Kultur wird immer mitgedacht
Merkel sichert Kulturbranche ihre Unterstützung in der Krise zu
Angela Merkel. © FinnishGovernment - Pääministeri Marin Berliinissä 19.2.2020, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89376419
In ihrem Podcast vom 9. Mai 2020 richtet sich Bundekanzlerin Merkel vor allem an Künstlerinnen und Künstler sowie Freiberufler/innen, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen sind. Merkel betont, dass die Zuständigkeit für Kultur in Deutschland bei den Bundesländern liege, die auch bereits mit Unterstützungsprogrammen reagiert hätten.
Kultur wird mitgedacht
Auch die Bundesregierung hat laut Merkel die Bedürfnisse von Künstler/innen und der Kreativwirtschaft bei Hilfsprogrammen immer mitgedacht:
"Unser Programm für Solo-Selbstständige hilft auch denjenigen, die permanente Ausgaben für Atelierkosten, Mieten und anderes haben. Außerdem haben wir den Zugang zur Grundsicherung gerade für Solo-Selbstständige offen und einfacher gestaltet. Die Staatsministerin für Kultur, Monika Grütters, hat dafür Sorge getragen, dass sie aus ihrem Etat ausfallende Honorare und anderes begleichen kann."
Schlechte Aussichten für Konzerte
Weiterhin sichert die Bundeskanzlerin der Kreativwirtschaft weitere Unterstützungsmaßnahmen in den nächsten Monaten zu:
"Es ist unser Ziel, dass unsere breite, vielfältige kulturelle Landschaft auch nach der Überwindung der Pandemie, nach der Überwindung dieses tiefen Einschnitts weiterexistieren kann. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber diese Aufgabe hat die Bundesregierung ganz oben auf ihrer Prioritätenliste."
Bereits jetzt könnten Museen und Gedenkstätten wieder öffnen; gleichzeitig seien die Minister der Länder und die Staatsministerin für Kultur angehalten, Konzepte zu entwickeln, wie "unter den Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen auch Theater, Konzerthäuser, Opern und andere Kulturstätten wieder öffnen können."
Gleichzeitig gibt Merkel an, dass es gerade für die Veranstalter/innen großer Konzerte und Festivals noch schwer bleiben wird – definitive Aussagen über die Zukunft kleinerer Konzerte trifft die Kanzlerin nicht. Man freue sich jedoch, wieder erste Schritte in den Alltag gehen zu können, gerade auch im kulturellen Bereich.
Kulturinfrastrukturfonds als Hoffnung
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, lobte die Kanzlerin dafür, den Kulturbereich "ganz oben auf die Prioritätenliste" zu stellen und bringt erneut den angekündigten Kulturinfrastrukturfonds ins Spiel:
"Wir brauchen Klarheit über den angekündigten Fonds, ohne den die kulturelle Infrastruktur in Deutschland nicht erhalten werden kann. Bislang fehlt ein großes nationales Kulturprogramm in der Krise. Der heutige Video-Podcast der Bundeskanzlerin ist ein ermutigendes Signal für einen solchen Fonds.“
Der Kulturrat sei sich darüber bewusst, dass ein solcher Fonds eine konzeptionelle und verwaltungstechnische Herausforderung sei, weshalb die Kulturverbände der Bundesregierung auch bereits ihre Hilfe bei der Planung und Umsetzung des Fonds angeboten hätten.
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