Positive Bilanz
Live Nation im zweiten Quartal 2019 dank Platinum-Tickets auf Wachstumskurs
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Der Umsatz von Live Nation stieg im zweiten Quartal 2019 – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar an. Verantwortlich für das Wachstum ist laut Live Nation das derzeit starke Event-Business.
Cashcow Platinum
Das Unternehmen gibt an, dass die neuen Platinum-Tickets zum Umsatzwachstum beigetragen haben. Unter Platinum-Tickets versteht Live Nation höherpreisige Tickets auf erstklassigen Sitzen, deren Preis dynamisch an die Nachfrage angepasst wird – ähnlich wie z.B. bei Hotels oder Fluglinien.
Mit Platinum-Tickets schafft Live Nation es nach eigener Aussage, die für Fans attraktiven Plätze eben aufgrund der dynamischen Preisgestaltung für (u.U. automatisierte) Zweitmarkt-Ankäufer uninteressant werden zu lassen; die Einnahmen kommen vollständig dem primären statt dem sekundären Markt zu Gute.
Laut Music Business Worldwide (MBW) bedeutet dieses vorgehen gleichzeitig eine Preiserhöhung für die "besten" Sitze um über 30 Prozent in den letzten anderthalb Jahren – eine Preiserhöhung, die die Fans jedoch nicht abzuschrecken scheint: Die Nachfrage auch nach diesen höherpreisigen Sitzen ist laut Live Nation nicht gesunken.
Generelles Wachstum
Die weltweiten Ticketeinnahmen aus Live Nation-Konzerten stieg in der ersten Jahreshälfte um 16 Prozent, die Einnahmen von Konzerten der Künstlerinnen und Künstler außerhalb der Top 100 um 32 Prozent. Der Umsatz der Live Nation-Tochter Ticketmaster wuchs um sechs Prozent.
Insgesamt hat Live Nation im ersten Halbjahr 2019 über 73 Millionen Tickets für gut 38.000 veranstaltete Konzerte verkauft, ein Anstieg von sechs Prozent bzw. 4,5 Millionen Tickets verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Besucherinnen und Besucher belief sich auf annähernd 100 Millionen – allein im zweiten Quartal waren es gut 10.000 Shows (plus neun Prozent) mit etwa 27 Millionen Fans (plus 7 Prozent).
Gleichzeitig steht Live Nation derzeit aufgrund angeblicher, geheimer Direktverkäufe von Metallica-Tickets an Zweithändler in der Kritik; das Tochterunternehmen Ticketmaster wird nicht nur wegen ihrer Kostenrückerstattungs-Praxis im Falle von Konzertabsagen kritisiert, sondern befindet sich auch im Visier der kanadischen Wettbewerbsbehörde.
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