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Distrust The Mantra

Distrust The Mantra

Release von In Morpheus' Arms [aufgelöst]

: 2009
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Tracks
  1. Reality (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar
  2. Revelation (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar
  3. Contacting The Angelic (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar
  4. Pandemonium I (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar
  5. Pandemonium Pt. II (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar
  6. Pandemonium Pt. III (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar
  7. Return Of Reality (Distrust The Mantra, 2009)Kommentar

Bezug über

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Details

Aus Babyblaue-Seiten.de :

Mit „Distrust The Mantra“ betreten die deutschen Newcomer In Morpheus' Arms die Szenerie. Der etwas sperrige Name der Band mit seinem Bezug auf den griechischen Gott des Traums scheint angesichts der Musik nicht ganz zufällig gewählt worden zu sein (davon gleich mehr). Das Band-Lineup ist immerhin schon seit fünf Jahren stabil, sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Und so war nun die Zeit reif, für das erste Album der Band.

Ich muss zugeben, es fällt mir schwer, die richtigen Worte für die Musik auf „Distrust The Mantra“ zu finden. Ich besitze nämlich wenig vergleichbares. So mag es nun daran liegen, dass mir die Musik von In Morpheus' Arms erstaunlich eigenständig, aber auch erstaunlich eigenwillig vorkommt. The Gathering, Paatos, aber auch Dream Theater und Opeth sind Bands, auf die sich die Combo als Vorbilder beruft. Und tatsächlich auf „Distrust The Mantra“ treffen sich hart riffende metallische Passagen mit eher ruhigen, ambienten, fast schon schwebenden Parts. Der entstehende Mix wirkt irgendwie unwirklich, nicht greifbar, wie unscharf in weiter Entfernung und - ja - traumhaft (und da sind wir wieder beim Bandnamen). Es gibt ausladende instrumentale Parts, die zunächst beherrscht von der Gitarre, dann auch den Keyboards und der Rhythmusfraktion Raum geben. Die instrumentale Seite der Band dominiert das Album schon deshalb, weil die drei „Pandemonium“-Teile ganz ohne Gesang auskommen. Wenn aber Sängerin Mira Kohli ins Geschehen eingreift, dann schwebt ihre eher sanfte, aber ausdrucksstarke Stimme nahezu unwirklich über der Musik. Sehr ätherisch wirken In Morpheus' Arms in diesen Momenten. Unterstützt wird dieser Eindruck noch von der zurückhaltenden Art des Keyboard-Spiels. Ganz im Stile eines Richard Barbieri kreiert Karsten Mroszczok schwebende, flirrende Klangwelten, die sich im weiten Raum im Hintergrund der Musik zu entfalten scheinen. Dies gibt der Musik so leicht spaciges Feeling. Wenn die Keyboards dann mal mit etwas erdigeren Sounds in den Vordergrund treten, wird sogleich etwas Retroprog-Sound heraufbeschworen.

So wandeln In Morpheus' Arms also munter zwischen den Stilen, bieten etwas progmetallisches Gebretter (leider übertreibts Schlagzeuger Rosinski manchmal ein bisschen mit der Double-Bass-Geboller), spacig-sphärische Stimmungen, leichte Gothic-Anklänge und ein paar Tupfer Retroprog. Eine irgendwie seltsame Mischung, die aber doch einiges an Faszination ausstrahlt.

Noch leidet das Album etwas darunter, dass die Band ihren Stärken nicht freien Lauf lässt. Mitunter wirkt die Musik noch etwas schüchtern und schaumgebremst. Etwas mehr Rotz und Mut noch, und dann folgt beim nächsten Mal ein Kracher-Album, möchte ich vermuten. Ansätze dazu finden sich zu hauf, so wird gerade im eigentlichen Opener „Reality“ schon die richtige Gewichtung aus heftigem Rock und den spielerisch-ruhigen Passagen gefunden. Diese Balance geht dann etwas verloren, so dass das Album insgesamt etwas zu ruhig daherkommt. Und in den instrumentalen „Pandemonium“-Teilen dürfte ruhig noch etwas mehr gefrickelt, noch ein Tick komplexer zu Werke gegangen werden.

Alles in allem ist „Distrust The Mantra“ ein hoffnungsvolles Debüt. Hier könnte mit In Morpheus' Arms mal wieder ein hervorragender deutscher Progact heranwachsen. Davon kann sich ja jetzt jeder selbst überzeugen.

P.S.: Der Sound des Albums ist amtlich, aber kein Wunder, denn man konnte mit Christian "Moschus" Moos (siehe Everon) und Eroc anerkannte Fachkräfte in der Technik (Produktion, Mix, Mastering) verpflichten.

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