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Kafkas Orient Bazaar aus München gehören nicht zu einer neuen Generation von Bands. Sie sind weder Speerspitze noch Mitläufer einer Bewegung, die sich anschickt, zum x-ten Mal die Musikwelt zu erobern. Im Spannungsfeld zwischen Indie, Elektropop und Hardcore gehen sie ihren eigenen Weg, der mit festgefahrenen Konventionen bricht. Die Verspieltheit des Indierock, die Eingängigkeit des Pop, die Energie des Hardcore und elektronische Elemente verbinden sich zu einer explosiven und höchst tanzbaren Mischung.
Auf der neuen EP „Weitergehen“ präsentiert die Band drei neue Lieder, die ausnahmsweise alle auf Deutsch sind; üblicherweise hält das Repertoire der Band auch Lieder auf Englisch und Türkisch bereit. Die EP, die es für jeden kostenlos zum Anhören und Downloaden im Internet gibt, soll einen kleinen Vorgeschmack liefern. In den letzten beiden Jahren haben sich die vier Münchner hörbar weiterentwickelt und wollen ihre Hörer jetzt schon an den Ergebnissen teilhaben lassen, bevor voraussichtlich im Winter das Album erscheint.
Auch wenn es nur drei Songs zu hören gibt, so bekommt man doch ein breites Spektrum geboten: Das lyrische Ich stampft sich in „Gefängnis“ seinen Weg durch ein einstürzendes Gebäude und orientiert sich dabei an den tragenden Gitarrenwänden. „Stillstand“ nimmt den Hörer mit in eine spätsommerliche Katerstimmung, die wehmütig auf die vergangenen Sonnentage zurückblickt. „Nach Oben“ ist ein beschwingtes Plädoyer für eine dringend benötigte Planänderung.
Insgesamt ist die Marschrichtung der Band für das neue Album klar: mitreissender und nachfühlbarer, aber immer noch unvorhersehbar, laut und einzigartig.