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Bliss, please

Bliss, please

Release von blackmail

: 2001
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Bezug über

amazon.de...lackmail/dp/B00005ABZ9/ref=sr_1_3?s=music&ie=UTF8&qid=1303932068&sr=1-3

Details

Blackmail sind bestimmt keine Gruppe, die sich einfach so verbiegen lässt. Dazu musste sich das Quartett aus Koblenz zu lange durch die Knochenmühle des Pop-Geschäfts quälen. Blackmail kennen größere Clubs als Jugendzentren -- sie kennen den Genuss, vor zahlreichem Publikum zu spielen genauso wie den Frust des Gegenteils. Der Weg der Kinder des Grunge führt über rauen Noise-Rock auf Blackmail zu griffigeren Melodien auf Science Fiction nun fast zwangsläufig zu einem satter produzierten und komplexeren Sound auf ihrem nun dritten Werke Bliss, Please.

Die Weiterentwicklung ist auch darauf zurückzuführen, dass Gitarrist Kurt Ebelhäuser sein Saitenschrubber-Projekt Scumbucket betreibt, während Aydo Abay und Mario Matthias sich in der Blackmail-freien Zeit als Dazerdoreal zu TripHop und Elektronik hingezogen fühlen. Aus diesen unterschiedlichen Neigungen entstehen aber keine Spannungen, sondern eine gegenseitige Befruchtung. Natürlich haben sie an Bliss, Please gefeilt und es sind auch Späne gefallen, aber von einem glatten, chartkompatiblen Sound sind sie noch weit entfernt. Das Album bietet die gewohnten bandtypischen Härten, melancholische Melodien, psychedelische Ausbrüche und eingängige Songs. Es bietet aber auch Bläser (Bob Sinclair taucht als Gastmusiker auf), Streicher und reichlich Keyboards. Glücklicherweise haben Blackmail nicht den Fehler gemacht, ihren Bandsound zu überfrachten und dem Bombast zu verfallen. Hoffentlich bleibt das auch so, denn Bliss, Please ist nach vielen Indie-Jahren das Debüt bei einem Major-Label und dort gelten andere, vom Geld geschriebene Gesetze. --Sven Niechziol

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