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Where are we coming from - Where are we going to

Where are we coming from - Where are we going to

Release von Madventure

: 2009
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Tracks
  1. Warlords (Where are we coming from - Where are we going to, 2009)Kommentar

Details

Mit ihrem Erstlingswerk "Where are we coming from - where are we going to" hält die Band Madventure, was ihr Bandname verspricht. Das Album ist ein buntes Klangfeuerwerk mit vielen Ueberraschungsmomenten, das den Hörer ständig neu in den Bann zieht und sich über viele musikalische Konventionen hinwegsetzt.

Nach einem kurzen "Einplätschern" durch das Intro wird im ersten Lied die Frage "Where are we going to?" verbal gestellt und musikalisch beantwortet. Das Lied setzt sich mich Existenz- und Verlustängsten auseinander, wird dabei wunderbar dramatisch und verabschiedet sich anständig mit den besten Wünschen.

In "Modern Sex Affairs" wird der Ablauf eines One-Night-Stands in all seinen Details beschrieben. Von der ruhigen "Vorglühphase" über das langsame Herantasten und aufregende Anmachen bis zum absoluten Höhepunkt der Nacht und der Leere danach.

Nun folgen das kürzeste und das längste Werk des Albums. Während "Warlords" mit seinen 4.?? durchaus im "radiotauglichen" Bereich liegt, kommt "Recurring Pictures" mit erstaunlichen 15.?? daher. Und obwohlbeide Lieder die gleiche Thematik "Krieg" behandeln, ist die kompositorische Herangehensweise komplett unterschiedlich. "Warlords" klagt an, kritisiert kurz unf bündig und äusserst aggressiv den Waffenhandel in der Welt und seine politische Duldung, während in "Recurring Pictures" versucht wird, damit zurechtzukommen, was in der Welt alles passiert. Vor allem in den instrumentalen Parts fühlt man sich oft wie in einen Film versetzt, in dem Trauer und Freude aufeinander folgen.

Mit "Signs" wird das Kapitel Liebe geöffnet und zunächst eine sehr ruhige und balladenartige Stimmung geschaffen. Diese geht dann in einen verspielten Instrumentalteil über, welcher wiederum eine brachiale, laute Liebeserklärung einleitet um gegen Ende zum Ausgangsthema zurückzukehren.

Ebenfalls um Liebe geht es in "7 Sleepless Nights". Allerdings diesmal um enttäuschte Liebe, was durch die gewaltige instrumentale Ouvertüre gleich erkennbar wird. Das Lied bleibt schnell und dramatisch und glänzt durch glänzende Gitarrensoli.

Das letzte Lied des Albums "Rationalism" fordert die Definition von Vernunft, indem es sowohl musikalisch als auch lyrisch die Hektik des modernen Alltags der beruhigenden Wirkung der Natur gegenüberstellt. Gleichzeitig wird durch "Rationalism" der Kreis zum Anfang der Platte geschlossen, indem es nach einem wunderschönen Klavier-Outro ganz sanft "ausplätschert".

"Where are we coming from- where are we going to" ist zwar kein Konzeptalbum, wirkt aber in der Anordnung der Lieder und seiner Gestaltung äusserst rund. Die eher lang gehaltenen Lieder bestechen dadurch, dass sie sehr ausgereift und in sich stimmig sind, obwohl sie viele Melodie-, Takt- und Tempiwechsel enthalten. Ein absolut interessanter Hörgenuss, der auch beim 20. Mal noch richtig Spass macht.

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