NØK 2023: Das Programm der Nachtkulturkonferenz in Mannheim steht fest

Das Programm der 3. NØK Nachtkulturkonferenz am 5. Oktober 2023 in Mannheim steht fest. Im Mittelpunkt stehen unter anderem Konflikte über Lärmschutz, Fragen zur nachhaltigen Förderung des Nachtlebens und die schwierige Abwägung zwischen Naturschutz und Open-Air-Veranstaltungen.

Am 5. Oktober 2023 treffen sich Akteur/innen der Stadtgesellschaft, Politik und Live- und Clubkultur in der UNESCO City of Music Mannheim, um bei der Nachtkulturkonferenz NØK die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Nachtkultur-Szene zu diskutieren. 

Jetzt haben die Organisatoren das Programm bekanntgegeben.

Vermittlung im Nachtleben

Die diesjährige Nachtkulturkonferenz beschäftigt sich unter anderem mit den Grenzen des Nachtlebens. Diskutiert wird u.a., welche Auswirkungen Beschwerden wegen Ruhestörung auf das Nachtleben haben. Vielerorts herrscht ein andauernder Konflikt zwischen dem nächtlichen Kulturbedürfnis einiger und dem Ruhebedürfnis anderer.

Zwar gibt es gesetzliche Regelungen, die dem Nachtleben eine Daseinsberechtigung einräumen. Doch in der Praxis lässt sich immer wieder beobachten, dass die Beschwerden einzelner Anwohner eine Machtdynamik entfalten, die dramatische Folgen auch für regelkonform arbeitende Clubs und Kneipen haben. Ein Panel diskutiert die Frage, wie in diesem Lärm-Konflikt konstruktiv vermittelt werden kann.

Im Format "Talk Tacheles" widmen sich zwei Expert/innen der Frage, ob Lärmschutzverordnungen notwendig oder längst überholt sind. Im Gespräch werden das Für und Wider der Lärmschutzverordnung TA-Lärm beleuchtet, ihre Auswirkungen auf das Nachtleben besprochen und über sinnvolle Anpassungen diskutiert. 

Die Nacht aktiv gestalten

Ein weiteres Panel diskuttiert unter dem Titel "Die Nacht in Deutschland – die vergessene Zeit der Stadtentwicklung" die proaktive Gestaltung der Nacht, also einer "Nachtpolitik", die über die reine Reaktion auf Lärm, Drogenkonsum oder Verschmutzung hinaus geht. 

Daraus ergeben sich Fragen nach der Förderung und Entwicklung der Stadt nach Acht, beispielsweise mit Partnern wie Live-Musikstätten. Das Panel will aber auch Wege besprechen, die nächtliche Stadt in Stadtentwicklungsprozesse einzubeziehen.

Naturschutz vs. Open Air-Events

Ein weiteres wichtiges Thema betrifft die Vereinbarkeit von Naturschutz und Open Air-Konzerten.  Es kommt zunehmend häufiger vor, dass Veranstaltungen aufgrund des Arten- oder Naturschutzes nicht stattfinden können.

Bei kleinen Veranstaltungen scheitert das teilweise an hohen, kostspieligen Auflagen. Es stellt sich also die Frage, wie künftig Naturschutz und Freiluftkonzerte miteinander vereinbar sind, beispielsweise durch besondere gesetzliche Regelungen.

Förderung des Nachtlebens

Zu den weiteren Themen zählen die nachhaltige finanzielle Förderung des Nachtlebens, das von einer verwirrenden Vielzahl von Fördertöpfen von Kommunen, Ländern und Bund geprägt ist.

Ein anderes Panel untersucht, wie urbane Subkulturen zu einem attraktiven Standortfaktor und Aushängeschild einer Stadt werden können – ein Thema, das in den letzten 20 Jahren sich zunehmender Bedeutung erfreut, aber für viele jenseits der Kulturszene immer noch neu ist.

Künstliche Intelligenz in der Nachkultur

Kann Künstliche Intelligenz menschliche Kreativität ersetzen? Die Nachtkulturkonferenz beleuchtet, inwiefern KI das Potenzial hat, Produktionsprozesse von Musik zu optimieren, welche Möglichkeiten und Herausforderungen Künstler/innen in Zukunft erwarten, und welche neuen Produktionstools möglicherweise nutzbar werden.

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlosen. Anmeldungen für die NØK sind hier möglich.