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Rekorde und Existenzkrise

Trügerische Statistik: Live-Musik Branche erzielt Rekordeinnahmen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 06.05.2024

liveszene

Trügerische Statistik: Live-Musik Branche erzielt Rekordeinnahmen

© Pixabay

Die Online-Plattform Statista veröffentlicht eine Statistik mit dem Titel "Live-Musik hat das Corona-Tal überwunden" und konstatiert, dass die Branche aktuell Rekordeinnahmen erzielt. Alle Musiker und Musikerinnen wissen: Das ist nicht die ganze Wahrheit.

Unbestritten ist: Von 2019 auf 2020 fielen die Einnahmen durch verkaufte Konzertkarten ins Bodenlose. Grund waren die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Auf Erholungskurs

Auch im Jahr 2021 waren die Einnahmen aufgrund der pandemischen Lage gering. Als im Jahr 2022 immer mehr Veranstaltungen stattfinden konnten, stiegen die Einnahmen schon fast wieder auf vor-pandemisches Niveau.

2023 erzielten die Einnahmen ein Rekordhoch von 5,86 Milliarden Euro in ganz Europa und 1,56 Milliarden Euro allein in Deutschland, wie Statista mitteilt.

Statista prognostiziert ein weiteres Wachstum der Einnahmen. Demnach sollen im Jahr 2026 6,42 Milliarden Euro in Europa und 1,69 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet werden.

Was diese Statistik nicht zeigt: Vom Wachstum der Livemusik-Branche profitieren nicht alle

Was diese Statistik nicht zeigt: Vom Wachstum der Livemusik-Branche profitieren nicht alle, © Statista

Die tatsächliche Lage ist allerdings weitaus komplexer. Vom durchaus realen Wachstum profitieren vornehmlich große und teure Konzerte oder große Festivals mit zehntausenden Besuchern. 

Mega-Events mit Superstars können gestiegene Kosten aber leichter kompensieren als kleine Clubkonzerte, die aufgrund ihrer begrenzten Zuschauerzahl kaum noch profitabel durchgeführt werden können.

Krisenhafte Entwicklung

Die drohende Polarisierung in einen profitablen Markt von Mega-Konzerten und in einen kaum noch rentablen Markt mit kleineren Konzerten bei gleichzeitigem Kostendruck auf mittlere Konzerte stellt die Live-Branche vor große Probleme.

Die LiveKomm hat daher Maßnahmen vorgeschlagen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Mehr zum Thema lest ihr auch in unserem Interview mit Clubbetreiberin Pamela Schobeß.

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