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Alles wie früher?

Dieter Semmelmann (Semmel Concerts) fordert volle Hallen ab September

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 19.07.2021

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Dieter Semmelmann (Semmel Concerts) fordert volle Hallen ab September

Dieter Semmelmann. © Semmel Concerts Entertainment GmbH

Dieter Semmelmann, Geschäftsführer des bayerischen Konzertveranstalters Semmel Concerts, will endlich wieder volle Hallen bespielen können und fordert Konzerte ohne Abstand.

Dieter Semmelmann von Semmel Concerts gibt gegenüber der dpa an, dass die Abstandspflicht gerade für Geimpfte und Genesene spätestens im September 2021 aufgehoben werden solle.

Um dieses Ziel zu erreichen, würde Semmel Concerts es für eine "begenzte Zeit mittragen", Nicht-Geimpten den Zutritt zu Konzerten zu verwehren: Die Branche dürfe nicht weiter brachliegen, weil sich ein Teil der Bevölkerung nicht impfen lassen will. Menschen und Unternehmen müssten wieder eigenverantwortlich handeln können.

Dabei ist es laut Semmelmann von größter Bedeutung, dass die Politik endlich eine Perspektive für die Eventbranche schafft. Da die Vorbereitung von Konzerten einen Vorlauf von mindestens vier bis sechs Wochen braucht, benötige die Branche bis Ende Juli eine Ansage, unter welchen Umständen Konzerte ab dem 1. September wieder umgesetzt werden.

Unsicherheit in der Politik

Diese Perspektive gibt es derzeit jedoch nicht: Wie der Merkur berichtet, erklärte ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), dass noch immer keine allgemeingültigen Aussagen zur Wiederaufnahme des Konzertbetriebs gemacht werden könnten.

Aktuell liege die Regelung der Corona-Schutzmaßnahmen grundsätzlich bei den Ländern. Deren Ausgestaltung der Regeln sei nicht nur stark unterschiedlich, sondern ermögliche durch ihre Kopplung an den Verlauf des Pandemiegeschehens auch keine belastbaren längerfristigen Aussagen. 

Veranstaltende können mit dieser Aussage kaum etwas anfangen. Laut Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), rechnet die Livebranche nach fast anderthalb Jahren Pandemie inzwischen mit Verlusten in Höhe von 98 Prozent oder elf Milliarden Euro. 70 Prozent der Betriebe fürchteten um ihre Existenz. 

Keine Hilfe

Der Sonderfonds des Bunds hilft derweil nur Veranstaltungen mit bis zu 2000 Gästen – Veranstaltungsfirmen wie Semmel veranstalten jedoch regelmäßig Konzerte mit bis zu 10.000 verkauften Tickets.

Auch die Ausfallsicherung reicht laut Semmelmann nicht aus, um die wirtschaftliche Defizite der größeren Unternehmen zu kompensieren. Die Durchführung von Konzerten mit reduzierten Publikumszahlen wiederum sei kaum wirtschaftlich möglich.

Wenn die Reglungen sich nicht zugunsten der Veranstaltenden ändern, müssen wohl erneut zahlreiche Konzerte in das nächste Jahr verschoben werden. Doch auch dies ist inzwischen aufgrund der hohen Zahl verschobener Veranstaltungen problematisch: Laut Semmelmann sind die Hallen und Locations bereits voll, es sei kaum noch möglich, freie Termine zu erhalten. 

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