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"Rettet die Clubkultur – The Show Must Go On"

Clubkombinat fordert Sofortprogramm zur Unterstützung der Clubkultur im Winter 2022/23

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 05.10.2022

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Clubkombinat fordert Sofortprogramm zur Unterstützung der Clubkultur im Winter 2022/23

Rettet die Clubkultur Kampagne. © Kevin Winiker

Das Hamburger Clubkombinat hat angesichts der problematischen Entwicklungen der Livebranche die Kampagne “Rettet die Clubkultur – The Show Must Go On” gestartet und formuliert eine Skizze für ein sofortiges Hilfsprogramm für den Herbst/Winter 2022/2023.

Am 20. September 2022 begann die Aktion "Rettet die Clubkultur – The Show Must Go On" des Clubkombinats Hamburg e.V. Das Clubkombinat ist ein Interessenverband von Vertreter/innen aus der Hamburger Veranstaltungsbranche und versteht sich als Sprachrohr aller Musik- und Kulturschaffenden der Stadt.

Zahlreiche Baustellen

Grund für die Kampagne und das Sofortprogramm sind laut Clubkominat die Beratungen in der Hamburgischen Bürgerschaft für den Haushaltsplan-Entwurf 2023/2024 sowie die aktuellen Entwicklungen für die Live-Musikbranche. 

Problematisch seien u.a. das neue Infektionsschutzgesetz, das mit Wirkung zum 1. Oktober 2022 verabschiedet wurde, und dessen Maßnahmenkatalog die Veranstaltungsbetriebe derart einschränken könnte, dass diese nicht mehr oder kaum betriebswirtschaftlich wären.

Weiterhin schwierig sind laut Clubkombinat auch die ausgelaufenen Bundeshilfen sowie die derzeitige Energiekrise, die die existenzielle Notlage extrem verschärfe. Zumal wirke sich, wie auch die Kostenexplosion, negativ auf das Kaufverhalten von Konzertinteressierten aus, sodass zahlreiche Konzerte und Tourneen abgesagt werden müssten. 

Handlungsaufforderung

Mit der Kampagne soll nun die Politik zum Handeln aufgefordert werden, um einen möglichen Kollaps der Veranstaltungswirtschaft zu verhindern. Daher wurde im Rahmen der Kampagne auch ein Sofortprogramm (PDF) für den Herbst/Winter 2022/2023 mit zehn Handlungspunkten veröffentlicht, mit denen Kulturschaffenden im Live- und Musikbereich unter die Arme gegriffen werden soll. 

Zu den vorgeschlagenen Punkten zählen u.a. eine Verlängerung verschiedener Hilfsprogramme der Bundesregierung bis mindestens Ende 2023, Finanzhilfen für höhere Energiepreise, die Einrichtungen eines Schallschutzfonds und die Etablierung eines Bündnisses für kulturelle Freiräume. Außerdem fordert das Clubkombinat die Einrichtung eine/r Ansprechpartnerin im Dezernat der Beauftragten für Kultur und Medien, die sich in Vollzeit den "vielfältigen Club-Themen" widmen soll. 

Bedrohliche Entwicklungen für Live-Musikbranche

Kai Schulz, 1. Vorsitzender vom Clubkombinat Hamburg e. V., betont die Dringlichkeit der aktuellen Situation und der Einrichtung der geforderten Hilfsprogramme: 

"Ob die Clubkultur, so wie wir sie bislang kennen und lieben, die kommende Phase überlebt, ist derzeit fraglich. Corona ist für uns noch längst nicht überstanden bzw. zu Ende. Die Politik ist gefordert, die auch durch politische Maßnahmen entstandene Notlage abzumildern."

Er betont zudem, dass die Clubkultur nicht nur wichtig sei für Künstler/innen und junge Menschen, die ausgelassen Miteinander ihre Zeit verbringen möchten, sondern auch ein Begegnungs - und Experimentierraum sowie elementaren Bestandteil einer vielfältigen und lebendigen Kulturszene darstelle. Die Lage sei ernst, und es bestehe dringender Handlungsbedarf. 

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