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Deutscher Musikrat: grundlegende Reformen "letzte Chance für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk"

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 31.08.2022

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Deutscher Musikrat: grundlegende Reformen "letzte Chance für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk"

Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates und Generalsekretär des Deutschen Musikrates. © DMR

Der Deutsche Musikrat sieht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) aktuell in einer seiner schwersten Krisen, ausgelöst durch den Rücktritt der ARD-Vorsitzenden und rbb-Intendantin Patricia Schlesinger. Im Rahmen der aktuellen Diskussion um den ÖRR ruft der Deutsche Musikrat zum raschen, aber planvollen Handeln auf.

Der Deutsche Musikrat fordert in einem Statement bezüglich des Eklats um die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger, endlich längst überfällige Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durchzuführen.

Außerdem sei eine umfassende Aufarbeitung des Fehlverhaltens in der rbb-Führungsspitze unumgänglich – das Ziel müsse es sein, "dieses für das Musikleben in vielerlei Hinsicht so bedeutsame Medium zukunftsfähig zu machen."

"Vertrauen und gesamtgesellschaftliche Akzeptanz zurückzugewinnen"

Auch für Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, steht fest, dass die beispiellose Krise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ausgelöst durch den Machtmissbrauch der ehemaligen rbb-Intendantin Patricia Schlesinger, den inhaltlichen wie strukturellen Reformbedarf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zeigt. Jedoch:

"Der ÖRR verfügt mit seinem Kulturprogramm und seinen hauseigenen Ensembles über zentrale Alleinstellungsmerkmale, die es zu erhalten gilt. Daher muss nicht nur an den vielen Stellschrauben der Strukturreform – wie Transparenzregeln, Koppelung der Führungsgehälter an die Bundesbesoldung u.v.m. – gedreht werden, sondern es müssen auch die Bildungs- und Kulturangebote gestärkt und in den Mittelpunkt des Programmauftrags des ÖRR gestellt werden, um verloren gegangenes Vertrauen und gesamtgesellschaftliche Akzeptanz zurückzugewinnen."

Höppner ist sich sicher, dass Kultur in einer auseinander driftenden Gesellschaft über weltanschauliche Unterschiede hinaus Identifikation und Bindungskraft entfalten könne, wenn sie denn vor Ort erfahrbar sei.

Unvergleichliche Rolle

Schlussendlich stellt Höppner fest, dass nicht nur die Programmverantwortlichen des ÖRR, sondern auch die Länder auf dem Weg des 3. Medienänderungsstaatsvertrages gefordert seien, "diese letzte Chance Kultur für die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des ÖRR zu nutzen."

Der Deutsche Musikrat bekennt sich seit langem zum dualen Rundfunksystem und betrachtet den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als wichtigen Partner im Musikleben, heißt es in der Stellungnahme weiter. Insbesondere sei er bedeutsam für die kulturelle Berichterstattung, die Musikvermittlung und die Medien über Musik.

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