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Transience

Transience

Release von ALL ITS GRACE

: 01.06.2015
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

open.spotify.com...LPLUATD6q8VmF2413Ce

Details

# dearly-demented.de...ansience

“Transience” nennt sich das neue und dritte Album der Mainzer Urgesteine von ALL ITS GRACE. Mit knapp elf Jahren Bandgeschichte gehören sie definitiv zum Grundstein der Mainzer Metalcore-Szene. Das insgesamt zweite Album ist am ersten Juni via Metal Music At. erschienen.

Neun Tracks befinden sich auf dem Album, welches es auf eine Spielzeit von ungefähr achtundvierzig Minuten bringt. Ohne große Mathekenntnisse haben zu müssen, fällt bereits jetzt auf, dass die Songs eher längere Spielzeiten haben obwohl auf Interludes oder Lückenfüller verzichtet wird. ALL ITS GRACE spielen einen Mix aus Metalcore und melodischem Death Metal. Auch elektronische Elemente sind teilweise zu finden.

Schon mit dem ersten Track verbreitet sich eine düstere, melancholische Stimmung, die von fetten Riffs und druckvollen Drums gesprengt wird. Der Sound des Albums ist mit sehr viel Power produziert. Es klingt ein wenig nach 2006 – ohne das negativ, sondern im Gegenteil, sehr positiv zu meinen. Zwischen allen überproduzierten, high-Gain-Gitarrensounds ist dies besonders hervorzuheben.

Man merkt den Mainzern eine Menge Erfahrung und ein hohes musikalisches Niveau an. So kommt es, dass man beim Hören nahezu vergisst, dass es sich quasi um die Band von nebenan handelt. “Transience” schafft es, die Songs zu bündeln und in einen überzeugenden Kontext zu ziehen. Auch Musikliebhaber, die mit dem Zusatz -core gar nichts anfangen können, werden ihren Zugang über diese Band finden können. Lieder wie “Diversity, Fragility” glänzen mit melodischem Riffing und einer Mengen Melodie. In die Länger gezogene Breakdowns sind hier nicht zu finden, stattdessen ein Gitarrensolo. Auch der verfilmte Track “A Day So Dark” fällt mit einem ungerade taktigen Breakdown auf, der dem ganzen eine leicht progressive Note verleiht. Auch der Titeltrack überzeugt mit einem emotionalen, sphärischen Cleanpart, bevor dieser in den finalen Chorus leitet.

Insgesamt ist “Transience” ein in sich sehr stimmiges Stück Musik, dem allerdings etwas frischer Wind fehlt. So klingen die Songs auf Dauer ähnlich und Kontraste fehlen, Riffs werden etwas zu oft wiederholt und die Songs erscheinen unnötig lang. Trotzdem schmälert dieser Kritikpunkt das musikalische Können und das gute Songwriting in keinster Weise. Jeder Song hat seine Stärken und seine Momente, die im Kopf bleiben und auf ganzer Linie überzeugen. Fans von Bands wie DARKEST HOUR, AS I LAY DYING oder NEAERA werden mit ALL ITS GRACE jede Menge Spaß haben. Für alle anderen, die diese Bands vor Jahren einmal gehört haben, bietet “Transcience” einen gewissen nostalgischen Faktor, der schnell zu positivem Anklang führen wird.

8 von 10 Punkte auf der “so-I-dwell-in-a-day-so-dark”-Skala

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