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Betrachten wir nun das schon angesprochene Album „Flamingo“. Zuallererst eine Überraschung. Blechblasinstrumente gleich zu Beginn des ersten Tracks. Öha, Ska? Nein, der frühe Endruck täuscht. Goatskin spielen Rock, amerikanisch klingend, wie Pearl Jam oder Nickelback, die Richtung, ihr versteht? Also wuchtig und wichtig klingend, mit voller rauer Stimme vorgetragen und auch mit ein bisschen Wehmut. Die Gitarre wird nicht gestreichelt oder nervös gespielt, sondern wuchtig durchgezogen. Dazu kommen hin und wieder Spielereien wie die erwähnten Trompeten oder Saxophone, auch ein Klavier oder ein Cello sind auszumachen. Die Musik bleibt aber immer Rock, felsenfest, daran gibt es nix zu rütteln.
Track 4 und 9 fallen ein bisschen aus der Reihe. Jedoch nur ein kleines bisschen. Denn hier gehen es die Jungs etwas ruhiger an, rocken weniger, schmachten dafür aber umso mehr. Ist die Nr. 4 noch sehr balladesk, dreht Nr. 9 zum Schluss dennoch wieder auf. Und dann bei „A Piece Of Jazz“ plötzlich Rap im Dialekt. Haha, wunderbar. Hat mir zuerst einen Schmunzler entlockt, passt aber zum Stück.
Eine durchaus gelungene CD haben Goatskin hier also aufgenommen, das lasse ich durchgehen und gelten. Und außerdem: Wer in seinem Booklet die Turbojugend Traun grüßt, der kann kein Schlechter sein. (13. Februar 2006)