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Riding Strange Horses

Riding Strange Horses

Release von Dub Spencer & Trance Hill

: 2010
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

dubspencer.ch

Details

„Riding Strange Horses“ heißt das dritte Album der Space-Cowboys, denn die vier Schweizer haben sich einer Herde seltsamer Rösser angenommen und diese in bester Rodeo-Tradition zugeritten. Die fremden Pferde stammen aus berühmten Ställen (Falco, The Clash, Genesis, Deep Purple, The Catch, M, Tullio De Piscopo, Grauzone etc.) und haben in den vergangenen 30 Jahren etliche Top-Ten-Platzierungen erreicht. Allerdings in Disziplinen, die mit Dub etwa so viel zu tun haben wie das rosa Schaukelpferd mit der staubtrockenen Wüste, in der es verlassen hin und her schwankt.

Staubtrockener Humor auch bei der Songauswahl. Monumentale Pop-Klassiker, Kuschelrock und Schmuddel-Hits, der Stoff, aus dem Formel Eins und BRAVO unsere Träume formten, Schulparty-Klassiker und wahres Kultmaterial bilden die Tracklist dieses Albums... und das alles in feinstem Dub-Style! Für viele dieser Originalversionen empfinden Dub Spencer & Trance Hill eine gewisse Hass-Liebe, aber auch eine klammheimliche Verehrung: Mit entsprechender Gewissenhaftigkeit tüftelten sie an ihren eigenen Versionen. Konsequent wie das Krokodil und sein Nilpferd gehen sie ihren Weg und leben ihre ironisch-sarkastische Ader in jedem Track aus. Auf die Authentizitätsdebatte in der europäischen Reggae-Szene finden sie ihre eigene Antwort.

Authentisch sollten die Gesangsparts sein, und so wandte man sich naheliegenderweise einfach an die Urheber: Auf dem englischen Chart-Hit „25 Years“ von The Catch aus dem Jahre 1984 (der in der Schweiz die Top Ten erreichte) sind die Originalvocals von John Savannah zu hören. Bei dem Soul Reggae Klassiker „When I Fall In Love“ hören wir den Meister und Komponisten Ken Boothe persönlich, und auch für die New-Wave-Hits „Echo Beach“ und „Pop Muzik“ sangen Martha Johnson aus Toronto und Robin Scott aus London ihre Vocals neu ein. Da darf auch der Dub-Master Lee „Scratch“ Perry nicht fehlen – schließlich residiert er in Zürich! Seine unschlagbare Stimme krönt eine Version seines eigenen Manifestes „Blackboard Jungle“! Noch mehr local vocal power kommt von William White, eine der seelenvollsten Stimmen der Schweiz, er singt den Deep Purple-Klassiker „Smoke On The Water“. Zum Ritterschlag kommt es für für DS & TH in Sachen „real“ Dub mit der WS.Burroughs Foundation in den USA die Samples und Rechte für die Coverversion von W:S: Burroughs in Sachen „The Saints Go Marching Trough all The Popular Tunes“ freigeben.

Und das Album enthält auch einen handfesten Skandalsong – auch wenn der Skandal schon eine Weile zurückliegt: Bereits im Frühling 08 stellten Dub Spencer & Trance Hill anlässlich von Falcos Todestag ihre Version von „Jeanny“ ins Netz. Einst wurde das Original nach einer Woche Radau aus dem deutschen TV verbannt, heuer entdeckte der österreichische Radiosender FM4 den Song in neuer Fassung und nahm ihn in die Rotation auf.

Im selben unerschrockenen Geiste zaubern diese acht Fäuste aus jeder Nummer eine I-tal-genössische Karaoke-Version mit hohem Dubfaktor. Mit traumwandlerischer Treffsicherheit vermöbeln Dub Spencer & Trance Hill ihre Coverversionen, die in Umsetzung und Ausführung so verblüffend einschlagen wie eine Kopfnuss von Plattfuß und dich in ihren Bann ziehen wie die blauen Augen von Nobody. Alte Hits, die man schon tausendmal gehört hat, verflüchtigen sich zum Destillat ihrer selbst und erfahren in der neuen Version eine erstaunliche Wiedergeburt!

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