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Einfach, schriftlich und immer up to date

Miteinander reden ist Gold: Grundsätze im Umgang mit Künstlerinnen und Künstlern

Tipps für Musiker und Bands von Nadja Thomsen
veröffentlicht am 16.02.2017

veranstalter konzertorganisation management

Miteinander reden ist Gold: Grundsätze im Umgang mit Künstlerinnen und Künstlern

Einfach, schriftlich und immer up to date – so sieht ein faires Paket aus. © lucalorenzelli / 123RF

Vorurteile gegen Künstler gibt es in etwa so viele wie Musiker/innen selbst – wahr sind allerdings die wenigsten. Was im Umgang miteinander aber immer zu beachten gilt, das veranschaulicht dieser Artikel. Dann verläuft die Zusammenarbeit reibungsarm, selbst wenn sich ein Vorurteil bewahrheiten sollte.

Freundlich, verbindlich und immer mit dem richtigen Taktgefuehl – solch ein Umgang miteinander sollte Musikern und Veranstaltern nicht schwer fallen. Lest deshalb auch unseren ersten Teil dazu, die Grundsätze im Umgang mit Veranstaltern.

1. Aktualität

Aktualität bedeutet, dass beide Seiten, z.B. Künstler und Management oder Künstler und Veranstalter, zu jeder Zeit in Kontakt stehen und sich über die aktuelle Lage austauschen. Es bedeutet aber nicht, sich jeden Tag mit Emails und Telefonanrufen zu bombardieren und jede noch so kleine Unwichtigkeit mitzuteilen, die nicht im Entferntesten mit der Arbeit zu tun hat.

Gibt es aber potentiell für die Zusammenarbeit relevante Punkte, so sollte man nicht abwarten, bis der Schnupfen am Veranstaltungstag eine Lungenentzündung geworden ist.

Gerade wenn deine Künstler/innen gerade auf Tour sind und viel Stress haben, gehört es zu einer guten Betreuung, dass du regelmäßig überprüfst, wie es ihnen geht und wie du sie eventuell unterstützen kannst. Immerhin leisten sie gerade körperliche und geistige Höchstleistungen, um eine Gage zu verdienen, die in welcher Prozentverteilung auch immer euer beider Lebensunterhalt ist.

Aktualität bezieht sich aber auch auf die Zukunft. Da du nicht nur die nächsten paar Tage, sondern das kommende Jahr oder sogar Jahre im Voraus planst, ist es elementar wichtig, feststehende Ereignisse frühestmöglich zu kommunizieren. Ein gemeinsam geführter Kalender, am besten online, kann allen Beteiligten hier viel Hin- und Her sparen, da schon frühzeitig beispielsweise Block- oder Off-Termine eingetragen werden können.

So viel zu Zeiten, in denen man viel und aktiv zusammenarbeitet. Es kann allerdings immer wieder und aus den verschiedensten Gründen zu Pausen in der Kooperation kommen – von Familienzuwachs über Krankheit bis zur Auszeit. Abgesehen davon, dass man sich so frühzeitig wie möglich über solche Pausen einig sein sollte, empfiehlt es sich, schon vor Wiederaufnahme der Zusammenarbeit die Lebenssituationen der Partner zu kennen.

In der Pause kann sich viel verändert haben, beispielsweise dass man nach dem Elternwerden nur noch am Wochenende auf Tour gehen kann/will, und es ist nur fair, solche grundsätzlichen Entscheidungen oder Einschränkungen zeitnah mitzuteilen, damit die Zusammenarbeit wieder ohne Stocken starten kann.

2. Schriftlichkeit

Wie auch im Umgang mit Veranstaltern kann Schriftlichkeit zwischen Management und Künstlern vieles erleichtern.

Telefonate zu verschriftlichen scheint vielleicht im ersten Moment unnötig, beide Seiten können aber so die Kommunikation auch verfolgen und nachvollziehen, wenn es einmal eine Pause gegeben hat – und wenn es nur ein kurzer Urlaub war nachdem man sich wieder auf die Arbeit konzentriert.

Gleichfalls ist es im Zweifelsfall eine rechtliche Sicherheit, denn mündliche Absprachen und der klassische Handschlag zählen leider vor dem Gesetz herzlich wenig. Speziell als Veranstalter ist Schriftlichkeit dann angenehm, wenn man es – Achtung Vorurteil! – mit etwas zerstreuten Künstlern/innen zu tun hat und sich in der Sicherheit wiegen kann, dass diese alles nachlesen können und man keine verzweifelten Anrufe kurz vor Mitternacht erwarten muss, weil nicht bekannt ist, in welchem Hotel genächtigt werden soll.

3. Einfachheit

Jeder von euch, du als Künstlermanager/in und deine Künstler/innen, hat eine eigene Lebenswelt mit möglicherweise stark verschiedenen Prioritäten. Um auf einen grünen Zweig zu kommen, sollte daher möglichst einfach kommuniziert werden, da Umständlichkeit zu Missverständnissen führt was unweigerlich die Zusammenarbeit trübt.

  • Keine Konjunktive, sondern Positive.
  • Keine umständlichen Fragen, ob etwas "unter Umständen vielleicht" möglich wäre, sondern klare, höfliche Bitten.

Auch was im Detail alles zwischen Manager und Veranstalter besprochen wurde, müssen Künstler/innen nicht wissen – sondern nur das, was für sie und ihre Abläufe relevant ist.

Einfacher wird die Zusammenarbeit auch, wenn sich beide Seiten darauf verlassen können, dass Abmachungen eingehalten werden. Erwartungen sollten klar abgesprochen sein und mitunter eine Deadline enthalten, da Zeit ja bekanntlich relativ ist.

Unter Beachtung dieser drei Punkte wird die Kommunikation für beide Seiten angenehmer und ihr könnt gemeinsam in dieselbe Richtung durchstarten!

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