Sony Music und Warner investieren erneut in Superfan-Plattform Fave

Das US-amerikanische Start-Up Unternehmen Fave wurde 2021 als Plattform für Superfans gegründet. Jetzt sammelt das Unternehmen erneut Geld von Investoren. Auch Sony Music und Warner Music Group beteiligen sich an der laufenden Finanzierungsrunde.

Fave soll Musikliebhaber*innen die Möglichkeit bieten, mit Gleichgesinnten in Austausch zu treten. Neben dem Teilen von Beiträgen zu ihren Lieblingsmusiker*innen, haben Fans zudem die Möglichkeit durch verschiedene Fanaktionen Punkte zu sammeln.

Mit diesen Punkten können sie wiederum in einem in der App angelegten Fan-Ranking aufsteigen und so je nach Status – hier wird etwa unterteilt in Fan, verifizierter Fan und Superfan – von verschiedenen Boni wie Konzertkarten, Vergünstigungen oder exklusiven Veranstaltungen profitieren.

Fan sein lohnt sich

Laut TechCrunch können die Punkte dabei zum Beispiel durch Nachweise von besonders hohen Streaming-Aktivitäten, Konzert- oder Veranstaltungsbesuchen, dem Weiterempfehlen des jeweiligen Lieblingskünstlers bzw. der Lieblingskünstlerin, dem persönlichen Treffen mit diesen oder dem Tätowieren eines durch diese inspirierten Motivs gewonnen werden.

Zudem bietet ein App-eigener Marktplatz den Nutzer*innen die Möglichkeit, Konzertkarten weiterzuverkaufen oder auf eigene Etsy-Shops mit selbst angefertigten Fanartikeln zu verweisen. Bei in diesem Rahmen stattfindenden Transaktionen erhebt das Unternehmen eine Gebühr von jeweils 2,4 Prozent.

Bereits im Jahr 2021 erhielt Fave 2,2 Millionen US-Dollar von Investoren, darunter auch Sony und WMG. Jetzt haben sich die beiden Plattenlabels erneut beteiligt.

Zahlreiche Unterstützer

Durch die Unterstützung von Female Founders Fund und neuen Investoren wie Lyor Cohen, Global Head of Music bei Google und YouTube, und Shiva Rajaraman, Chief Business Officer bei OpenSea, sollen bereits 2 Millionen Dollar zusammengekommen sein.

Unter den Geldgebern befanden zudem auch Alexandra Moore, Chief Business Officer bei Empire und ehemalige General Managerin bei Amazon, Gaming-Investorin Faye Maidment und die Schweizer Investoren Alberto Cozzi und Mario Andrea Cozzi.

Auch mehrere Investmentfonds beteiligten sich, darunter Xoogler.co, Goodwater und die Venture-Capital-Gesellschaft Gaingels.

Wachsende Bedeutung von Superfans

Nicht nur Fave konzentriert sich auf die Monetarisierung von Superfans als potenziell große Einnahmequelle. Auch Streaming-Dienste wie Spotify arbeiten an Produkten zur stärkeren Einbindung von Superfans.

Um rund 4 Milliarden Dollar könnte eine vollständige Monetarisierung von Superfans den Umsatz der Musikindustrie steigern, so Schätzungen der Analysten von Goldman Sachs in der jüngsten Ausgabe des Music In The Air Berichts.

Fave Gründer Jacquelle Amankonah Horton erklärt:

"Die Unterhaltungsbranche hat begonnen zu verstehen, wie wichtig [Superfans] für die Langlebigkeit von Künstler*innen sind, und sie wenden sich an uns als Experten."

Hochgesteckte Ziele

Laut Music Business Worldwide erhofft sich Fave insgesamt 6 Millionen Dollar aus der laufenden Finanzierungsrunde.

Die Gelder sollen dazu verwendet werden, eine "Produktreihe für Künstlerteams" auf den Markt zu bringen, die Leistungsfähigkeit  der Tools zu vertiefen, neue Unterhaltungsmärkte zu erschließen und "sinnvolle Möglichkeiten für Fans zu schaffen, on- und offline zusammenzukommen wie nie zuvor".