Großes Risiko
Deutscher Kulturrat empfiehlt Karriere im Kreativbereich zu überdenken
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Eine Karriere als Kreativer birgt viele Unsicherheiten. © Arianne Cresta Corpuz
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann rät jungen Kulturschaffenden, sich genau zu überlegen, ob sie eine Karriere in der Kreativbranche anstreben wollen.
Große Unsicherheit
"Wer mit Unsicherheit schlecht leben kann, der sollte von einer freiberuflichen Tätigkeit in der Kreativbranche Abstand nehmen", erklärte Zimmermann in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Vor allem die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig finanzielle Rücklagen sind und nur die wenigsten Freiberufler und Solo-Selbstständige seien in der Lage gewesen, diese zu bilden. "Viele sind daher auf die Grundsicherung angewiesen", betonte Zimmermann.
Auch der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD) äußerte sich zu der Situation in der Krise: "Es wird eine schwierige Zeit sein, weil wir gerade in einer Situation sind, in der wir nicht das normale kulturelle Leben haben." Die Soforthilfen für das Land Hamburg mit bis zu 2.500€ und die Neustartprämie von 2.000€ könnten nur minimal helfen, das Leben eines Kulturschaffenden über längere Zeit zu finanzieren.
Stiftungen und Hilfsprogramme zur Unterstützung
Brosda empfiehlt sich über Stiftungen und staatliche Hilfsprogramme zu informieren, am besten ginge dies über städtische Einrichtungen wie die Hamburger Kreativgesellschaft.
Er ist der Meinung, dass langfristig gesehen die Arbeitslosenversicherung auf Freiberufler ausgedehnt werden sollte, "dass ich mich (…) als Selbstständiger versichern kann für die Phasen, in denen ich kein Einkommen habe."
Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat hält diesen Vorschlag auch für sinnvoll, merkt aber an, dass es nicht sofort eine Lösung geben wird. "Das ist keine einfache Aufgabe. Wir sind in Gesprächen hierzu."
Eine Übersicht über Hilfsprogramme für Künstler haben wir hier veröffentlicht.
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