Plattformübergreifend
Die Warner Music Group arbeitet an eigener Superfan-App
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Robert Kyncl, CEO von Warner Music. © Warner Music
Bereits zu Beginn des Jahres hatte Universal CEO Lucian Grainge in seiner Neujahrsmitteilung angekündigt, dass die UMG ihren Fokus im neuen Jahr auf die Stärkung der Artist-Fan-Beziehung unter anderem durch "Superfan-Erlebnisse und Produkte" legen wolle. Bisher hat die UMG jedoch noch keine weiteren konkreten Angaben zu diesen Plänen gemacht.
Anders sieht es jedoch bei einem weiteren Major Label – der Warner Music Group – aus. Dessen CEO Robert Kyncl teilte der Öffentlichkeit nun auf der Web Summit Konferenz in Qatar mit, dass sein Unternehmen aktuell bereits an der Umsetzung einer Superfan-App arbeite.
Das Team steht
Auf der Konferenz war Kyncl Teil einer gemeinsamen Session ("The artist, the CEO, and the future of music") mit der marrokkanischen Künstlerin Nora Fatehi, die seit kurzem bei Warner unter Vertrag steht.
Im Verlauf des gemeinsamen Gesprächs über die Zukunft der sich durch neue Technologien ständig weiterentwickelnde Unterhaltungswirtschaft kam Kyncl schließlich darauf zu sprechen, dass die WMG aktuell an der Entwicklung einer Plattform für Superfans arbeite.
Direkter Kontakt
Wie Music Business Worldwide berichtet, habe der CEO ein aus Mitarbeitenden verschiedener Technologieunternehmen bestehendes Team zusammengestellt, das nun gemeinsam an einer Superfan-App arbeite, mit der Artists direkt mit ihren jeweiligen Superfans in Kontakt treten können. Unter anderem seien Mitarbeitende von Google, Stripe und Instacart beteiligt.
Als Plattenlabel sieht Kyncl die Warner Music Group bei seinem Vorhaben in einer perfekten Position, da sich dadurch die Möglichkeit bietet, eine plattformübergreifende Superfan-Anwendung zu entwickeln.
Ein lukratives Geschäft
Als Superfans gelten allgemein formuliert die Personen, die die Musik eines Artist besonders viel konsumieren und in diesem Zusammenhang auch dazu neigen, am meisten für diese auszugeben.
Eine App, die eben diese Verbindung zwischen Artists und Fans stärkt und dabei beidseitig einen besseren Zugang zueinander ermöglicht, könnte sich aus diesem Grund durchaus als lukrativ erweisen.
Nach Schätzungen der Analysten von Goldman Sachs aus dem Jahr 2023 könnte eine vollständige Monetarisierung von Superfans den Umsatz der Musikindustrie um rund 4 Milliarden Dollar steigern.
Zeitplan unklar
Für Warner ist das Thema Superfans kein komplettes Neuland. Bereits 2021 hatte das Unternehmen unter anderem gemeinsam mit Sony in die Superfan-Plattform Fave investiert. Ende 2023 beteiligten sich die beiden Plattenlabel erneut.
Bis wann mit der neuen Superfan-App der Warner Music Group zu rechnen ist, ist aktuell noch unklar.
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