Das Majorlabel schlägt zu
Universal erwirbt 49-prozentige Minderheitsbeteiligung an PIAS Recordings
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Das UMG-Headquarter in Santa Monica, Kalifornien. © Coolcaesar via Wikimedia (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Umgheadquarters.jpg) / Lizenz: CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
Bereits im Juni 2021 hatten Universal und die Independent-Plattenfirma PIAS Recordings (ehemals Play It Again Sam) bekannt gegeben, eine globale strategische Allianz einzugehen. Nun wurde die Zusammenarbeit offenbar stark ausgeweitet.
Keine Übernahme
Medienberichten zufolge hat sich Universal eine Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent bei dem belgischen Indie-Schwergewicht gesichert. Welche konkreten Summen dabei im Spiel waren, blieb zunächst unbekannt.
Laut der Mitteilung bleibt PIAS aber komplett unabhängig; die Label-Gründer Kenny Gates und Michel Lambot behalten weiterhin die Mehrheitskontrolle über das Unternehmen. Außerdem erhält Universal keine Sitze im Vorstand der Plattenfirma.
Unterschiede weichen auf
Sir Lucian Grainge, CEO der Universal Music Group, betonte im Zuge des Deals den schwindenden Gegensatz von Major- und Indielabels:
"Während sich ein Großteil der Vergangenheit auf 'Majors gegen Indies' konzentrierte, ist heute klar, dass der wichtige Gegensatz in unserer Branche zwischen denen besteht, die sich der künstlerischen Entwicklung verschrieben haben, und denen, die Quantität vor Qualität setzen."
Die Gründer von PIAS lobten vor allem die bisherige Zusammenarbeit mit Universal. So gab Michel Lambot an, seit der Ankündigung der gemeinsamen strategischen globalen Allianz im Jahr 2021 eine "exzellente Beziehung mit der Universal Music Group" zu pflegen. Sein Partner Kenny Gates fügte hinzu:
"Universal hat klargestellt, dass sie uns mögen, dass sie uns vertrauen und dass sie uns brauchen, weil sie nicht tun können, was wir tun und sie das sehr schätzen. Heutzutage stehen wir im Wettkampf mit Finanz- und Techgiganten – ein Partner wie die Universal Music Group stellt uns dabei zusätzliche Hilfe, um zu konkurrieren und zu wachsen."
Weltweit agierender Konzern
Gegründet wurde PIAS 1982 in Brüssel und wuchs über die Jahre hinweg zu einem der größten Independent-Labels der Welt heran. Heute beschäftigt PIAS eigenen Angaben zufolge über 300 Angestellte weltweit und hat seine Firmenzentralen in Brüssel und London.
Neben dem Hauptlabel verfügt das Unternehmen auch über einen hauseigenen Vertrieb, mehrere Sublabels und kooperiert mit über 100 anderen Indie-Plattenfirmen aus aller Welt.
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