Systemwechsel
Nach Protestaktion: Spotify erlaubt jetzt auch kürzere Songs in Playlists
Einblick ins Spotify-Büro in Stockholm. © Spotify
Die Musikgruppe The Pocket Gods machte im Februar Schlagzeilen mit ihrer Kritik an dem Auszahlungssystem des Streaming-Anbieters Spotify. Die Gruppe veröffentlichte das Album "1000x30 Nobody Makes Money Anymore", auf dem 1000 Songs mit einer Durchschnittsdauer von 30 Sekunden zu finden sind.
"Keiner macht mehr Geld"
The Pocket Gods kritisieren mit ihrer Aktion auf der einen Seite die niedrigen Auszahlungen Spotifys: Während die Musikindustrie von den steigenden Gesamteinnahmen aus dem immer populärer werdenden Streaming-Business profitiert, kommen bei den Künstler/innen oft nur Cent-Beträge an. Spotify "lohnt" sich erst bei Track-Streams in Millionenhöhe, die für kleinere Acts unmöglich zu erreichen sind.
Die Idee für das jüngste Album der Pocket Gods hatte jedoch noch eine andere Inspiration: Da ein Stream auf Spotify erst dann vergütet wird, wenn ein Titel mindestens 30 Sekunden lang gestreamt wurde, stellte sich die Band die einfache Frage:
"Warum sollten wir längere Songs schreiben, wenn wir schon für 30 Sekunden so wenig Geld bekommen?"
Was sagt Spotify?
Nach der Veröffentlichung des Albums stellte sich daraufhin heraus, dass derart kurze Songs nicht in Spotify-eigenen Playlists wie etwa den Mix der Woche aufgenommen werden; auch das Playlist-Pitching war nicht möglich.
Jedoch berichtet das Musikmagazin NME, dass Spotify-CEO Daniel Ek den Pocket Gods in einem gemeinsamen Gespräch zugestanden habe, in Zukunft auch solche kurzen Tracks in Playlists aufzunehmen – schließlich lägen kürzere Songs mit Blick auf TikTok sowieso im Trend.
Dies ist insofern von Vorteil für Künstlerinnen und Künstler im Allgemeinen, als Playlists auf Streaming-Plattformen für eine deutliche Steigerung der Popularität sorgen können. Hier findet ihr unsere Basics zum Thema Playlists!
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