#FuerDieZukunftAmOstkreuz
Das Berliner Kulturzentrum Zukunft am Ostkreuz kämpft gegen die Kündigung des Mietvertrags
Samsara Blues Experiment plays METROPOLIS im Freiluftkino Pompeji (2011). © W. Gladow - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36308156
In einem Statement (PDF) des Berliner Kulturzentrums Zukunft am Ostkreuz heißt es, dass der Mietvertrag der Location gekündigt wurde. Zum 31. März 2022 soll die "Zukunft" ausziehen. Durch das Teilen dieser Umstände in den Sozialen Netzwerken versucht das Team derzeit, Unterstützung zu gewinnen.
Die Verantwortlichen wollen die Zukunft des Kulturzentrums, der dort gelegenen Einrichtungen und der damit verbundenen Organisationen retten.
Das Kunst- und Kulturzentrum Zukunft
Derzeit befinden sich auf dem Gelände am Ostkreuz das Kino Zukunft, das Freiluftkino Pompeji und das Berliner Ringtheater sowie der Ausstellungsraum Bildersaal Zukunft. Es gibt eine Open Air-Bühne im Waldgarten und zwei Musikclubs: TIEF und Garage. Außerdem gehört zu der Kneipe im Biergarten die kleine Brauerei Zukunft.
Von internationaler Jazzmusik bis zum Berliner Untergrund-Metal, von Blockbustern bis hin zu Indie-Kurzfilmen – in seiner Gesamtheit zeichnet sich das Kunst- und Kulturzentrum Zukunft durch die Vielfältigkeit seines Programms aus. Dabei wird es nicht durch öffentliche Gelder gefördert.
Auf der Suche nach dem Grund
Im Statement der Betreibenden der Zukunft am Ostkreuz heißt es, dass ihnen kein "kein akuter wirtschaftlich-finanzieller Grund" für die Kündigung des Mietvertrags ein Jahr vor dessen Auslaufen ersichtlich ist. Als Grund vermuten sie daher eine "bereits vorbestimmte Einebnung aller alternativen kulturellen und kulturwirtschaftlichen Konzepte in der Hauptstadt".
Zusätzlich blickt das Zukunft-Kollektiv auf zwei Jahre zurück, die maßgeblich durch die Corona-Pandemie und entsprechende Einschränkungen für Kulturstätten geprägt waren.
Zugleich hat die Kündigung nicht nur für Betreiberinnen und Gäste des Kulturzentrums erhebliche Folgen. Betroffen sind auch kooperierende Einrichtungen, wie etwa das vertraglich an die Zukunft gebundene Friedrichshainer Programmkino Tilsiter Lichtspiele.
Mit Kampfgeist in die Zukunft
Das Kunst- und Kulturzentrum Zukunft sei ein "solides, sich selbst tragendes Konzept". Darum sei es nicht nachvollziehbar, wieso dessen Existenz auf diese Weise bedroht wird.
Ein Blick in das kulturelle und territoriale Umfeld hätte die Ereignisse allerdings schon angedeutet, heißt es in dem Statement weiter. Das Kollektiv der Zukunft äußerte das Anliegen, "eine kulturpolitische, sozialpolitische und wirtschaftspolitische Debatte" in Gang zu bringen:
"Die Stadt kann mittel- und langfristig in sozialer und kultureller Perspektive nur verlieren, denn andere vergleichbare Projekte sind schon zum Scheitern gebracht worden. Wo sieht sich Berlin in zehn, in zwanzig Jahren, möchte die Gegenwart fragen."
Weitere Handlungsschritte
In der online geführten Debatte zeigt sich das Kulturzentrum dankbar für die bisherige Unterstützung und gibt Auskunft über den aktuellen Stand der Entwicklungen: "Wir sondieren gerade unsere Optionen und wenden uns bald mit Konzepten an die breite Öffentlichkeit."
Bis dahin sei dem Kollektiv vor allem mit der Verbreitung der Mitteilung über die vorgezogene Kündigung in jeglichen Netzwerken zu helfen.
Locations
Freiluftkino Pompeji // Ostkreuz
Alt-Stralau 68, 10245 Berlin
Kino Zukunft // Ostkreuz
Laskerstr. 5, 10245 Berlin
ZUKUNFT // Ostkreuz
Alt-Stralau 68, 10245 Berlin
Berliner Ringtheater
Alt-Stralau 68, 10245 Berlin
Tilsiter Lichtspiele - Programmkino & Kneipe
Richard-Sorge-Str. 25a, 10249 Berlin
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