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AMORPH

AMORPH

Release von CARETAKER

: 2005
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Details

Rezension: re-flexion
"Eine dichte Atmosphäre"
Mit 'amorph' präsentiert das Elektroduo Caretaker sein erstes offizielles Album bei Zone 30 Records. Das aus Sascha Eversmeier und Sebastian Tessendorf bestehende Projekt existiert seit 2001 zeigen mit diesem Tonträger deutlich auf, dass ihre musikalischen Schwerpunkte in einer Mixtur von Elektro-, Synthpop und EBM zu sehen sind. Die elf Tracks auf'amorph' sind gut produziert und vermitteln eine dichte Atmosphäre. Das Album zeigt deutlich auf, dass die Stärken von Caretaker im musikalischen Bereich liegen. Die entsprechende Spannungskurve zieht sich gut und wellenreich durch sämtliche Titel der CD. Schnelle tanzbare Stücke zeigen sich in einem eleganten Wechsel mit ruhigeren Balladen und machen so das Konsumieren der soundtechnischen Seite recht interessant. Doch so gut die musikalischen Grundstrukturen der Songs nebst melodischen Elementen sind, um so unglücklicher sind die vokalen Elemente der Stücke auf 'amorph'. Der ausschließlich in deutscher Sprache gehaltene Gesang von Sebastian Tessendorf harmoniert nicht wirklich mit der Musik. Man hat recht häufig den Eindruck, dass die Töne häufig nicht ganz auf den Punkt gebracht werden und auch die melodische Betonung derselben ist sicher deutlich ausbaufähig. Insgesamt ist 'Amorph' ein durchschnittliches Debütalbum, mit dem Caretaker sich nicht wirklich von der breiten Masse an elektronischen Newcomerbands abheben, sondern sich sanft in diese eingliedern.

Rezension: blacklight-magazin
"'amorph' nicht so strukturlos"
Der englische Begriff "Caretaker" ließe sich gut mit "Hausmeister" übersetzen. Doch für die Interpretation des Namens, den sich das Berliner Duo Caretaker verpaßt hat, scheint eine Deutung im Sinne von "Der Wärter" angebrachter. Sebastian und Sascha passen jedenfalls sorgfältig auf, dass ihr Debut 'amorph' nicht so strukturlos erscheint wie der Albumtitel vermuten lassen könnte. Caretaker - 'amorph': auf den ersten Blick scheint 'amorph' allenfalls ein durchschnittliches, wenn auch gelungenes Electro-Pop Album mit modernen Strukturen zu sein. Auf den zweiten Blick treten allerdings ein paar Dinge zutage, die Caretaker in ausreichendem Maße vom Sound der zahlreichen Genre-Kollegen abheben. Da wären zunächst die deutschsprachigen Texte, welche längst nicht bei jeder zweiten Combo aus dem weiten Umfeld des Synthie-Pop anzutreffen sind. Bei genauerem Hinhören zeigt sich dann auch, dass Caretaker in beinahe jeder Nummer etwas zu sagen haben und diese Inhalte auch gekonnt in Worte zu verpacken wissen, ohne an Klippen, die die deutsche Sprache zuhauf bietet, zu scheitern. Offenbar geht es Bandgründer, Texter und Sänger Sebastian Tessendorf um deutlich mehr, als nur darum, dem durch eine verlorene Liebe hervorgerufenen Herzschmerz Ausdruck zu verleihen und sich in schmalztriefenden Liebeserklärungen zu ergehen. Hier wird in nicht immer aber doch überdurchschnittlich oft überzeugender Art und Weise der Alltag, die Welt und dberwiegend positives Gesamtbild, wenngleich es in Zukunft sicherlich noch in vielen Bereichen Fortschrittsmöglichkeiten gibt.


Rezension: necroweb
"Ein Beispiel für gute, deutschsprachige Elektromusik bei der man hinhören muss"
2001 gegründet und 2003 umstrukturiert legten Caretaker Ende Januar 2005 ihr erstes Album 'amorph' vor. Sebastian Tessendorf (vocals, lyrics, programming) und Sascha Eversmeier (programming, lyrics, guitar, bass) haben für dieses Album mit einem Label im schönen Sachsen, genauer gesagt mit Zone 30 Records aus Zwickau, zusammen gearbeitet. Preussen meets Sachsen und das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Caretaker machen EBM Pop, möchten sich aber nicht fest in die schwarze 'Schublade' pressen lassen. 'amorph' wird alle diejenigen begeistern, die deutsche Texte und gute elektronische Musik zu schätzen wissen. Die Texte sind geprägt von Gedanken und Fragen über die moderne Welt und das Luxusdenken der Menschen. Caretaker hinterfragen diese Welt und oft auch sich selbst. Mir gefällt an dem Album, dass es konsequent in Deutsch getextet wurde. Somit sind Caretaker ein Beispiel für gute deutschsprachige Elektromusik, bei der man hinhören 'muss', und dadurch alles versteht, ohne 'Langenscheidt's Englisch/Deutsch' zur Hand nehmen zu müssen. Auch die Musik ist ohrenfreundlich, also kein Gekrache, wie das bei EBM ja manchmal der Fall ist. Sebastians Art die Texte zu singen, ist allerdings nicht ganz mein Fall, ich habs lieber, wenn mehr Melodie dabei ist ;-). Ansonsten finde ich die CD sehr gelungen, auch in der Aufmachung - endlich mal 'ne blaue CD-Hülle im schwarzen Einerlei *gg*.


Rezension: medienkonverter
"Zwischen Philosophie und Melancholie, zwischen Introvertiertheit, Nachdenklichkeit"
Es ist interessant, sich einmal vor Augen zu führen, wie verschieden Bands und Musikanten über alle Musikrichtungen hinweg die Wertigkeit des Gesangs in den Ergebnissen ihrer Kreativität einschätzen. Die Extreme sind dabei Veröffentlichungen, auf denen die Stimme offensichtlich als pures Instrument verwendet wird (wo es eben in erster Linie auf die Musik und nicht den Inhalt der Lyrics ankommt), und das typische Liedermacher-Image, bei dem Inhalte absolut alles sind und auch die Musik selbst eher untergeordnetes Beiwerk darstellt. Und es gibt Künstler, die es recht gut schaffen, das Beste von beiden Extremen zu verbinden, ohne notwendigerweise in eine der beiden Richtungen abzurutschen, die clevere Texte einpacken in kompakte und schlüssige Songs... Zu jenen gehören mit Sicherheit auch Caretaker, deren Erstling 'Amorph' dieser Tage das Interesse der Musik-Fans sucht. Beginnend mit dem ersten Song "Medienmasse" erkennt der aufmerksame Zuhörer: Die beiden Berliner leben nicht nur in ihrer Traumwelt, den engen vier Wänden ihres Studios oder den üblichen Themen, die für Lyrics gern herangezogen werden, sondern sind Zeitgenossen, die offenen Auges und denkenden Hirnes durch die Welt gehen, sich Gedanken über die Gesellschaft und die Umgebung machen, in der sie und wir leben, die sich nicht scheuen, die Resultate dieser Gedanken mit den Hörern ihrer Musik zu teilen. Im Endeffekt führt dies auf "amorph" zu zehn Songs zwischen Philosophie und Melancholie, zwischen Introvertiertheit, Nachdenklichkeit und auf den Punkt gebrachter Gesellschaftskritik, die zum Blättern und Lesen im Booklet der CD animieren und durchaus auch - wie sagt man so schön - "food for thought" sein könnten (sollten?). Aber CARETAKER sind nicht nur Texte, und 'amorph' ist, was die Musik betrifft, doch gut genug, um nicht nur auf den lyrischen Inhalt reduziert zu werden. Musikalisch bewegt sich die Band irgendwo im bizarren Dreieck zwischen Synthie-Pop, EBM und fast schon rockigen Klängen, irgendwo zwischen Commercial Breakup, And One und den synthie-geladenen Alben, mit denen Rush Ende der 1980er ihre "alten" Fans erfolgreich zu irritieren wußten. Die Arrangements der Songs sind durchweg als gelungen zu bezeichnen, schaffen es, Stimmung zu erzeugen, abwechslungsreich und interessant zu wirken und sich gleichermaßen ohne überflüssige Spielereien aufs Wesentliche zu beschränken, straight und effektiv und, sowohl was Rhythmik als auch Gesang, was Instrumentierung und Sound-Effekte allgemein betrifft, originell, frisch, irgendwie unverbraucht zu wirken. Sicher gibt es noch einige Parts oder Passagen, die sich wirkungsvoller oder schlüssiger hätten umsetzen lassen, aber dafür ist es ja auch ein Debüt... Insgesamt kann man der Band attestieren, daß sie gute Arbeit geleistet und mit "amorph" ein verdammt starkes, akustisch wie auch optisch ansprechendes Erst-Album vorgelegt hat, welches sich Ende des Jahres mit Sicherheit auf meiner "Best Of" - Liste wiederfinden wird. Wer originelle elektronische Musik mit einer Prise Melancholie, einem Schuß modernem Pop-Appeal, einer ganzen Menge Energie und sehr lesenswerten Texten mag, der darf hier fast bedenkenlos zugreifen; allen anderen seien zum Antesten "Medienmasse", "300000 km/s" und "Abschied" empfohlen. Ich find's richtig gut.

Rezension: amoebenklang
"Eines der besten Newcomerwerke für 2005"
'Amorph' bietet tatsächlich sehr eingängigen, kraftvollen bis häretern Electro-Pop, der fast die Grenzen von EBM erreicht - irgendwo zwischen Graphik Magazin, Welle:Erdball, Alien Skull Paint aber mit vollerer Klangwand - also nix Kuschelfaktor mit Weichspülersounds al`a De/Vison oder so, sondern hier hört man sehr sympathische, härtere Beats, klare Electrosounds mit Ecken und Kanten, mal Midtempo mal schnelle Stücke mit großen, vollen Soundwänden! Herausstechend und den größten Wiedererkennungswert hat allerdings der deutliche, deutsche Gesang mit sehr gut gemachten, teilweise philosophisch-schlau angehauchten Texten!!! Das sind sozusagen richtige Lieder mit elektronischem Equipment gemacht, von denen man sich auch noch so manche Remixe vorstellen und Wünschen könnte! Lieblingssongs und potentielle Hits: das kritische »Medienmasse«, »Kurskorrektur« und »300000 km/s« (mit Gitarren oder Gitarrensamples - klingt supergeil!)!!! Aber auch die ruhigeren Stücke sind sehr hörbar! Empfehlenswert!


Rezension: Hertzattacke - Magazin
"Ein klasse Debüt"
'amorph' ist das Debütalbum von Caretaker, einem Projekt bestehend aus den beiden Berlinern Sascha Eversmeier und Sebastian Tessendorf, und erscheint über das noch recht junge Label Zone 30 Records. Der Sound der beiden ist eine Mischung aus Synthpop und EBM. So gesehen passt die Silbezeichnung EBM-Pop wie die Faust aufs Auge. Caretaker setzen allerdings ein bestimmtes Instrument ganz klar in den Vordergrund: Der Gesang. Jawohl, man hat fast das Gefühl, als wäre die Musik im Hintergrund mehr schmückendes Beiwerk, der Fokus liegt ganz klar auf der melancholischen Stimme von Sebastian Tessendorf. Seine charistmatische Stimme weis die richtigen Stimmungen einzufangen und an den Hörer weiterzugeben. Dies ist natürlich gut, um die intelligenten, cleveren Texte am besten zu transportieren. Diese beweisen nämlich, dass die Beiden alles andere als weltfremd sind, sondern mit offenen Augen ihre Umwelt wahrnehmen. Bereits der Opener „Medienmasse" ist beispielsweise eine beissende Kritik an die heutige Medienlandschaft. Doch auch der musikalische Aspekt kann als gelungen bezeichnet werden. Die spärlich aber in den richtigen Momenten eingesetzte Gitarre, die schönen Melodien und die interessanten Rhythmen laden sofort zum mitwippen und mehr ein. „Kurskorrektur" ist beispielsweise ein Ohrwurm der seinesgleichen sucht und zudem mein klarer Favorit und Anspieltipp auf „Amorph". Doch auch die anderen der insgesamt elf Stücke können vollends überzeugen. Ausserdem ist die Mischung aus schnelleren, tanzbaren Stücken und ruhigeren Balladen sehr gut ausgefallen. Hier findet sich für jeden was. Fazit: Caretaker haben mit 'amorph' ein klasse Debüt abgeliefert. Besonders die deutschen Texte sind ein großer Pluspunkt der Band. Doch auch der Abwechslungsreichtum, die interessanten, teils innovativen Rhythmen und eine perfekte Mischung aus tanzbaren Songs und Balladen machen 'amorph' zu einem MUSS im EBM-Pop- Sektor. Anspieltipp: "Kurskorrektur".


Rezension: Dark Obsession
"Die Tanzflächen füllen"
Die Berliner Band "Caretaker" übertrifft sich mit ihrem Album 'amorph' selbst. Das Album, was mit ausschließlich deutschen Texten versehen ist, überzeugt durch abwechselungsreiche rhythmische Sounds und Sebastians prägender Stimme. Es wird nicht mehr lange dauern, da werden "Caretaker" in den ersten Clubs mit ihren neuen Songs die Tanzflächen füllen.
Den Namen Caretaker sollte man sich aber auf jeden Fall schon mal merken.
Ein neuer Name in der deutschen Elektropop-Szene. Sascha Eversmeier und Sebastian Tessendorf versammeln auf ihrem ersten Longplayer ausschließlich deutsch gesungene Stücke. Die schwarze, melancholische Grundstimmung des Albums harmoniert mit den stimmungsvollen, zum Nachdenken anregenden Texten und dem klaren Gesang und wird von den harten, schnellen Beats kontrastiert. Handwerklich und produktionstechnisch bleiben bei 'amorph' keine Wünsche offen, das komplette Album ist durchgehend auf einem hohen Level und leistet sich keine Schwächen. Es fehlt nur noch ein aus dem Gesamtwerk herausragender Song als Initialzündung, um das Ganze in den Clubs oder bei den Hörern ins Rollen zu bringen. Den Namen Caretaker sollte man sich aber auf jeden Fall schon mal merken.


Rezension: Orkus
"Mit dem sie sich definitiv nicht verstecken müssen"
Nach eigener Beschreibung machen Caretaker "EBM-Pop". Was im ersten Moment wie eine unvereinbare Kombination klingt, erscheint bei den beiden Berlinern nichtsdestotrotz möglich. Auf ihrem Erstlingswerk 'amorph' erzeugen Caretaker eine nette Mischung aus elektronischen Elementen und härteren Gitarrenriffs. Ob der Begriff "EBM" hier so perfekt passt, ist fraglich, macht die Musik jedoch nicht schlechter. Das Hauptaugenmerk fällt bei den zwei Jungs auf die ausschließlich deutschsprachigen Texte, in denen sie schonungslos die heutige Gesellschaft mit ihren positiven, aber auch so vielen negativen Seiten betrachten. Bei "abschied" geht es um den Tod eines Freundes mitsamtdem Verlust, der Hilfslosigkeit und Ohnmacht. "Kurskorrektur" thematisiert die Rolle, die man tagtäglich zu spielen hat, sowie die Ziele und Erwartungen, die an einen gestellt werden, die man aber nicht immer erfüllen kann. Mit viel Gefühl verbinden Sascha und Sebastian ihre ernsten Texte mit elektronischen Sounds, welche durch Verwendung älterer Technik indes nicht kalt oder steril wirken. Mit 'amorph' haben Caretaker ein Debut mit angenehmen Ecken und Kanten geschaffen, mit dem sie sich definitiv nicht verstecken müssen: (7,5 von 10 Punkten).
Kristina Logemann


Rezension: "www.schwarzertau.de"
"Wir sind die Netten" heißt es auf der Homepage des symphatischen Berliner Duos Caretaker. Entsprechend "nett" klingt auch das, was mir aus den Kopfhörern in die Ohren dringt: Melodische Pop-Perlen (die Plattenfirma bezeichnet den Stil als "EBM-Pop"; wobei der Begriff "EBM" meinesserachtens hier in die Irre führt) mit aussagekräftigen, niemals kitschigen deutschen Texten machen das Debüt-Album der Berliner zu einem erfrischend-erfreulichen Hörerlebnis. Die Songs sind durchweg eingängig und radiotauglich - ein unterschwellig stets vorhandener dunkler Einschlag in den Titeln machen Caretaker aber auch für Szenegänger interessant. Ihr erfolgreicher Auftritt beim WGT des vergangenen Jahres beweist, dass Caretaker auch in der Szene zu Recht Ihre Anhänger haben. Doch zurück zu "Amorph": Im eigenen Studio aufgenommen und zusammengebastelt zeugt das Album von dem zweifelsohne vorhandenen Potential der Band. Die beiden wissen mit Elektronik umzugehen. Schwachpunkt ist aus meiner Sicht der manchmal etwas unsichere Gesang. Allerdings lohnt es sich verstärkt auf die ernsten und ehrlichen Texte zu achten. Musikalisch bewegen sich die Caretaker irgendwo in der Schnittmenge zwischen Melotron, And One und NCOR. Beim intensiven Hören huschten mir gelegentlich a

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