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Förderung der kulturellen Vielfalt

Notruf: Verbände der deutschen Musikwirtschaft wenden sich in der Krise an Bundesregierung

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 27.05.2020

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Notruf: Verbände der deutschen Musikwirtschaft wenden sich in der Krise an Bundesregierung

© Norbert Bleck auf Flickr (https://flic.kr/p/HqmV1) / Lizenz: CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Die Deutschen Musikverbände wenden sich unter Schirmherrschaft des Deutschen Musikrates an die Bundesregierung und fordern in Zeiten der Krise eine der Branche angemessene Soforthilfe und ein Konjunkturprogramm, um den Fortbestand der Branche zu sichern.

In einem offenen Brief (PDF) an die Bundeskanzlerin und die Ministerinnen und Minister legen der Deutsche Musikrat und weitere Spitzenverbände der Deutschen Musikwirtschaft dar, dass die Branche noch immer mit den Auswirkungen der Coronakrise zu kämpfen hat – auch, wenn andere Branchen schon von Lockerungen und passgenauen Hilfsprogrammen profitieren. 

Sorgenkind Live

Insbesondere das Live-Erlebnis sei von den Auswirkungen der Pandemie betroffen, heißt es weiter: Ein solches Erlebnis könne es voraussichtlich bis weit in das kommende Jahr nicht bzw. nur sehr eingeschränkt geben.

Konzerte, die Corona-bedingt ausgefallen sind, könnten nicht nachgeholt werden und selbst bei Einhaltung der notwendigen Hygienemaßnahmen werde die Durchführung von Konzerten bis auf weiteres nicht annähernd kostendeckend möglich sein.

Herbe Verluste

Bereits im März hatten die maßgeblichen Verbände der Musikwirtschaft den durch die Corona-Krise bedingten Einnahmeverlust bei einer 6-monatigen Dauer der Maßnahmen mit 5.456 Millionen Euro beziffert und ein Nothilfeprogramm gefordert

Bis jetzt seien die branchenspezifischen Nothilfeprogramme nicht hinreichend genug, heißt es in dem aktuellen Brief an die Bundesregierung weiter. Gerade die drohenden Insolvenzen von kleinen und mittelgroßen Akteuren der Musikwirtschaft würden so nicht verhindert werden. 

Achillesferse Diversität

Der Deutsche Musikrat beschreibt in seinem Brief die strukturelle Heterogenität der Musikbranche – eigentlich ihre herausragendste Eigenschaft – als ihr größtes Problem in der Coronakrise. Denn um der Branche in ihrer einzigartigen Struktur zu helfen, gäbe es keine Blaupause. 

Aus diesem Grund fordern der Musikrat und die weiteren Verbände von der Bundesregierung eine für die Branche geeignete Soforthilfe sowie ein Konjunkturprogramm, das das Überleben der heterogenen, historisch gewachsenen und vielfältig vernetzten Infrastruktur sichert.

Klare Prioritäten

Die Kultur- und Kreativwirtschaft, und darin eingeschlossen die Musikwirtschaft, sei nicht nur einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren, sondern auch ein beispielloser Treiber kreativer Prozesse mit Auswirkungen auf das gesamte Kultur- und Wirtschaftsleben. Sie solle daher auch und vor allem im Bundeswirtschaftsministerium Unterstützung finden.

Dabei seien den Verbänden bewusst, dass aktuellen ökonomischen Herausforderungen die Handlungsspielräume einengen. Dennoch erhoffe man sich für die viertstärkste Volkswirtschaft der Welt aber auch in Zukunft eine klare Prioritätensetzung für Kulturelle Vielfalt – Umso mehr, als die Branche zeige, wie die Kultur- und Kreativwirtschaft als Treiber von Innovation und gesellschaftlicher Transformation wirken kann.

Der Brief wurde unterzeichnet von DMR, BDKV, BVMI, BV POP, DMV, EVVC, GDM, GVL, LiveKomm, SOMM, VUT und GEMA.

Unternehmen

SOMM - Society Of Music Merchants e. V.

Music Your Life!

Musikunterricht und Ausbildung in 10623 Berlin

Live Musik Kommission (LiveKomm)

Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.

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