Symptomatisch für das Clubsterben?
Ernüchternde Bilanz: Acht Musikbühnen mussten nach Zahlen des Clubkombinats 2016/2017 in Hamburg schließen
Eine Momentaufnahme der Hamburger Clubszene (Stand: Januar 2018). © Clubkombinat Hamburg e.V.
Die Bilanz des Clubkombinat Hamburg e.V. – des Zusammenschlusses der Clubs und Veranstalter in Hamburg – ist höchst unerfreulich: Während das Clubkombinat im Vergleichszeitraum 2014/2015 noch einen Zuwachs von neun Musikbühnen feststellen konnte, zeigen die aktuellen Zahlen einen Rückgang von acht Musikbühnen (ca. 5,7%).
Sieben Neugründungen und Programmausweitungen stehen dabei 15 temporäre Programmpausen und dauerhafte Schließungen gegenüber.
Dokumentation der Clubszene
Erstmals wurden 2017 über das Jahr laufende Veranstaltungsprogramme erfasst. Von den 103 im Clubkombinat organisierten Musikspielstätten (die gesamte Zahl der Spielstätten inkl. Musikkneipen in Hamburg liegt bei über 140) wurden die Veranstaltungsdaten von durchschnittlich 82 Musikclubs verzeichnet.
Die Zahl der 2016/2017 ausgetragenen Veranstaltungen belief sich auf 11.222. Davon waren 52,4% (5.876) Konzerte und 34% (3.862) Partys. Insgesamt prognostiziert das Clubkombinat mit dieser Datengrundlage der Stadt Hamburg gut 20.000 Musikveranstaltungen pro Jahr, durchschnittlich etwa 55 pro Tag.
Clubsterben in Hamburg?
Hintergrund der Erhebung ist die aktive Dokumentation der Hamburger Clubszene, insbesondere im Hinblick auf das sogenannte "Clubsterben". Dabei räumt das Clubkombinat ein, dass die veröffentlichten Daten lediglich einen Ausschnitt der beinahe unüberschaubaren Hamburger Szene ohne Anspruch auf Vollständigkeit darstellen.
In der Stellungnahme weist Thore Debor, Geschäftsführer Clubkombinat Hamburg e.V., jedoch mit Besorgnis darauf hin, dass sich "die Rahmenbedingungen für Clubbetreiber verschärfen" und es "dringend zusätzlicher Unterstützung" durch die Politik bedarf, um die Hamburger Livekultur in ihrer derzeitigen Form zu erhalten.
Clubbilanz 2016/2017, © Clubkombinat Hamburg e.V.
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