen veranlassen sollte – denn letztendlich ist auch die Sicherstellung eines ausreichenden Proberaumangebots ein wichtiger Teil der Newcomer-Förderung, die wiederum eine lebendige kulturelle Szene in Städten und Kommunen sicherstellt. 

Artists

Hausnummer Sieben

Deutscher Alternative Rock aus Mannheim

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