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Tribulations of Man

Tribulations of Man

Release von Amongst the Deceit

: 2011
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

amongstthedeceit.com/shop.html

Details

Amongst The Deceit kommen aus Österreich und debütieren mit diesem Album auf dem sie brutalen Death Metal unters Volk bringen wollen. Obwohl es für die Gruppe das Debüt ist, konnte man Sigurd (ex-Belphegor) für zwei Gastsoli gewinnen, was wohl schon alleine für das Talent der Band spricht.

Nach der kurzen, ruhigen und atmosphärischen Einleitung Inceptum geht es dann auch schon mit dem ersten richtigen Titel Inferior Lives direkt zur Sache. Derbe Raserei, gutturaler Gesang und jede Menge Wechsel ertönen brachial und gewaltig. Inferior Lives ist teilweise sehr heftig aber immer auch vielschichtig und spielerisch, was man vor allem am Gitarrenspiel ablesen kann. Trotz des brutalen Death Metals versteifen sich Amongst The Deceit nicht auf eingängige Doublebassparts und endlose Knüppelorgien. Rhythmisch ist das Album sehr abwechslungsreich und die Gitarren wurden streckenweise riffbetont und melodisch eingespielt. Das wurde sehr gut ins Material eingepflegt, denn durch die melodische Komponente der Gitarren wirkt das Album gleich viel lebendiger. Aber nicht nur das melodische Riffing der Gitarren besorgt Bewegung und Spielfluss. Es ist ein elementares Merkmal von Tribulations Of Man, nicht in Eingängigkeit zu verharren. Permanent ist der Death Metal in lebendiger Bewegung, fast immer ist ein Element zu hören, das neu hinzugefügt wurde oder sich verändert. Das kann ein Soli oder ein Break oder ein Doublebassbeschuss sein. Trotz dieser spielerischen und technischen Fülle ist es Amongst The Deceit gelungen, das Material nicht zu technisch und trocken wirken zu lassen. Genau dieser Aspekt vermiest mir so manche Genre Scheibe. In diesem Falle ist es glücklicherweise anders. Technisch bedingte Härte gibt es natürlich auch, aber immer gepaart mit flüssiger Spielweise und auflockernder Strukturen. Zudem besteht das Album nicht ausschließlich aus Hochgeschwindigkeitspassagen. Es gibt gleichwohl auch eine Vielzahl an langsameren Passagen, die gerade im mittelschnellen Bereich enorm kraftvoll und brachial sind.

An der Musik gibt es nichts zu bemängeln. Amongst The Deceit haben ihre Sache verdammt gut gemacht. Allerdings ist die klangliche Produktion nicht die beste. Der Klang ist zwar durchaus druckvoll, doch gerade wenn es sehr brachial wird und Bass und Gitarren gemeinsam mit voller Wucht tiefe Töne spielen, kann es klanglich etwas unsauber werden. Dies ist aber auch nicht immer der Fall, sondern tritt punktuell auf. Allerdings hat dies auch einen angenehmen und natürlichen Charme, denn mich erinnert dieser Effekt an Liveaufnahmen und Konzerte, wo man dies oft zu hören bekommt.

Zusammenfassend ist also zu sagen, dass das Debüt von Amongst The Deceit sehr beachtlich ist und schon einen sehr guten und fertigen Eindruck macht. Das Album überzeugt spielerisch und strukturell vollends. Wer brutalen aber abwechslungsreichen und mit vielen Soli angereicherten Death Metal mag, sollte diesen österreichischen Neuling auf keinen Fall verpassen!

8/10
Aceust

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