Trotz Corona bleibt die Lage bei deutschen Berufsorchestern stabil

Trotz zwei Jahren Pandemie bleibt die Anzahl von Berufsorchestern und deren Mitgliedern weiterhin stabil. Grund genug für die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

Aktuell existieren in Deutschland ganze 129 öffentlich finanzierte und regelmäßig spielende Berufsorchester mit insgesamt 9.749 ausgewiesenen Stellen. Dabei trotzden die Orchester erfolgreich der Pandemie: Laut Gerald Mertens, dem Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung hat es seit 2018 keine neuen Orchesterfusionen oder -auflösungen gegeben.

Positiver Blick nach vorn 

Zwar gebe es in diesem Jahr 17 Planstellen weniger als noch 2020, dennoch sei diese Veränderung nicht auf die Pandemie zurückzuführen. Stattdessen habe sie ihren Ursprung in dem bereits langfristig vereinbarten und sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau des SWR Symphonieorchester nach dessen Fusion im Jahr 2016, so Mertens weiter. 

Wenn Länder und Kommunen weiterhin für eine verlässliche Finanzierung sorgen, so kann laut Mertens auch in den nächsten Jahren mit einer stabilen Lage gerechnet werden. Zudem sieht Mertens in diesem Fall ein großes Potenzial in der Zukunft der Orchester:

"Wenn die Finanzierung stabil bleibt, können die Orchester Innovationen bei Programm, Personal und Publikum kreativ umsetzen."

Erfolgreicher Wandel

Tatsächlich lässt sich laut Mertens erahnen, dass gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität immer mehr in den Fokus gerückt werden. Auch die Programmformate glänzten bereits mit neuen Konzepten. So werde beispielsweise bereits in offenen Doppeldeckerbussen mitten in der Stadt musiziert. Auf diese Art erreiche Orchestermusik längst nicht mehr nur die Gäste von Theatern und Konzertsälen. 

Dass die Attraktivität von Orchestern durch solche innovativen Projekte nicht nur aufrechterhalten sondern sogar gesteigert werden kann, beweise die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen. Deren Abonenntenzahl sei durch diese Vorgehensweise um ganze 51% gestiegen und damit um mehr als das Doppelte gewachsen.