Sieg gegen unlauteres Geschäftsmodell
FKP Scorpio und Ed Sheeran vor Gericht erneut erfolgreich gegen Viagogo
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Ed Sheeran. © Mark Surridge
Laut einer Pressemitteilung von FKP Scorpio hat der Veranstalter gemeinsam mit Ed Sheeran im Rahmen einer breit angelegten Strategie für die Bekämpfung des unlizenzierten Ticket-Zweitmarkts erneut einen Erfolg gegen die umstrittene Plattform Viagogo erzielen können.
Das Landgericht Hamburg habe Viagogo per einstweiliger Verfügung verboten, Karten für Ed Sheeran-Konzerte in Deutschland anzubieten bzw. deren Verkauf zu ermöglichen, ohne darauf hinzuweisen, dass die Karten aufgrund ihrer Personalisierung gar nicht zum Einlass zu den Konzerten berechtigen und nur in digitaler Form existieren.
Die Tickets sind damit für Zweitkäufer wertlos – eine Tatsache, die Viagogo auf seiner Plattform weitestgehend ignoriert bzw. verschweigt, während die Kundinnen und Kunden u.U. hohe Geldbeträge für diese Tickets bezahlen.
Wie funktionieren die personalisierten Tickets?
FKP Scorpio gab weiterhin bekannt, dass es für Sheerans Tournee 2022 keine Papiertickets geben wird. Stattdessen setzt das Unternehmen auf digitale Tickets ("Eventim.Pass"), die mit dem Namen des Käufers personalisiert werden.
Der Eventim.Pass wird lediglich über die Eventim.App auf einem Smartphone abrufbar sein. Sowohl die Übermittlung der Tickets als auch der Einlass zur Veranstaltung erfolgt ausschließlich über die App. Nach Eingang der Bestellbestätigung erfolgen keine weiteren elektronischen oder postalischen Zusendungen.
Um Fans zusätzlich vor überteuerten Angeboten zu schützen, kommt für alle Konzerte der bevorstehenden "Mathematics"-Tournee von Ed Sheeran neben Ausweiskontrollen eine eigens entwickelte mobile Ticketing-Technologie zum Einsatz, die den unautorisierten Weiterverkauf unmöglich macht.
Auf Weitergabe verzichten
Um am Einlass keine negative Überraschung zu erleben, rät FKP Scorpio den Fans daher, Tickets ausschließlich über den offiziellen Ticketanbieter Eventim oder seine Wiederverkaufsplattform Fansale zu erwerben. Da die Tickets nur rein digital existieren, ist ihre Weitergabe außerhalb der Plattform Fansale ohnehin gar nicht möglich.
FKP Scorpio wird dabei weiterhin von der Kanzlei Schütz Rechtsanwälte aus Karlsruhe betreut, die bereits mehrfach erfolgreich gegen Viagogo vorgegangen ist. Rechtsanwalt Dr. Markus Schütz kommentiert:
"Die Weitergabe im Rahmen der geltenden Spielregeln und zu fairen Preisen ist nicht das Problem. Problematisch wird es dann, wenn Karten von Anfang an in der Absicht gekauft werden, um damit Geld zu verdienen. Den Fans kann man nur raten, auf dem Schwarzmarkt und insbesondere bei Viagogo nicht das Risiko einzugehen, zu Wucherpreisen ungültige oder gefälschte Karten zu erstehen."
Weiterverkäufe zu überhöhten Preisen werde Schütz gemeinsam mit FKP Scorpio weiterhin konsequent bekämpfen.
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