×

Schwarzmarkt schadet allen Beteiligten

Der BDKV kämpft gegen missbräuchliche Praktiken beim Ticketverkauf

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 28.02.2024

bdkv liveszene ticketing

Der BDKV kämpft gegen missbräuchliche Praktiken beim Ticketverkauf

Sonia Simmenauer. © Lennart Rühle

Seit Jahren verkaufen Ticket-Zweithändler im Internet Konzertkarten zu überteuerten Preisen. Durch Werbung auf Suchmaschinen tauchen diese Internetseiten oft als erstes Ergebnis auf. Fans halten die Plattformen häufig für seriös und kaufen dort ihre Tickets. Somit schaden diese Händler Artists, Veranstaltenden und Fans. Der BDKV möchte dies ändern und geht gegen unseriöse Anbieter vor.

Der Bund deutscher Konzertveranstalter (BDKV) kämpft bereits mehrere Jahre gegen Ticket-Zweithändler-Plattformen wie Viagogo oder Getyourticket. Diese kaufen oft Kontingente von Konzertkarten auf und verkaufen diese überteuert auf deren Internetseite weiter.

Großer Aufschlag

Ticket-Zweithändler verlangen durchschnittlich 250 Prozent mehr des eigentlichen Ticketpreises auf deren Internetseiten. Käufer*innen merken oft erst nach dem Kauf der Tickets, dass es sich hierbei um einen deutlich erhöhten Preis handelt. 

Oftmals bleibt hier nur der Ärger auf Veranstalter, der laut BDKV unbegründet ist. Im schlimmsten Fall werden Fans am Veranstaltungstag von dieser ausgeschlossen und reisen umsonst für das Konzert an.  

"Fans, die auf diese dubiosen Angebote hereinfallen, zahlen nicht nur ein Vielfaches des Nominalpreises, sondern werden im schlimmsten Fall am Einlass abgewiesen und reisen somit vergeblich zur Veranstaltung an. Der berechtigte Ärger richtet sich dann an die unbeteiligten Veranstaltenden bzw. die Künstler*innen, die jedoch zumeist kaum eine Handhabe gegen die Abzocke haben", beschreibt der Justiziar des BDKV Dr. Johannes Ulbricht. 

Problem liegt auch bei Suchmaschinen

Dubiose Anbieter versuchen gezielt, bei Suchmaschinen weit oben gelistet zu werden. So stehen Ticket-Zweithändler-Plattformen oftmals über seriösen Anbietern und erwecken den Eindruck, es handle sich um eine vertrauenswürdige Plattform. Zudem wird suggeriert, es seien nur noch wenige Karten verfügbar. Dies erhöht zusätzlich den Druck auf die Käufer*innen.

Die Preise für Veranstaltungen werden stets genau geprüft und kalkuliert. Plattformen wie viagogo tragen beim Verkauf von Konzertkarten keinerlei Risiko, da sie nicht mit der Veranstaltung an sich in Verbindung stehen und lediglich Tickets für diese verkaufen. Bei Absage oder ähnlichem entsteht kein finanzieller Schaden für sie. 

„Kartenpreise sind immer das Ergebnis einer sorgfältigen und individuellen Kalkulation auf Seiten der Künstler*innen und Veranstaltungsunternehmen. Grundlage sind die Veranstaltungskosten, die zu erwartende Publikumsauslastung und die Frage, welcher Preis dem spezifischen Publikum zumutbar ist. Treibt der Schwarzmarkt die Preise, werden dadurch die Kultur-Budgets der Konsument*innen verbraucht, ohne dass Künstler*innen und Veranstalter*innen davon profitieren. Ganz im Gegenteil: Wer für ein Konzert zu viel bezahlt, wird diese Kosten durch den Verzicht auf das nächste Konzertereignis einsparen müssen." So Präsidentin des BDKV, Sonia Simmenauer. 

Juristisches Vorgehen und Aufklärung

Der BDKV setzt im Kampf gegen unseriöse Anbieter einerseits auf eine juristische Vorgehensweise, aber auch auf die Aufklärung der Käufer*innen. 

Sollten illegale Praktiken vermutet werden, so erhalten die Anbieter zunächst eine Abmahnung nach Wettbewerbsrecht. Sollten diese darauf nicht reagieren, wird eine Klage geprüft. Auf diesem Weg wurde die Plattform Ticketbande verboten.

Der BDKV kooperiert aber auch mit der europäischen Initiative FEAT (Face-Value European Alliance for Ticketing). Sie unterstützen hier die Kampagne "Make Tickets Fair". Bei dieser Kampagne können Veranstaltende ihre Veranstaltungen registrieren und Fans vor dubiosen Händlern gewarnt werden. Auch eine zunehmende Personalisierung von Konzertkarten kann hilfreich sein.

Ähnliche Themen

Maggie Rogers verkauft Tour-Tickets bei Veranstaltungsorten – teilweise persönlich

Alte Verkaufsstrategie lebt wieder auf

Maggie Rogers verkauft Tour-Tickets bei Veranstaltungsorten – teilweise persönlich

veröffentlicht am 17.04.2024

BDKV wird Meldestelle nach Hinweisgeberschutzgesetz

Erster Verband Deutschlands

BDKV wird Meldestelle nach Hinweisgeberschutzgesetz

veröffentlicht am 02.04.2024

BDKV tritt dem Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" bei

Für sichere Konzertbesuche

BDKV tritt dem Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" bei

veröffentlicht am 19.10.2023   1

"Musik ist kein Gewerbelärm": Der BDKV unterstützt #clubsAREculture

Für eine Kulturschallverordnung

"Musik ist kein Gewerbelärm": Der BDKV unterstützt #clubsAREculture

veröffentlicht am 16.10.2023   3

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!