Prophets Of Rage (live in Wiesbaden, 2019)

Prophets Of Rage (live in Wiesbaden, 2019) © Leonard Kötters

Es ist klar, dass Ticketzweithändler ein Auge auf die Karten für die Rage Against The Machine-Tour werfen würden. Die Band hat eine Strategie dagegen entwickelt, die ist erfolgreich, aber nicht unproblematisch.

Ticketzweithändler wie Viagogo oder StubHub schaffen es immer wieder, Fans in Verzweiflung zu bringen. Man will Tickets für die nächste Tour der Lieblingsband, die sind aber innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und nur noch zu utopischen Preisen auf deren Seiten zu finden. Das nimmt vielen Fans schnell die Freude an Konzerten.

2020 treten Rage Against The Machine ihr Live-Comback an. Es ist das erste Mal seit 2011, dass sie wieder auf Tour sind. Dementsprechend kann man eine hohe Nachfrage seitens der Fans erwarten und folglich auch ein großes Interesse seitens Zweitanbietern.

Neue Strategie gegen betrügerische Zweitanbieter

Um sich gegen den betrügerischen Ticketzweitmarkt zu wehren, haben Rage Against the Machine einen eigenen Plan entwickelt. 10% der Tickets werden zum Zeitpunkt des offiziellen Vorverkaufsstart reserviert.

Diese Tickets erhalten einen Aufpreis, der später allerdings als Spende an gemeinnützige Organisationen in den jeweiligen Tourorten gehen soll. 

Erste Erfolge

Auf Twitter berichtete Frontmann Tom Morello von ersten Erfolgen der neuen Strategie. So wurden nach seinen Aussagen 85% des Zweithändler beim Kauf von Rage Against The Machine Tickets aufgehalten. Belege für die Aussage lieferte er dafür aber nicht. Außerdem wurden mit den Charity Tickets bisher 3$ Millionen für Wohltätigkeitsorganisationen eingenommen

Gemischte Reaktionen

Die Strategie der Band mag erfolgreich sein, ist aber nicht unproblematisch. Zwar erzielte die Band beträchtliche Einnahmen, aber es bleibt unklar, wie verhindert werden soll, dass die anderen 90% der Tickets von Zweitanbietern erworben werden.

Die Charity Tickets selbst wurden zu Preisen von 250$ bis zu 400$ angeboten. Das liegt aber auch daran, dass es sich bei vielen Tickets, die als Charity Tickets hinterlegt sind, um Premium Tickets handelt, die generell teurer sind. Dazu schwankten die Kartenpreise durch Dynamic Pricing.

Fans reagierten gemischt auf die Strategie. Zahlreiche Fans unterstützten die Band, aber andere kritisierten die Vorgehensweise. Obwohl der Aufpreis an gemeinnützige Organisationen geht, betrachten einige Fans den Kartenpreis als überhöht. Auf Twitter machen sie sich ihrem Unmut bei dem dort sehr aktiven Tom Morello Luft.

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