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Betamarx

Betamarx

Release von How To Loot Brazil

: 19.10.2009
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

amazon.de...-Loot-Brazil/dp/B009LPQPKE

Details

ox – sep 2010

Das Debüt von HOW TO LOOT BRAZIL aus Soest, „Auto Fister”, entpuppte sich nach mehrmaligem Anhören als ein phantastisches Album, auf dem es von Hits nur so wimmelt. Der zweite Longplayer, “Betamarx”, knüpft am Vorgänger an und setzt qualitativ noch einen drauf. Wenn man die Band mit internationalen Größen vergleichen will, trifft eine Mischung aus ROBOCOP KRAUS meets die besseren KAISER CHIEFS-Songs mit einem Löffel FORWARD RUSSIA und einem, trotz vieler Einflüsse dennoch eigenständigen Sound. Besonders großartig an der Sache ist, dass ihr die Songs kostenlos über einen Link auf deren Myspace-Profil herunterladen könnt.
medienkonverter – sep 2010

Heureka, heute morgen wachte ich auf und hatte gute Laune. Gut, dass das eine für den Leser eher uninteressante Information ist, ist die eine Sache. Dass How to loot Brazil mit ihrem Zweitwerk “Betamarx” aber alles dafür getan haben, um diese Stimmung aufrecht zu halten, dürfte aber von Interesse sein. Und zwar für jeden einzelnen von euch. Denn “Betamarx” ist ein pfeilschnelles und waviges Pop-Punk Album, das konsequent auf Elektrobeats, Rock und geschätzte 200 andere Stile setzt und dabei auch noch alle Auswüchse der letzten 20 bis 30 Jahre beachtet. Klingt übertrieben? Klingt anstrengend? Nein! Naja, doch! Egal!

Die Truppe aus Soest schafft in 14 knackigen Songs das kleine Wunder, einfach mal alle Freiheiten zu nutzen. Die über allem schwebende Punk-Attitüde ist dabei vielleicht das verbindende Elemente, ansonsten unterscheidet sich jeder einzelne Track einfach mal grundlegend von den vorherigen. Und denoch geschieht das kleine Wunder und “Betamarx” klingt wie aus einem Guß. Auch innerhalb der einzelnen Tracks wird heftig gewerkelt – so denn es zum Thema des Liedes passt (“Simple Disko Musik” bleibt über die gesamte Spieltzeit seinem Namen treu). Einzelne Lieder an dieser Stelle herauszunehmen halte ich für unangebracht – How to loot Brazil muss man selbst gehört haben. Und nun der Knaller, weswegen ich auch direkt zum Ende komme: “Betamarx” toppt in Sachen Kreativität, Mut und Qualität einen Großteil professioneller Veröffentlichungen und wird denoch auf der Myspace-Präsenz für lau angeboten. Also stoppt das Lesen und holt euch das Teil! (horrsch d)
regioactive – sep 2010

Jede Band, die heutzutage etwas auf sich hält, bedient sich diverser elektronischer Elemente, um ja nicht den Anschluss an die aufgekommene Mode zu verlieren. Wenn man dann bei einer Band liest, sie mache Elektro-Post-Punk, könnte man so ziemlich alles erwarten – von Atari Teenage Riot über The Prodigy bis hin zu Gossip. Doch die Rechnung geht mit dem zweiten Album betamarx von How To Loot Brazil nicht auf. Das Trio aus Soest baut elektronische Mittel in ihre Songs ein, als wären sie ein zusätzliches Instrument: weder drängen sich die Sounds zu sehr auf, noch verschwinden sie im Hintergrund und verkommen dadurch lediglich zu Pop-Elementen. Jeder Song öffnet sein eigenes Kapitel unter der Überschrift der Elektro-Klangwelten, ohne die Platte zu einer zufälligen Geschichtensammlung verkommen zu lassen. This is Progress ist mit einer feinen Synthiemelodie gespickt, die sich keineswegs aufdrängt, und ist einer der vielen tanzbaren Songs vonbetamarx. In Au revoir le monde oder auch As soon as we are millionaires schafft es die Band, die Elektroelemente und die handgemachten Anteile so zu verschmelzen, dass eine Trennlinie kaum auszumachen ist. Applause for the quitters kommt am Anfang trashig daher, durch den Gesang wird aber sehr schnell ein Britpop-Bezug hergestellt und auch dieser Track zeigt, wie überraschend die Arrangements von How To Loot Brazil sind. Es gibt auch ein paar Nummern, die anfangs gewöhnungsbedürftig sind und sich erst nach mehrmaligem Hören erschließen, z.B. das Hardcore-lastige Swollen head oder die, wie der Name schon verspricht, Disko-Nummer Simple Disko Musik. Mit8 bit games und Love song for the unloved wird wiederum die gemächlichere Seite der Band gezeigt und ein ruhiger Abschluss gefunden. Das einzige Manko der Platte ist in vielen Stücken die Ähnlichkeit zu Bloc Party (im Titel congo), doch selbst für Gegner des Britpops ist der englische Akzent nur ein weiteres Detail, das sich perfekt ins Gesamtbild einfügt. Alles in allem ist betamarx ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Elektro und Gitarre mit vielen tanzbaren Indienummern, aber auch mit der vollen Bandbreite elektronischer Experimente. Und das Beste: betamarx kann man sich kostenlos herunterladen. (dorothe nickel)
blueprint – aug 2010

Die meisten Leute verstehen diese Band nicht. Das merkt man zum Beispiel an den sehr kontroversen Kommentaren, die man unter ihren selbstgemachten Youtube-Videos finden kann. Beim “Protest song” playbacken HOW TO LOOT BRAZIL im Sommeroutfit in einem typischen Einfamilienhaus-Garten mit Plastik-Swimmingpool, während im Hintergrund ein kleiner Hund durchs Bild streunt. Dazu fällt MetalKronic ein: “You shouldn´t be using the name of my country to make crappy music” während BoehseronkelP sich über die grüne Badehose und die Figur des Bassisten aufregt. Manchmal sagen Usernamen bereits mehr als tausend Worte.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Fans, die von einer “großartigen und sehr unterschätzten Band” sprechen und selbst die Visions ließ sich zum größtmöglichen Lob hinreißen, wenn sie feststellt “genialer als die Band wohl selbst ahnt”.
Dem kann man nicht viel hinzufügen, außer, dass “Betamarx” noch besser ist als das Debüt. Die Drumcomputer-Sounds sind geblieben, ebenso die Achtziger-Keyboard-Sounds, aber die Hooklines lassen sich nicht weiter ausfeilen und Tanzbarkeit nicht weiter steigern. Checkt diese Band, denn ihr neues Album gibt es ausschließlich zum Download auf ihrer Myspace-Seite. Natürlich kostenlos.
terrorverlag – oct 2010

HOW TO LOOT BRAZIL ist keine Anleitung darüber, wie man bitteschön Brasilien ausräubern kann, sondern eine Soester Popband mit einem Synthesizer und viel zu viel guter Laune! Die „Post-Punker“ haben bereits zwei Alben draußen, der Vorgänger „Autofister“ aus dem vergangenen Jahr hat es dabei sogar in so mancher Leute Munde gebracht. Ob diese junge Band es aber zu mehr bringt als zu halbwitzigen Sprüchen über ihren Bandnamen? Schnell mal reingehört und sich selbst ein Bild drüber gemacht.

Die ersten vier Songs reichen quasi, um einen total auf XTC zu bringen. Spätestens bei „Applause for the Quitters“ ist Schicht im Schacht vor lauter Alt-Konsolen-Gedudel und einem geradezu einschüchternden Tempo der Musik, die so einen hüpferigen „Auf geht’s!“-Rhythmus vorschlägt, wie man es teilweise bei den KAISER CHIEFS gesehen hat zu ihren guten Tagen. Alles in Allem wirken HOW TO LOOT BRAZIL wie die hyperaktive Version von diesen hippen Ökokindern, die sich Wollmützen und Hornbrillen aufsetzen und auf Gameboys, Chiptunes und Röhrenjeans stehen. Die alles, was so ein bisschen Öko und Retro wirkt, mögen, sich untereinander echt gut verstehen und über Peruanische Kaffeebauern und Atomstrom quatschen können, sonst aber eher rätselhaft bleiben. Wie gesagt, das aber in ganz schnell und ganz laut und ganz wuuuuuh!!! Atemberaubender Geschwindigkeitstaumel, der aber wirklich das ganze Album durch anhält! Ist ja nicht so, dass wir nach den ersten vier Tracks trotz gleichem Tuning aufhören würden, neeeein. Eben mal aus der Achterbahn lehnen, kotzen und weiter geht die Fahrt!

Soll sich jetzt gar nicht so negativ lesen wie… also… hach noch mal von vorn. „Betamarx“ ist an und für sich für Liebhaber und Leute die es vertragen, dass Musik ganz schnell und ganz fröhlich und ganz düdelig ist – wie gesagt, ne gute Portion Chiptune haben HOW TO LOOT BRAZIL eben intus – echt ein tolles Album, wird einem aber auch schnell mal zu viel, wenn man nicht eh gerade total hyper und happy ist, oder es werden will auf die brutalste Art und Weise. Lustiges Album mit lustigen Liedchen und auf seine ganz eigene Art und Weise eben irgendwie trendy, chic und cool. (ronja pludra)
roter dorn – okt 2010

Die Rückseite des CD-Covers belehrt uns, dass sich hinter der Band How To Loot Brazil ein gewisser Herr The Leach verbirgt, der für Musik, Texte und auch die Instrumente verantwortlich ist. Soweit so unergiebig. Ein Blick in den gut sortierten Platten- bzw. CD-Schrank offenbart dann, das eben jener Herr gelegentlich bei „Philip Boa & the Voodooclub“ die Bass-Saiten zupft, ist also in der Musik-Szene kein wirklich unbeschriebenes Blatt. Mit „betamarx“ legt er, ein Jahr nach Erscheinen des Debüts „Autofister“, sein zweites Album auf. Beim Vertrieb werden eher ungewöhnliche Wege eingeschlagen, so kann können die 14 Tracks auf howtolootbrazil.com kostenlos herunter geladen werden.

Der Opener „Little Children“ lässt nichts Gutes vermuten: Krachige Gitarren, wütende Vocals und eine allgemeine Aggressivität lassen eher an eine Depro-Punkband aus den späten 70ern denken, als an eine aktuelle Veröffentlichung. Allerdings kann sich dieser Eindruck nicht wirklich lange halten, folgt doch mit „This Is Progress“ eine schöne, poppige Nummer mit eingängiger Melodie die sich schnell im Gehörgang festsetzt. Etwas härtere Passagen innerhalb des Songs sorgen glücklicherweise dafür, dass er nicht in zu seichte Gefilde abgleitet und bis zum Schluss spannend bleibt. Nächstes Lied, nächster Stilwechsel. The Leach bedient sich für „Au Revoir Le Monde“ hemmungslos bei New Wave und Discosound und bastelt aus diesen Elementen eine durchaus tanzbare Nummer, die dennoch mit einem intelligenten Text aufwarten kann und nicht so seicht ist, wie es beim ersten Anhören erscheint. Die Härteschraube wird bei „Swollen Head“ wieder um einige Drehungen angezogen, bei dem die wütenden Instrumente ständig im Wettstreit mit den teils geschrieenen Vocals liegen, besonders die weibliche Stimme setzt hier einige spannenden Kontraste. Die folgenden Stücke bewegen sich wieder auf etwas gefälligeren Pfaden, mischen elektronische Musik mit Gitarren und eingängigen, vielleicht etwas zu eintönigen, Beats. Schließlich erreicht das Album mit „Simple Disko Musik“ seinen, zumindest aus meiner Sicht, Tiefpunkt. Dieser Titel macht seinem Namen alle Ehre, paaren sich hier doch einfach gestrickte Computerbeats mit belanglosen Textfetzen, die spätestens nach zwei Minuten an den Nerven des Hörers zerren. Nach weiteren zwei Minuten ist diese Tortur aber glücklicherweise überstanden und es geht in gewohnter Manier weiter. Der Song mag zwar ironisch gemeint sein, doch das ändert nichts an der Tatsache dass er nervt. Sehr elektronisch kommt der Titeltrack „betamarx“ daher. Hier wurde fast vollständig auf traditionelle Instrumente verzichtet und ganz auf eingängige Beats gesetzt, was leider nicht vollständig gelingt, fehlt dem Stück doch ein herausragendes Element. Dies gelingt dafür bei „8 Bit Games“ umso besser. Eigentlich ein eher unspektakuläres Stück aus einigen einfachen, langsamen Computerbeats und ein wenig Gitarrenuntermalung, gelingt es dem Track doch sich recht hartnäckig im Gehörgang fest zu setzen. Einen Grund dafür gibst es eigentlich nicht, doch dafür funktioniert es ganz gut. Zum Ausklingen eignet sich das letzte Stück “Love Song For The Unloved” recht gut. Dieser Track kommt schon fast melancholisch daher und setzt einen gelungenen Schlußpunkt unter dieses (fast) rundum überzeugende Album.

Das Album einzuordnen gestaltet sich nicht grade als einfache Aufgabe, bedient sich „betamarx“ an Elementen verschiedenster Stilrichtungen, vom schnörkellosen Rock über 70er Jahre Punkanleihen, New-Wave-Einsprengsel bis hin zu Beats für die Dorfdisco. Trotzdem gelingt es How To Loot Brazil aus diesen einzelnen Versatzstücken ein funktionierendes Ganzes zusammen zu basteln und, abgesehen von „Simple Disko Musik“, ein durchweg gelungenes Album abzuliefern.
Die Produktion ist ordentlich und sauber ohne dabei die Ecken und Kanten der verschiedenen Stücke glatt zu bügeln. Grade die Vielseitigkeit der verschiedenen Musik- und Gesangsstile, besonders die vereinzelt eingesetzten weiblichen Vocals, funktionieren recht gut zusammen.

Gute, abwechslungsreiche Musik für Freunde der alternativen Klänge zu einem unschlagbaren Preis. Da kann man als Hörer eigentlich nicht viel falsch machen und sich schon auf das nächste Machwerk von How To Loot Brazil freuen. (marcus pohlmann)
bloom.de – sep 2010

Nach wie vor sind die Lieder des Projekts How To Loot Brazil eigenwillige Zusammenstellungen musikalischer Ideen. Ihr Vater könnte ein Wirrkopf sein, ein unruhiger Forscher, ein Witzbold, ein menschlicher Spielball seiner Eingebungen oder ein Individuum, welches diese eigenartigen Eigenheiten in seinem Wesen zu vereinen sucht. Auch “betamarx”, das zweite Album, schlägt Wege ein, um dann blitzschnell klangliche Richtungswechsel vorzunehmen.

Ein Album von How To Loot Brazil gleicht einem Tummelplatz, einem Schnelldurchlauf in Bezug auf die musikalische Sozialisierung. Riesige Stoffsammlungen, Datenbanken und Verweissysteme, namentlich Rock, Metal, Pop und Techno, sind laut “betamarx” lediglich Experimentierfelder, auf denen nur zählt, dass das Ende in verblüffenden Heidenspaß mündet oder eben fröhlich eskaliert.

Wer nur lang, engagiert und zielstrebig genug stöbert und Verbindungen schafft, ohne Hemmungen zu haben, installiert Euphoriefallen aus der eigenen musikalischen Vergangenheit. The Leach, verantwortlich für Text- und Musik-Gesamtheit auf “betamarx”, hat sich in seiner Dachkammer herumgetrieben, sämtliche Kartons und zugestellte Ecken durchforstet, um alte wie neuere Erinnerungen hervorzuwühlen. Aus ihnen sind Stücke entstanden, welche dem Eklektizismus lachend zubrüllen: Hurra, Hurra, die Old School brennt lichterloh. Entzündet durch ein Dutzend Stil-Zusammenstöße pro Komposition.

Wie schön, dass diese Kollisionen frei downloadbar sind, via myspace-Seite des Projekts. Ein feiner Zug. (t.stalling)
ffm-rock – okt 2010

Maik T. aka The Leach ist vielleicht einigen Szenekundigen als Tieftöner der Dortmunder Independent Spezialisten PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB bekannt. Mit HOW TO LOOT BRAZIL lebt der Soester seit 2007 seine eigenes Kunstverständnis aus, welches mindestens so krude wie der gewählte Bandname (Irgendwo habe ich gelesen, dass es sich hierbei um einen Reiseführer in einer Simpsons Folge handelt) und gar nicht so weit von seinem Hauptbrötchengeber entfernt ist. Eine für ungeübte Ohren mehr als eigensinniges Potpourri aus schnellem Melo-Punk, Indie Rock, New Wave Stumpfsinn inklusive 80er Kaufhaus Keyboards, billigen Electro Schrägheiten und Atzen-Disco (!). The Leach kloppte und sang im beinahe Alleingang alle 14 Songs (plus drei Nummern des Audio Fister Debüts) im heimischen Studio/Schlafzimmer ein und versteht es trotz der teilweise gegensätzlichsten musikalischen Ergüsse wie beispielsweise “Simple Disko Musik” (Titel ist Programm!) oder dem angepissten “Swollen Head” der Marke Hardcore-Punk (!), beinahe allen Stücken einfache und eingängige Arrangements sowie Mitsing-Refrains einzubauen, sodass es zumindest für Independent Fans, die gerne NOCH weiter als über den regulären Tellerrand schauen, ein wahres Fest sein dürfte. Das die ganze Chose zudem ungemein tanzbar ausgefallen ist, dürfte in den Clubs ebenfalls zu kollektiven Massenzappeleien führen. Für kuttentragende Langhaar-Rocker ist dagegen nicht viel zu holen, sieht man mal von den zwei bis drei Indie-Punkrock Songs ab, die sich gerade so im linken / rechten Ohr niederlassen, ohne das es einem querkant zum anderen wieder herausfliegt. Appropos “holen”: Betamarx steht auf der HOW TO LOOT BRAZIL Myspace Seite zum FREIEN Download zur Verfügung – und nur da. Das heißt auch, dass mal abgesehen von uns Kritikern, die sich das Album ein paar Mal antun müssen, keiner wirklich meckern darf, da schließlich für umme! Für mich als halbwegs konventionellen Rocker gibt es zu Betamarx letztlich nur ein Fazit: Es ist klar, dass das Gebotene keine bierernste Kunst ist, Ironie und Witz dahinter steckt. Aber selbst wenn man den “Witz” verstanden hat, heißt das noch lange nicht, dass man darüber lachen kann/muss. Musik ist und bleibt halt Geschmackssache.
soundmag – aug 2010

How To Loot Brazil ist das Soloprojekt von Maik T., besser bekannt als The Leach, noch besser bekannt als Bassist von The Voodooclub, der Band von Phillip Boa. Anscheinend hat der Mann neben seinem Brotjob noch eine Menge Zeit, denn Betamarx (genialer Titel übrigens) ist schon sein zweites komplettes Album. Offiziell erschienen ist es im Oktober 2009, zaghaft beworben wird es erst diesen Sommer, weshalb unhippe alte Knochen wie ich auch erst jetzt in den Genuss dieses wirklich großartigen Indie-Disco-Wave-Punk-Cocktails kommen.

Die Liste der musikalischen Referenzen ist lang und vielfältig (siehe die Website von HTLB), ich persönlich fühle mich streckenweise an Atom & His Package, Boney M., The Notwist oder The Robocop Kraus erinnert, wobei niemals ein Plagiatsverdacht aufkommt. Die Tracks sind abwechslungsreich, songwritingtechnisch astrein und obendrauf noch extra knackig produziert; mit “This Is Progress”, “Applause For The Quitters”, “8 Bit Games” und “Love Song For The Unloved” sind gleich vier veritable Hits unterschiedlichster Couleur am Start. Soweit ich weiß, hat Mr. Leach das Album fast vollständig selber geschrieben und in seinem Schlafzimmer (!) eingespielt/produziert, was die Sache noch erstaunlicher macht. Das Bemerkenswerteste an “Betamarx” ist allerdings, dass man die Platte in Spitzenqualität dauerhaft umsonst auf der Myspace-Seite von HTLB herunterziehen kann. Da der Download dort manchmal etwas umständlich ausfällt, gibt’s an dieser Stelle einen schönen und natürlich völlig legalen Direktlink. Auf dass sich dieses rundum gelungene Album flugs in den Kulturzentren, Clubs und Wohnzimmern dieser Welt verbreite! (alex plaum)
sonic seducer – aug 2010

“the leach zupft eigentlich in phillip boas voodooclub die basssaiten, mit seiner band HOW TO LOOT BRAZIL legt er nun album nummer zwei vor. das debut “auto fister” wurde von kritikern und fans hoch gelobt, und auch beim zweitlingswerk gibt’s einfach nichts zu meckern. vierzehn straighte up- und midtemponummern, die beschwingt zwischen post punk, indierock, electro clash, disco und new wave wandeln, bieten tanzbare abwechslung. trotz eigenwilligem stil, bietet der vorherrschende synthesizer-gitarren mix ohrwurm- und tanzflächentauglichkeit. tracks wie “this is progress”,”simple disko musik”,”as soon as we’re millionaires” oder “lucky boy” sind nur einige beispiele.
the leach hat aber nicht nur die mitreißenden melodien im alleingang und im eigenen schlafzimmer produziert, auch für die texte zeichnet er komplett verantwortlich.
das resultat ist ein fantastisches album, das es mit dem debut locker aufnehmen, wenn nicht dieses sogar toppen, kann. obendrein gibt es das album für umme auf myspace.com/howtolootbrazil (daniela florek)
pinhead.de – sep 2010

Hui! Da bin ich beim ersten Stück noch am Grübeln, ob mir das – was hier gar nicht so unpassend in der Gesamtheit als „Electro Post Punk“ bezeichnet wird – denn wohl wirklich gefällt. Und dann bläst mich der zweite Track tatsächlich völlig weg. „This is progress“ mit seinem schönen „This is the first day of my life, this is progress“ im Refrain ist ein lupenreiner Powerpopper, der sein Vorbild in den späten Siebzigern sucht. Tatsächlich ist das Stück jedoch eher untypisch, da sonst hier die elektronischen Elemente dominieren. Natürlich wird es es somit im Anschluss nicht nur etwas moderner, doch auch die weiteren Einflüsse die sich hier niedergeschlagen sind eigentlich ebenfalls nicht gar zu aktuell, sondern in den Achtzigern zu finden The JAM, BUZZCOCKS, SIGUE SIGUE SPUTNICK, CURE… alle haben sie hier mehr oder weniger ihre Einflüsse hinterlassen. Der Nosense Disco Track „Au revoir le monde“ , aber auch „Simnple Disko music“ könnten auch einer Kollaboration von DEVO und Malcolm Mac Laren entstammt sein. Bei „Applause for the quitters“ denk ich regelmäßig daran, dass ich mal wieder die olle SUICIDE COMMANDO Maxi auflegen wollte. Und auch „Lucky Boy“ hätte in den Achtziger auf der Tanzfläche zum beliebten Schritt vor, Schritt zurück, Augen immer auf die Boden und die spitzen Stiefel gerichtet eingeladen.

Insgesamt ist das alles hier – trotzdem es wie eine einzige große Referenz an die Achtziger wirkt – auf Grund der Leichtigkeit mit der man hier variiert, und dem auch vermittelten Spaß an all dieser – meist sehr Tanzflächen geeigneten – Abwechslung einfach … ein ganz großer Wurf! Klasse!
musik an sich – sep 2010

Betamarx ist das zweite Album der Electro-Post-Punk-Indie-Rocker How To Loot Brazil und dazu gibt es dieses Werk auch noch kostenlos zum Download auf der MySpace Seite der Band. Und dafür hat man nicht einfach irgendwelchen Ausschuss eingespielt, sondern man bekommt richtig gute Songs, die nahtlos an das gute Debüt Auto Fister anschließen.

How To Loot Brazil gelingt es Hooklines zu kreieren, die sich in den Gehörgängen festsetzen, wie z.B. beim Song “This is Progress“, der ein angenehmes Hitpotential besitzt. Musikalisch mixt man viele unterschiedliche Musikstile zusammen, die auf den ersten Blick nicht so recht zusammengehen wollen wie Rock, Metal, Pop aber genauso Techno, Disco, Wave oder Punk. Und das funktioniert bei How To Loot Brazil richtig gut, auch wenn manches erst einmal etwas verwirrend wirkt. Nach mehrmaligem Hören merkt man aber, dass das Ganze genau so zusammengehört und nicht anders. Die sehr tanzbare Musik macht dann so richtig viel Spaß.

Betamarx ist ein starkes Ausrufezeichen der Band. Man darf schon auf das Album Nr. 3 gespannt sein, an dem How To Loot Brazil gerade arbeiten. Antesten empfohlen.
smash mag – aug 2010

„Betamarx“ ist alles. Die Menschen von How to Loot Brazil aus Westfalen geben in loser Form einen fast schon archivarischen Einblick in das, was so die letzten, sagen wir, 35 Jahre im alternativen und kommerziellen Pop von Bedeutung war. Die Einstellung ist Punk, alles kann, aber bitte nicht zu gekonnt. Barfuss im „Congo“ rumlaufen, die Band warnt ausdrücklich davor, ist genauso gefährlich wie ein „Holiday in Cambodia“, New Wave ist Punk, ist Eurodance. In den äußerst tanzbaren, ja schon banalen Rhythmusfiguren, winken die Atzen und Frittenbude dümmlich grinsend von der versifften AZ-Toilette, „Au Revoir le monde“ geht gerne noch 25 Jahre weiter zurück, der Beverly Hills Cop wird ins Weltall geschossen und es macht ob seines wissenden Charmes gehörig Spaß. In solchen Songs, „this is Progress“ ist noch so einer, kommt ein feines Gespür für elegante Melodien zum Tragen, welches „Betamarx“ davor bewahrt, ein reines Hippster Cluster zu werden. Diese ironisch distanzierte Art der Partymusik wusste man schon bei den frühen Alben der Robocop Krauss zu schätzen, How to Loot Brazil machen sich zwar merklich ein wenig lustig über das simple Geschunkel in „Applause for the Quitters“, wissen aber auch: das knallt total. „Swollen Head“ wirkt da ein wenig wie die panische Selbstvergewisserung, dass die Band aus Bereichen wie Punk und Hardcore kommt. Ok, das klappt noch, weiter mit dem bewusst tumben „Lucky Boy“, welches zeigt, dass man die Muckibude auch mit Beats von Sin with Sebastian befeuern könnte. Dieser Song oder das ähnlich gelagerte „Simple Disko Musik“ sind dabei nur vordergründig Kritik an verblödeten Stiernacken oder Lip Gloss getränkter Club Schlampen. Die Parolen sind derart oberflächlich und plakativ gehalten, dass sie eher wie Karikaturen von „Ich bin dagegen“ Songs sind, also eher eine Watschen für die zwanghaft Unangepassten. Aus solchen Überlegungen zieht sich, abseits von der mitreißenden Musik selbst, der Spaß an „Betamarx“. Das einzige Risiko, welches bei diesem Album besteht, ist, dass es aufgrund seiner stilistischen Üppigkeit sich im Ganzen auf null zurücksetzt, die Summe aller Teile ein vermatschtes Ganzes ergeben. Deshalb ruhig in kleinen Dosen genießen, ist schon sehr erhellend, das Ganze. Und das Beste: „Betamarx“ gibt’s für lau unter folgender Adresse: myspace.com/howtolootbrazil

(martin makolies)
in your face.de – sep 2010

Was kann man von einer Band mehr erwarten, als eine Anspielung auf die Simpsons im Bandnamen (HOW TO LOOT BRAZIL ist der Titel eines Buches, das Lisa in Homers Handgepäck entdeckt, als sich Familie Simpson auf den Weg nach Südamerika macht) und ein grenzdebiles Wortspiel im Albumtitel? Ich muss wirklich sagen, dass ich heilfroh bin, dass mir “Betamarx” auch musikalisch zusagt, da es mir in der Seele weh getan hätte, eine Band zu verrreißen, die mir von Anfang an so sympathisch ist. Das, was musikalisch auf dem zweiten Longplayer der Soester von HOW TO LOOT BRAZIL so abgeht, lässt sich schwer in Worte fassen, weshalb ich mich passend zum Bandnamen einer Simpsons-Analogie bedienen muss. HOW TO LOOT BRAZIL sind in etwa das musikalische Äquivalent von Eleanor Abernathy (besser bekannt als “die Katzenfrau”): Komplett durchgeknallt und jenseits von gut und böse, aber gerade deswegen so unglaublich unterhaltsam. Man könnte sagen, dass HOW TO LOOT BRAZIL Indie-Rock mit elektronischen Elementen aus den 80ern bzw. frühen 90ern bieten und dies mit Songs wie “Applause For The Quitters” oder “Sniper” belegen, allerdings finden sich auf “Betamarx” ebenso fast schon dem Rock’n Roll zuzurechnende Kracher wie “Swollen Head”, stumpfestes Dorfdisko-Gepolter mit einer gehörigen Portion Ironie (“Lucky Boy”, “Simple Disko Music”) und Lieder, die einen hip-hoppigen Groove besitzen (“As Soon As We’re Millionaires”, “Betamarx”). Weil dermaßen viel Abwechslung den Soestern aber anscheinend immer noch nicht genug ist, holt “Betamarx” gegen Ende der etwa 45 Minuten Spielzeit noch einmal die emotionale Keule hervor und liefert mit “8-Bit Games” und “Love Song For The Unloves” zwei ruhige Songs ab, die nichtsdesdotrotz absolute Highlights des Albums darstellen. Leider zeigt sich auch bei “Betamarx” ein typisches Problem abwechslungsreicher Alben mit einer hohen Spannweite über mehrere Genres, nämlich, dass nicht alle Songs wirklich überzeugen können. Stumpfes Disko-Gebimsel wie das passend betitetelte “Simple Disko Music” und “Lucky Boy” sind zwar beim ersten Durchgang noch für einen Schmunzler gut, fallen aber schon beim zweiten Durchlauf der Skip-Funktion zum Opfer und unterbrechen immer wieder das Hörvergnügen. Im Großen und Ganzen aber muss man HOW TO LOOT BRAZIL neidlos anerkennen, dass die Band mit “Betamarx” ein Album geschaffen hat, das über weite Strecken überzeugt und unter den Tracks, die nicht nach einmaligem Hören ihr Pulver verschossen haben, eine enorme Hitdichte aufweißt. Songs wie “Au Revoir Le Monde”, “As Soon As We’re Millionaires”, “8-Bit Games” oder “Sniper” sind kleine Goldstücke, die man gar nicht oft genug hören kann und die beweisen, dass HOW TO LOOT BRAZIL in der kleinen musikalischen Nische, die die Band besetzt, eine passable Figur machen. Sicherlich ist “Betamarx” kein Album von internationalem Format und es bleibt höchst zweifelhaft, ob HOW TO LOOT BRAZIL jemals einer breiten Masse gefallen werden, allerdings bleibt “Betamarx” unterm Strich ein nettes, abwechslungsreiches Album, das man sich ruhig einmal umsonst auf der Myspace-Seite der Band herunterladen sollte.
handlemedown.de – aug 2010

Manche Bands machen einfach. Die denken wenig und lassen ihre Ideen einfach von der Leine. HOW TO LOOT BRAZIL aus der „westfälischen Provinz“ sind solch eine Band. Hier wird einfach alles von Rock bis Punk, von Elektro bis Disco in einen großen Mixer geworfen. DEPECHE MODE, NDW, PLACEBO oder schwedischer Schweinerock? Prinzipiell ist das alles kein Problem, wobei bei der Elektronik mehr als nur ein Hauch 80s mitschwingt. Der rockige Opener „Little Children“ ist davon noch weit entfernt. Da denkt man eher an eine Band wie die FOO FIGHTERS. „This Is Progress“ ist dann schon tanzbarer, klarer vor allem. Mit ein paar Synthie-Effekten, was spätestens bei „Au Revoir Le Monde“ auf die Spitze getrieben wird. 80s-Synthie-Pop mit gewissem Trash-Appeal rückt den Rock komplett beiseite. Bei „Applause For The Quitters“ wird die Schlagzahl an Beats deutlich erhöht. Rockigere Töne dann bei „Swollen Head“ und „Ignoramus The First“, während man seine wilden 80-er wieder bei „Lucky Boy“ oder „Simple Disco Musik“ – ausnahmsweise mit Frauengesang – ausleben kann. Es geht hin und her, nur selten gibt es mal zwei Songs gleicher Art am Stück zu hören. Wobei man ihnen keine Konzeptlosigkeit vorwerfen kann, dafür schimmert der rote Faden dann doch zu sehr durch. Ein gewiss anderes Album mit unbestreitbaren Reizen, wobei man ganz bestimmt aber ein Faible für die 80-er mitbringen sollte. Wer sich da angesprochen fühlt muss nicht lange nachdenken, denn das gesamte Album gibt es kostenlos auf ihrer MySpace-Seite.(christian)
music-scan – aug 2010

Um den Namen des Outlets weiter zu streuen und den dann wieder regulär veröffentlichten dritten Longplayer vorzubereiten, an dem derzeit gewerkelt wird, gibt es „Betamarx“ als Gratis-Download auf myspace. Keine gänzlich neue Idee, jedoch immer wieder willkommen, wenn denn das Musikalische stimmt. The Leach hat in seinem Schlafzimmer einen reduzierten, stets poppigen Mix aus New Wave, Post-Punk und LoFi-Electronica geschaffen. Starke, eingängige Hooklines werden entlang simpler, repetitiver Beats entwickelt und mit einprägsamen Refrains versehen. Fertig sind die Songs von HOW TO LOOT BRAZIL, die vor allem auf Tanzbarkeit und Spaß abstellen. ,Simple Disko Musik‘ heißt der neunte der 17 Tracks von „Betamarx“, was das Treiben des Deutschen auf den Punkt bringt. Das Material schlägt in etwa in der Mitte zwischen Retro-Charme und hipper Clubbigkeit auf und verändert seine Zusammensetzung mal zugunsten der Electronica-Kante, mal in Richtung Post-Rock. Abwechslung stellt sich da zwangsläufig ein, auch wenn die Stücke von HOW TO LOOT BRAZIL in ihrer Anlage auf notwendige Elemente beschränkt bleiben und mehr als alles andere auf poppige Dreistigkeit setzen. Den Gratis-Download auf myspace sollte man sich nicht entgehen lassen. Unterhaltungswert besitzen HOW TO LOOT BRAZIL in jedem Fall. (arne)
riot radio – sep 2010

Gut hier residiert man zwar auch in D-Land, gesungen wird aber auf englisch. Das ist dann nicht der einzige Unterschied, denn hier geht es elektronisch zu. “Electro Post Punk” ist ja mal wieder so ein Wortungetüm das ich nicht mag und die meisten Electro-Punk-Gemisch Bands finde ich auch eher BRRRRRR. Wobei ich einigen auch was abgewinnen kann und wer mich kennt weiß, dass ich hier auch einige alte New Wave Sachen im Regal stehen habe.
Aber erst mal reinhören – Eigentlich kommen “How To Loot Brazil” recht nett rüber, der Electro bleibt eher im Hintergrund und Gitarre und Gesang dominieren die angenehm flotten, melodischen Stücke. Zumindest die ersten beiden, dann wird es für mich doch zu elektronisch und zu soft. Auch auf dem Rest des Albums sind noch ein paar Perlchen versteckt z.B. “Swollen Head”, das meiste ist mir aber nicht mehr so ganz meine Sache.
Alles in allem ein gemischtes Album (mal Punk, mal Electro mal Richtung NDW, hin und wieder muss man auch an neuere Chumbawamba denken), mit richtig guten Songs aber auch welchen die mich recht schnell den Forward-Button betätigen lassen.
Aber bildet euch selber ein Urteil, das Album kann man kostenlos auf der Homepage downloaden. (14 Songs)

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