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Fixed Action Pattern

Fixed Action Pattern

Release von PLACENTA

: 2009
Produktion: DIY
Label: Selbstvertrieb

Tracks
  1. Fame by Name (Fixed Action Pattern, 2009)Kommentar

Bezug über

noizgate.net...er/fixed-action-pattern@@shopitemview

Details

Unangekündigte Bemusterungen sind eine heikle Sache. Oft bekommt man hier die CD´s zugesandt, die sonst niemand haben wollte. Ganz selten kommt es aber auch vor, dass sich da dann eine Band hinter verbirgt, die man absolut nicht auf dem Schirm gehabt hat und die einen umpustet. PLACENTA aus Berlin zählen zu zweiter Kategorie, und sie beweisen mir auf ihrem zweiten Album ‚Fixed Action Pattern’ gleich zwei Dinge, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Zum einen: teuflisch guter Deathcore ist auch in Deutschland möglich, und zum anderen: Deathcore muss nicht eingleisig sein.

In Ermangelung besseren Wissens und lesefaul hatte ich vor dem ersten Hördurchlauf lediglich den Begriff „Metalcore-Wahrheit“ aus der Info des Plattenlabels im Hinterkopf. Zwar wunderte mich der eher wegweisende Schriftzug, aber das Label muss doch wohl wissen, was es da verzapft, oder?
Erstaunt (erleichtert trifft es eigentlich besser) stellte ich dann fest, dass hier eine viel härtere Kelle geschwungen wird. Die deutsche Antwort auf Whitechapel oder Suicide Silence, das ist es, was nach wenigen Sekunden unterm Strich steht. Solide, hart, sauber produziert, fett abgemischt.
Doch PLACENTA gehen meiner Meinung nach sogar noch einen Schritt weiter. Plötzlich ertönen melodiöse Parts, die so gar nichts mit Deathcore zu tun haben und mich vielmehr an Twelve Tribes erinnern (später kann man sogar noch Cleangesang im Background bewundern). Die Berliner scheuen sich nicht, die starren Grenzen des Genres nicht nur auszuloten, sondern zu übertreten. Damit werden sie sicherlich den einen oder anderen abschrecken, der Rest wird sie dafür aber heiß und innig lieben.

Endlich schafft es mal eine Band, mehr aus Deathcore zu holen, als man bislang darin an Potential vermutet hat, endlich gelingt es einer Band, melodiöse Gesangspassagen in ansonsten harte Songs einzubauen, ohne den Stempel Metalcore oder Emo aufgedrückt zu bekommen. Die Mission, die sich die fünf Herren gesetzt haben, lautet, „eine der nächsten großen Metal-Hausnummern zu werden“. Meiner Ansicht nach könnte man auch schon über nen eigenen Straßennamen nachdenken, vielleicht nicht gleich in der Hauptstadt Berlin, aber lieber ne eigene Straße als ne große Hausnummer. Ganz klares Lob an die Band, mindestens Reinhörpflicht für jeden Deathcore-Fan.

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