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Unternehmen zeigen Solidarität mit Ukraine

Krieg in der Ukraine: Auch Sony, Warner und weitere Unternehmen ziehen Konsequenzen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 16.03.2022

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Krieg in der Ukraine: Auch Sony, Warner und weitere Unternehmen ziehen Konsequenzen

© Mathias P.R. Reding via Pexels

Nach der russischen Invasion der Ukraine ziehen weitere Musikunternehmen die Konsequenzen: So haben u.a. Warner und Sony, aber auch die Musikdistribution FUGA und die Verwertungsgesellschaften PRS und GVL die Verbindungen mit Russland gekappt.

Bereits zu Beginn des Krieges in der Ukraine hatte verschiedene größere Unternehmen bekannt gegeben, die Konsequenzen zu ziehen und die geschäftlichen Verbindungen zu Russland einzustellen

Keine Produktionen mehr

Neben Apple, Live Nation oder Universal Music haben sich jetzt auch weitere Unternehmen zu Wort gemeldet. So hat das Major-Label Warner Music Group angekündigt, ab sofort die Werbemaßnahmen, Neuveröffentlichungen und die Produktion in Russland einzustellen. 

In einem Statement der WMG heißt es, dass das Unternehmen weiterhin die Unterstützung der humanitären Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Regionen der Ukraine fördern werde. Zusätzlich werden sie die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeiter/innen, Künstler/innen und Songwriter/innen so gut wie möglich erfüllen. 

Auch Sony handelt

Auch Sony, das dritte "Big Three"-Majorlabel, gibt an, sämtliche Operationen in Russland einzustellen und darüber hinaus die humanitären Hilfsmaßnahmen in der Ukraine weiterhin zu unterstützen. In einer veröffentlichten Erklärung fügte Sony hinzu: 

"Die Sony Music Group ruft zum Frieden in der Ukraine und zu einem Ende der Gewalt auf."

FUGA setzt Lieferungen aus

Für FUGA, Musikdistribution und Gründungsmitglied der Verifi Rights Data Alliance, hat die Sicherheit der Kolleg/innen in der Ukraine oberste Priorität. FUGA gibt an, die Lieferung neuer Musik aus der FUGA-Aggregationslizenz an russische Dienstanbieter und Inhaltsplattformen auszusetzen.

Laut der FUGA seien jedoch keine Maßnahmen geplant, bereits veröffentlichte Beiträge auf diesen Plattformen wieder zu entfernen. 

PRS for Music bricht russische Beziehungen ab 

Die britische Verwertungsgesellschaft PRS for Music gibt an, die Büros in Russland aufgeben zu wollen. Zudem heißt es, dass die Partnerschaft mit der "Russian Authors' Society" (RAO) beendet sei. In dem offiziellen Statement heißt es:

"PRS for Music hat heute formell und mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit RAO, der russischen Verwertungsgesellschaft für Musikwerke, ausgesetzt, bis die Trennung von der russischen Regierung und den auf der Sanktionsliste stehenden Personen und Unternehmen bestätigt ist."

Des Weiteren erklärt PRS for Music, dass eine enge Zusammenarbeit mit CISAC (The International Confederation of Societies of Authors and Composers) bestehe, um die fortlaufende Mitgliedschaft mit russischen Künstler/innen zu prüfen.

Die CISAC stellt außerdem einen Solidaritätsfonds mit dem Namen "Creators for Ukraine" vor. Im Gegensatz zur PRS habe das Unternehmen jedoch die Partnerschaft mit RAO nicht abgebrochen. 

Spotify sperrt Premium-Konten in Russland

Der Streaming-Dienst Spotify hat sich schon früh zu dem Ukraine-Krieg geäußert. Bisher hatte der Streaming-Dienst die Büros in Russland auf unbestimmte Zeit geschlossen, der Zugang zur Plattform war jedoch noch möglich. Nun verkündigte Spotify die Entscheidung, Premium-Konten und Anzeigen in Russland einzufrieren

Eine Funktion wird Spotify in Russland allerdings nicht abschaffen: ihren Nachrichtendienst namens "For the Record", welcher die Zuhörer zu aktuellen Weltgeschehnissen informiert. 

Kobalt und AMRA setzen Vereinbarung mit RAO aus

Der Musikverlag Kobalt bestätigt, als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine seine Aktivitäten in Russland eingestellt zu haben. AMRA, eine zu Kobalt gehörende Gesellschaft, gibt darüber hinaus an, ebenfalls Vereinbarungen mit der RAO auszusetzen. Ein AMRA-Sprecher erläutert die Situation in einem Statement: 

"AMRA verurteilt den Einmarsch Russlands in die Ukraine und drängt auf eine schnellstmögliche friedliche Lösung. Mit sofortiger Wirkung setzt die AMRA ihr einseitiges Abkommen mit der RAO aufgrund von Sanktionen der US-Regierung aus."

SCAPR suspendiert russisches Mitglied VOIS

SCAPR, die globale Organisation der Gesellschaften, die die Vergütungsrechte von Künstler/innen vertritt, verkündete die Suspendierung ihres russischen Mitglieds VOIS. In einer Erklärung laden SCAPR außerdem weitere Mitglieder ein, die Partnerschaft mit VOIS auszusetzen. 

Die Gesellschaft der britischen Plattenindustrie PPL und die US-amerikanische Verwertungsgesellschaft SoundExchange gaben daraufhin bekannt, dass sie ihren Vertrag mit VOIS ebenfalls stilllegen werden. SoundExchange, eigentlich kein SCAPR-Mitglied, glaubt, dass dieser Schritt wichtig sei, um ihre Unterstützung für die Menschen in der Ukraine zu demonstrieren. 

Auch die deutsche Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten GVL gibt an, mittlerweile sämtliche Verbindungen mit russischen Verwertungsgesellschaften ausgesetzt zu haben

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